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Er beklagte sich vielmehr darüber, daß er ohne eigentliches Sprachorgan zur Welt gekommen sei, soll heißen, ohne die Fähigkeit seinem seelischen Reichthum Ausdruck verleihen zu können, sonst würde er sein System (nach Art des Art, der übrigens ähnliche Klage führte) derart entwickelt haben, daß seine Behand­lung der Thora, in die innersten Falten von Geist und Herz dringend, alle Gegen­strömungen aus der Welt geschafft hätte. Von dem, was er sich darunter gedacht hat, giebt uns ein dritter Zeitgenosse eine Probe, R. Mose Chaim Luz - zato, welcher das dichterische Glenie und die wunderbare Gedankenhoheit eines Juda Halevi mit der außerordentlichen mystischen Tiefe eines R. Chaim Vital vereinigt. Er hat die Wissenschaft des Sohar aus dem Dunkel des Ara­mäischen in das Helle Licht des Hebräischen übertragen, die mystischen termiiri teclluici in philosophische Lehrsätze mit der strengen Systematik des More blebucbim umgewandelt. Seine erst in neuester Zeit an das Tageslicht gezogenen Schriften, namentlich /rclir Kamarom, übertreffen an Tiefe, Klarheit und inniger Erhabenheit Alles, was vor ihm unternommen wurde, um die uralte Mystik dem Verständnisse zu erschließen. Wie bereits erwähnt, haben die Chaßidim sein berühmtes Werk Hack Öitcbe Ebocbmab trotz des Interdiktes ängstlicher Zeitgenossen der Verschollenheit entrissen, gestützt auf das lapidare llrtheil ihres größten Lehrers, daß seine Zeitgenossen nicht der Gnade theilhaftig wurden, die Größe dieses Mannes zu begreifen.

Wenn Luzzato, durch Angriffe rücksichtsloser Gegner gezwungen, sich offen auf prophetische Eingebungen beruft, so siebt ihm das Zcugniß seines Freundes, des berühmten Verfassers der talmudischen Encyklopädie Oaeback fmcbab, R. Isaak Lampronti, zur Seite.

Aber viel beredter spricht dafür seine Erklärung der uralten traditionellen Kosmogonie, in welcher er zum ersten Male die ganze Entwickelungstheorie, die als ungeahnte neueste Entdeckung der induktiven Forschung das Alpha und Omega der modernen Wissenschaft bildet, vor dem staunenden Auge des Lesers bis in Tiefen verfolgt, in welche die wahnwitzigen Hypothesen materialistischer Naturphilosophen nicht vorzudringen vermochten.

Wir finden dieselbe in gedrängter Kürze auch in dem von R. Israel Balschemtow (um 1748) verfaßten Kommentar zu Psalm 107 wieder, lange bevor Luzzato's Schrift veröffentlicht wurde. In diesen Kiarvanot hat, wie bereits gesagt, der Balschemtow sein eigentliches Programm niedergelegt. Der Vsglm bringt vier Kategorien, die zu besonderem Dankgebcte vervflichtet sind: den Wüstenreisenden, den aus dem Gefängnisse Befreiten, den von schwerer Krankheit Genesenen, den beimkehrenden Seefahrer. Wülle. Gefangenschaft. Krankheit. Sec- aefahr sind bei R. Israel die verschiedenen Phasen des Golus und des Welt­schmerzes, welche die Seele des Juden im Kamvfe um das Dasein durchzugehen bat. In diese Finsterniß leuchtet mit dein Sgbbath das Licht der künftigen Erlösung, es verscheucht die dämonischen Finsternisse des vrofanen Wochentag­lebens und schafft die Oase in der Wüste (r)2PNN 2N2 22>D2 WXV2 22 O^p"!)

Die sichtbare Triebfeder menschlicher Geschäftigkeit N der Drang, Hunger und Dürft zu stillen, aber die seelische Triebfeder ill die Suche nach Theilen der Seelenhülle, welche zu dein betreffenden Individuum gehören und ans der Vor­schöpfung (der Balschemtow benennt sie mit dem terminua tecbniens des Art: 8aim malebin clemitu „die sieben untergeganaenen Herrschaften") durch die Stufenleiter von Mineral-, Pflanzen- und Tbierreich durch Speise. Trank. Kleidung u. s. w. zum Menschen emvorzuheben sind. Lum ersten Male finden wir diese Ueberlieferung in den Enthüllungen des Na^iä an den Verfasser des