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Verirrungen. Der Lobär ist noch weit transcendentaler als der bloreb. Denn Maimoilides bleibt trotz der Berpönnng jeder substantiellen Vorstellung als verkappten Götzendienstes, trotz seiner immanenten Negativität aller Attribute, dennoch bei dem Begriff einer wenn auch transcendentalen Weisheit des Welt- schöpfers stehen, die als ^226 ^2l^!2 und P2L012 Weltsubjectobject in sich vereinigt. Der Sohar negirt iur Ncuilde des Propheten Elia jede Möglichkeit der Begrifffeststellung vom höchsten Wesen., an- den selbst die denkbar feinste Vorstellung des Weltwillens nicht hinanreicht. Das Universum in feiner Unendlichkeit mit ungeahnten höheren Welten ist nur einem einzigen Gedanken in einer unendlichen Möglichkeit von Gedankenwelt zu vergleichen, einen: Senfkorn in einein a posteriori vorgestellten unendlichen Ozean. Dieses Senfkorn enthält Theilbarkciten, die uns unendlich Vorkommen, und eine der untersten Kategorien ist die unvollkommene der Entwicklung überlassene Natur.
Das Wort „Natur" ist eigentlich ein heidnisch-kannibalischer Ausdruck, das Bild eines trächtigen Viehes, wie es dem heidnischeil Geistesniveau entspricht. Der Hebräer nennt es 1122, nach der Erklärung des R. Jsak Koretzer (1760—88s von NP22, der Ring, der geschlossene Kreis, den sich Aristoteles nach chinesischer Geistesverwandtschaft als stabil vorstellte. Diese unterste Stufe wird gerade so wie die höchste Aeone und Sphäre, wie der Begriff des Seins überhaupt, nur durch den Schöpferwillen, der in dem einen Weltgedanken webt, in ihrer Existenz erhalten., geradeso wie der Aether, dessen Wesen tvir nicht kennen, dessen Schwingungen tvir jedoch messen, die Atome der Fixsterne ebenso auseinanderhält, wie die Atome des Schncckenhänschens. In der niederen Natur ist der Mensch das oberste Schlußglied, in welchem der Schöpferwille zum Bewußtsein gelangt, gleichzeitig das unterste einer Reihe höherer und höchster Begriffe, die wir Engel, Seelen, Aeonen, Sphären nennen, soweit unsre Vorstellung für die Nainenbildnng allsreicht. Die religiöse Bethätigung dieses Bewußtseins ist die Anbetung des Höchsten Wesens, die im Heidenthum bei den Pharaonen u. s. w. zum Wahne der Selbstanbetung entartete. Die höchste Stufe der Erkenntnis; bildet in der Psychologie der dem Or Imcbajiin entsprechende Satz: „Es denkt in uns", und im religiösen Bewußtsein der Satz des Talmud:
W22 — ->QX1 27^217 „Es betet in uns". Das heißt: der gött
liche Funke, der unser Seelenleben begründet, setzt sich mit seinem Urquell in Verbindung lUeU-sto). Das Band zwischen menschlichem Begriffe und dem Unfaßbaren, Unbegreiflichen wird durch den Schöpferwillen hergestellt, denn wenn auch 7^2 702 8LOD7! 7122>71v 707 kein Begriff an ihn hinanreicht, so ift-der Gegensatz dafür X^122 2>DN X17I. Alles ist Begriffsobject, eine der tiefsteil Betrachtungeil des Sohar, die den Schlüssel zu der bereits citirten These des R. Chaim ben Atar (U. rVebre) bildet, auf welche Art der Denkprozeß gebildet wird.
Nach dem Lehrsätze des Balfchemtow: 7I7'N2N 8'7l 7271 !7^X7 „Der Ausgangspunkt aller Dinge ist die menschliche Willensfreiheit" muß diese trans- cendentale Erkenntnis; dem niederen Bewußtsein den Platz räumen und zu der einfachen subjektiven Vorstellung zurückzukehren, wie sie der kategorische Imperativ des Schöpferwillens durch die Thora vorschreibt. Die Vorstellung des Unendlichen, über Raum und Zeit Erhabenen, erfolgt im Raume; darum nennt Ihn der Talmud 21^72 und sagt: V-r 21f?2 N17!. Die Welt ist nicht der Raum für Ihn, sondern Er für die Welt (Raschi zu 2. B. M. 33,21). Seinen Wohnsitz für die Anbetung bildet das Allerheiligste im Bethhamikdasch als transcendentaler