Zeiten zu abgöttischer Verehrung durch Wallfahrten Anlaß gegeben hat, bis ihn Chiskia ohne Rücksicht auf sein ehrwürdiges Alter und seine Provenienz in Stücke schlagen ließ und diese unter dein Ausdruck !>!66iiU8ollbkm, altes Kupfer, in Verwahrung nahm. Obwohl die Antwort an Ort und Stelle nicht ausgeführt ist, ergiebt sie sich theilweise von selbst, als Ausfluß der Stimmung, in welcher sich Mose nach dem Felsenschlagen und in der Trauer um den Tod Ahron's zur Zeit befand.
In seiner äußerst geistvollen und eingehenden Erklärung der Vorgänge beim Empfange des Segens Jakob's von seinem Vater, bespricht nun der Run weiter das Verhältniß der Propheten zum Volke.
Isaak knüpft den Segen an die Bedingung, daß ihm wohlschmeckende Speise gebracht werde. Der Talmud sagt: Wer von Anderen etwas genießen will, der darf es thun, wie Elisa. Wer dies nicht will, der handelt ebenso richtig, wie der Prophet Samuel. S. Sam. I, 9, 7 ff., wo Saul zu seinem Knechte spricht: „Wenn wir hingehen, was können wir ihm (dem Seher) bringen? Das Brot ist uns ausgegangen, und Geschenke haben wir nicht!" Und jener antwortet: „Ich habe ein Viertel Silberschekel, den werde ich ihm geben, und er wird uns unfern Weg verkünden." Ebenso heißt cs beim Propheten Achija (I. Kp. 14, 2ff.), zu dem der König Jarobeam bei der Erkrankung seines Sohnes seine Frau mit den Worten sendet: „Nimm mit zehn Brode und Kuchen und einen Krug Honig und gehe hinein' er (der Prophet) wird Dir sagen, was mit dem Kinde sein wird. Ebenso Ainos 7, wo der Baalspriester Amazias zu Ainos spricht: Du Seher, begieb Dich fort in
das Land Judaea und iß dort Brod und dort prophezeihe! Vergleiche hierzu Micha 2, 11 ff: „Käme ein Schwindler, der Lüge spricht und sagt, bei Wein und
Most werde ich dir prophezeihen, der gilt als Wahrsager bei diesem Volke." Wenn aber dieser Gebrauch nicht ähnlickierweise bei den wahren Propheten cxistirt hätte, so würde doch Jedermann die Charakterlosigkeit der falschen Propheten schon an diesem Umstande erkannt haben. Was diesen Verhältnissen zu Grunde liegt, sagt linn, ohne daß an eine Entlohnung gedacht werden darf, ist Folgendes: iLer prophetische Geist kommt keineswegs spontan zu dem Propheten, vielmehr muß dasselbe ihn aufsuchen, und das kann nur auf dem Wege der vollständigen Unterjochung der physischen Anlagen des Menschen geschehen, um die Seele vom Körper loszulösen, damit sie sich mit dem Verborgenen vereine. Dagegen sträubt sich die Natur mit allen Kräften, und während dieses Kampfes ist es unmöglich, die nöthige Sammlung und Abgeschiedenheit zu erreichen. Deshalb muß der Prophet etwas annehmen, das gleichsam zur Bestechung der physischen Natur dient, dessen Annehmlichkeit auch den physischen Willen beeinflußt, sich den Qualen der seelischen Absorption zu unterwerfen, ähnlich wie die Thora gewissermaßen dem Asasel den Sündcnbock als Bestechung
schicken läßt, nach der Ansicht des Talmud.-Deshalb eben verlangt Isaak
wohlschmeckende Speisen, um eine Verbindung mit dem seiner seelischen Beschaulichkeit sonst ganz fernstehenden Sohne zu finden.
Dieser Schlußsatz des Run enthält eigentlich eine dem früheren entgegengesetzte Begründung, welche die chaßidischen Lehrer vorziehen. Weil der Prophet mit seinen Gedanken in einer höheren Sphäre weilt, so hat er gar keine Berührungspunkte mit dem niederen Menschen, außer wenn derselbe, durch die Besorgung der auch für den Körper des Propheten als Mensch unentbehrlichen Bedürfnisse Fürsorge treffend, ihn am Leben erhaltend, denselben zu Dank verpflichtet und so sich an ihn anknüpft.
Interessant ist eine Erklärung des berühmten NsAallsll (R. Natan
Spira, gestorben 1643, dessen Grabstein zu Krakau die Inschrift trägt, er habe mit dem Propheten Elia von Angesicht zu Angesicht gesprochen, „wie ein Mann zu seinem Freunde"). Derselbe erklärt den Vorgang zwischen Elisa und Naanian, dem aussätzigen Feldherrn des Königs von Damaskus, der doch eigentlich Recht