Druckschrift 
Der Chaßidismus : eine kulturgeschichtliche Studie / von Verus
Entstehung
Seite
205
Einzelbild herunterladen

Zustand des Schlafes, genügt für das Leben und ist bei jedem Individuum, wahrend die höhere und höchste Kategorie weder unentbehrlich noch bei Jedem gleichmäßig vorhanden ist oder in Erscheinung tritt. Der ^.ri hat die Fähigkeit gehabt, mit der ^68eliurnuii des Menschen zu reden, sie von den unteren Kategorien abzulösen, ohne daß das Individuum davon eine Ahnung hatte. Aehnlichen Verhältnissen unter­liegen die Himmelskörper. Auch die Sonne hat ihr l^oleZell, Iluuell und Xosekumuü, und Josua besaß die Macht, die letztere seinen Zwecken dienstbar zu machen, ohne daß der Sonnenball dabei in Mitleidenschaft gezogen zu werden brauchte. Das habe Maimonides geahnt, als er vonvisionärer Erscheinung" sprach; davon habe aber Ralbag keine Ahnung haben können, und dafür konnte Mahral keine Worte und kein Verstündniß bei seinen Zeitgenossen finden.

3. Die Wurzel findet sich in 3 Varianten 2>N7, 2'N), L't'N,

was den Beweis liefert, daß die Grnndwurzel ist, durch welches die leise Bewegung ausgedrückt wird, so daß die Bewegung des Gedankens, das leise Murmeln der Sprache und 2!^ die gcheimnißvolle lautlose Handlung bedeutet. In dem ältesten und bekannten Stadium der Sprache kommt L'N7> noch nicht vor, gilt vielmehr für beide Wurzeln. So bei Bileam: er ging nicht wie jcdes Mal mitBeschwörungen" (für ebenso '2 (für

es hilft keine Beschwörung gegen Jakob", übereinstimmend mit dem auch sonst zu erkennenden Sprachgeist der Thora, in welchem ursprünglich die einfachen Formen für später getheilte verwendet werden. Es bedeutetGeheimkunst", wie auch Jesaia (Kap. 3) W2NN O2N zusammenstellt. (2>NN ist eine der

häufigen Permutationen von 2N"i) Die Schlange (2>Nl!) hat ihren Namen von der geräuschlosen, pfeilschnellen Bewegung wie auch von ihren Zischtönen. Der in neuester Zeit zu so besondrer Bedeutung gelangte AusdruckSuggestion", vom italienischen 8UM6vir6einflüstern, zurannen", ist die wörtliche llcbersetzung von Es ist auch der allgemeine Ausdruck für alle abergläubischen Gebräuche, gegen welche die Thora und die Traditionen mit gleicher Strenge anftreten.

Zwei kleine Abschnitte aus der llchsMa. Lubbutk mögen hier Platz finden, welche die Ansichten der ältesten und größten Autoritäten auf diesem Felde und zahl­reiche Merkwürdigkeiten für den Forscher enthalten.

(Abschnitt VII.) Folgende Gebräuche sind als vurtzw. Linori, Emoritergebräuche, verboten: Die Nachahmung der heidnischen Haartrachten und Glatzen; daß die Mütter die Kinderleinen Leichnam berühren lassen, Lappen um die Hüfte, rothen Faden um den Finger eines Kindes binden: wer Steine in den Fluß oder in das Meer zählt, wer zu der Flamme tanzt; wer, wenn ihm das Brot aus der Hand füllt, sagt: Hebt mir meinen Segen wieder ans; wer sagt: man stelle das Licht auf die Erde, um Gespenster zu verscheuchen: wenn das Licht knistert, Gäste kommen; N. N. soll die Arbeit beginnen, er hat leichte Hände; N. N. soll vorausgehen, er hat glückliche Füße; N. N. soll das Faß oder den Teig anfangen, er hat gesegnete Hände. Wer bei einer Wöchnerin das Fenster mit einem Topfe verschließt oder Eisenstücke an ihr Bett knüpft oder einen gedeckten Tisch neben sie stellt. Hingegen ist es erlaubt, das Fenster zu schließen, eine Schale Wasser hinzustellen und ein Hulm anzubindcn, das ihr Gesellschaft leistet, um sie zu zerstreuen. Aberglaube ist es, wenn man sagt: schlachtet diesen Vahn, er hat Abends gekräht, oder diese Henne, da sie gekräht hat. oder man muß ihr den Kamm abschneiden, wenn sie kräht. Wenn cm Rabe krächzt und man ihm zuruft: krächze nur oder Geh weg! diese Dattel, dann wirst Du mich nicht vergessen! Küsse den Sarg des Todten, dann wirst Du ihn bei Nacht sehen; schlafe nicht beim Sarge, sonst wirst Du ihn scheu. Zieh das Hemd