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Feind der Gottesidee geboren und erzogen, hat auch diese unheimliche Erscheinung unbewußt dem verborgenen Ziele entgegenstrebt, dem Endpunkte der geheimniß- vollen Bahn der Weltgeschichte. Es war eine großartige Zeit, wie kaum eine zweite vor ihr, um die kühnsten Hoffnungen auf die so treu erwartete endliche Erlösung zu rechtfertigen, und sie fand ein Geschlecht vor, von den: es, wie zur Zeil der Richter, heißt (1. Sam. 7,2): 17W1 „es ging eine Sehnsucht, ein aus dem
innersten Herzen kommendes Heimweh, wie ein verzehrendes Feuer durch Israel", angefacht durch die großen Männer, die einen so außerordentlichen Einfluß auf die Volksseele, den Weg zu ihrem innigsten Gefühle zu finden gewußt hatten. Aber die Gegenströmung, die im Westen den unerhörten Massenabfall, die unerhörteste Verhöhnung der Lehre, des Gesetzes und des Glaubens vorbereitete, und im Osten das wieder erwachte Ungethüm der des grundlosen Hasses
und der Zwietracht, das in Vorzeit den Untergang herbeigeführt hat, haben den Abschluß der furchtbaren Leidcnsepoche wieder einmal auf unbestimmte Zeit zurückgeworfen und die Klage Jesaia's (26,18) wiederholt: „Wir trugen Furcht, wir kreißten, und als es zum Gebären kam, da war es Luft; Rettungen, die uns das Land nicht gewinnen, das Joch der Weltbewohner nicht abschütteln ließen." Das Zerrbild eines Synedrions, die langsame Anbahnung einer fragwürdigen Emanzipation, mit dem Eintausch theurer Ideale gegen kindischen Flitterkram, das waren die Früchte jener großen Zeit. Noch in seinem Falle hat der dämonische Welteroberer zu der äußerlichen Erhebung der Judenheit beigetrageu. Wir sagen: dämonisch; denn er, der
Ungläubige par excelleuce, glaubte, wie Sokrates, au seinen Dämon. In seinen Memoiren heißt es, daß er in allen Schlachten ein rothes Männchen vor sich hergcheu sah, eine Reminiscenz an Alexander den Großen, von dem Josephus und der Talmud Aehnliches berichten; in der letzten Schlacht bei Waterloo war
es nicht mehr zu sehen.-Den Ausgang der Schlacht verfolgte, in
einem Gebüsch versteckt, der Begründer des jüdischen Welthauses, Nathan Meyer Rothschild, der in dem fast aussichtslosen Kampfe Englands gegen den Zwingherrn der Welt an der Seite Pitt's die finanziellen Operationen leitete. Als Nachmittags Wellington sich auf die Erde setzte in Verzweiflung über die unvermeidliche Niederlage, da strömten die Hiobsposten nach London. Ter Jude wartete bis Abends, als sich im Schein der Abendröthe die verbündeten Heerführer auf der Höhe von Belle-Alliance umarmten und der Kaiser die Flucht ergriffen hatte. Da bestieg Rothschild sein Pferd, ritt nach Ostende au das tobende Meer, erkaufte die Ueberfahrt mit Lebensgefahr mit reichlichem Golde, kam unbeachtet in die von Verzweiflung erfüllte Hauptstadt und hatte am nächsten Tage durch einen Gewinn von 10 Millionen Pfund eine Weltmacht begründet, den Segen des von seinem Vater mit unbegrenzter Verehrung geliebten Verfassers
des in Erfüllung gebracht.
Die dritte Generation.
Mit dem Scharfblicke eines Feldherrn und dem Genie des Diplomaten - hatte der neue Organisator durch richtige Auswahl der passenden Männer den furchtbaren Angriff übermächtiger Gegner zurückgeschlagen. Der Raw, als ebenbürtiger Gegner des Gaon, hatte mit seinem ungewöhnlichen organisatorischen Talente, mit seiner weit überlegenen Lehrfähigkeit eine Art neutraler Zone'geschaffen, hinter welcher die eigentliche national-konfessionelle Institution sich entwickeln konnte, die ihresgleichen nur in der Epoche der patriarchalische'.: Richter findet, welche, au sich ein Unikum der Geschichte, bei keinem andren