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buchstaben ^ S) ^ 2 seien durch die Propheten eingeführt (11VX 2'DI^ ^2212), richtiger: rehabilitirt worden, nachdem sie in Vergessenheit gerathen waren. Interessant ist die Bemerkung unseres XsäusekgL Imvl über die letzteren im Hinweis auf Jesaija 24,16: „Von dem Flügel der Erde, Gesänge hören wir, Preis dem Gerechten!"
Da die Prophetie sich durch Buchstaben in Anschauung umsetzt, seien hier die Flügel des Alphabets symbolisirt: und ^"12 sind diese 5 Propheten
buchstaben 2 ^ ) S) (Ebenso wird das aramäische Targum nicht als Neuerung durch Onkelos, dem bereits zu Esra's Zeiten ein Targum vorangegangen war, sondern ebenfalls auf uralte Ueberlieferung zurückgesiihrt,) Dem Früheren entsprechend, sagt Rab. Chisda (Sabb. 104n): 2 und 2 standen als Quadrat und Kreis ohne Stütze in den Tafeln. (Dagegen zitirt R. David ben Simra (liuckbach im NnK6U Oboist I aus dem jerus. Talmud den Ausspruch, daß der Buchstabe .4in (V) in den Tafeln frei stand. Das L.1n des althebr. Alphabets hat nämlich die runde Form des Auges. Der Jeruschalmi steht also auf Seite Mar Sutra's und der babylonischen Amoräer, daß die ursprüngliche Schrift die althebräische gewesen sei. Die Konsequenzen, welche die großen Hüter des Gesetzes vermieden wissen wollten, hat nun der spanische Scholastiker R. Josef Aldo in lllrirnrim (III, 16) gezogen. Dieser schwächliche Epigone aus der dahinwelkenden Zeit des Verfalles, welche zur Katastrophe von 1492 führte, hat an dem Granitbau des großen Maimonides zu rütteln versucht und dessen 13 Glaubensartikel (ckirirnrim) auf 3 reduziren wollen, Vorsehung, Offenbarung und Vergeltung, ohne zu ahnen, daß er der radikalen Reform den Zugang ebne, die Axt an die Wurzel der Religion zu legen, um auch diese letzten Grundlehren aus dem Herzen des Volkes zu reißen.
Der Chaßidismus hat die ganze Scholastik des mönchischen Mittelalters als werthlosen Plunder über Bord geworfen, das Feuer auf dem von Maimonides errichteten Leuchtthurm wieder angezündet und mit ganz neuem elektrischen Lichte eines neuen Zeitgeistes versehen, dessen überlegenen Reichthum uns Xerkbium 6evi zeigt. Zwei Weltanschauungen stehen da einander gegenüber. Die stationär- stagnirende aristotelische Stabilitätslehre des Tohu und die jüdische Ofsenbarungs- lehre der freien Schöpfung dessen, „der in Seiner Güte mit jedem Tage unausgesetzt das Schöpfungswerk erneuert. Der Mensch, der mit jedem Athemzuge sein Dasein erneuert, ist nur ein Bild des Makrokosmos in seinem Abhängigkcitsverhältniß zu dem lebengebenden Schöpferwillen.
Einer der ersten Lehrsätze des ilri (st. 1572) im 11/ cstnsim weist daraufhin, daß jeder Augenblick eine neue, nie dagewesene und nie wiederkchrende Konstellation sammtlicher Weltmonaden bringt. Sein Schüler, R. Israel Saruk, der seine Enthüllungen über das seit Jahrtausenden verschollene i>lriN886ti 6er68ob1t.Ii, traditionelle Kosmogenie der Talmudischen Geheimlehre (Chagiga II), nach Amsterdam brachte, hat durch seine Schüler auch den Jdeengang Leibnitz beeinflußt, wie dieser selbst sreimüthig gesteht. Aus diesem Wege hat die moderne Entwickelungstheorie sich in die arische Geisteswelt Bahn gebrochen, als glänzende Illustration des Bildes, das uns I<6(iu8eiiN8 bsvi von der geistigen Wechselwirkung des zentripetalen Geistes des Judenthums auf die zentrifugalen Völkergenien entwirft.
Nicht minder bewundernswerth ist die Weisheit, mit welcher dieser die scheinbar unüberbrückbaren Gegensätze von Stabilität und Entwickelung, Gesetzmäßigkeit und Freiheit ans religiöses Gebiet übertragen, in einer aus entgegengesetzten Kräften gebildeten Resultante auflöst, im Ti kirim hkM88>jL. Herstellung der Harmonie zwischen Ideenwelt und niederer Körperwelt, im Mikrokosmos des