Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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en, vergeblich ſuchen ſollte. ein altes Teutſches wort

m auch die Teutſche woͤrter ei anmerken, merklich ꝛc. her ihre bedeutung haben. Weil man eines Landes mit gewiſſen dingen en, baumen, foren, graben ꝛc. ſ Femer gezeigt: ſo hat man dieſe mar ­"Sen od ir Die grüße fen gr,

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3, ein Graͤnzherr münne Graͤnzboͤlker, Marcomanni und dergleichen

mehr entſtanden. Du vorgingk durch den

Hagel alles uppe negen Torp⸗ marke. Leihn. Scr. Brunſ. I.Ill.ſ.3 36. Mit dem Lateini­ſchen worte Margo hat es zwar eine aͤhnlichkeit und laͤſſet ſich leicht daher ableiten. Es iſt aber nicht glaublich, daß die Teutſchen dies wort ſullten bon dem Lateiniſchen hergeholet haben, welches in dieſer bedeutung von graͤnzen ſparſam gebrauchet wird; aus dem Teutſchen aber nachgehends ſelbſt kin Lateiniſches wort gemachet worden: inſonderheit, da die Mar­ken in Italien ganz wahrſcheinlich ihren ur­ſprung vou den in Italien eingefallenen Teut­ſchen voͤlkern, den Goten oder Longobarden er­halten, und dieſen alſo der name muß bekannt geweſen ſein.

Il. Aus Teutſchland iſt es mit den alten Franken nach Gallien oder Frankreich ge­kommen, und hat ſich in die um die zeit ſich bildende Franzoͤſiſche ſprache gemiſchet, in welcher die wörter marque, ein merkmahl, marquer, hemerken und andere mehr bekannt ſſen. Bei den alten Franzoſen iſt das wort marchiſer im gebrauch geweſen, angraͤnzen, mit etwas graͤnzen. Si neven font,& marchiſent ami, beim Du Fresne Gloſſar. JT. II. ſ. 446. 447. Und noch heut zu tage heiſſen die graͤnzen les marches, welches wort auch die Englaͤnder in ihrer ſprache haben, und es entweder von den alten Anz gelſachſen, oder nachgehends von den Fran­zoſen bekommen.

IIl. Hieraus iſt nun das Lateiniſche wort Marca entſtanden, welches ebenfalls anfangs nichts anders, als eine graͤnze bedeu­tet, und bei den Schreibern der mitlern zei­ten gar oft vorkommt. Charta Diviſio­nis Caroli M. e. 1. ut nullus eorum fra­tris ſui terminos vel regni limites in va­

rſter Theil, J. Kap. Von d gen an dem ort, wo ſie

zeichen, damit man etwas LI A 255. 80. | eis in Marcha eorum menſe o

die graͤnzen; wie dann

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firmari jusſit; und ſ. 268. ad mi) in niunt, da es heiſſet auf den granzen,

olches wort mehrme rauchet. Siegebert. Caſtrum Valentiana fi

ndfee marchiam in einem dem kloſter daſelbſt ertheilten gnadenbrief bon 1184. cum omni iuſtitia que ſpectat ad marehiam predict eccleſie. vergl. Piſtor. Script. Rer. Germ. ſ. 532. n. I. Und hieraus entſtehet noch eine andere be­deutung dieſes worts. Dann als im fuͤnf­ten und folgenden jahrhunderten Teutſch­land und Gallien, auch Welſchland das un­gluͤk hatte, daß allerhand voͤlker, als die Nor­männer, Slaben, Hungarn ꝛc. von allen gegenden hereinfielen, und daſſelbe heunru­higten: ſo legte man hin und wieder auf den graͤnzen, und an den oͤrtern, wo es noͤh­tig ſchien zu ſein, nach den umſtaͤnden da­mahliger zeiten feſtungen an, und beſezte ſel­bige mit ſoldaten, die unter einem Befehls­haber ſtunden, um ſolchergeſtalt das Land wieder dergleichen einfaͤlle in ſicherheit zu ſetzen. Es iſt wahr, die Roͤmer fo wohl, als Griechen haben die gewohnheit gehabt ihre graͤnzen ſolchergeſtalt zu beſetzen. Allein unſere Teutſchen und Karl der Groſſe haben es eben von dieſen nicht erſt duͤrfen lernen. Die furcht vor feindlichen nachbaren, und die liebe zur ruhe und allgemeinen wohlfahrt, ſein wohl die beſte lehrer geweſen. Unſere alte Sueven und Longobarden machten berge, gebuͤſche, moraͤſte und auf etliche mei­len verwuͤſtetes land gleich ſam zu graͤnzfeſtun­gen gegen die benachbarte. S. Jul. Caeſ B. G. L. VI. c. 23. und was Tacitus M. G. c. 16. ſagt: colunt discreti ac diverſi, und was ſich hin und wieder in deſſen buͤchern findet, laͤſſet ein gleiches vermuhten. Dieſe vorſicht der Regenten hat mit den Karolingiſchen Ko­nigen, welche Teutſchland untern fuß ge­bracht, und mit den herumgelegenen Slabi­ſchen und andern voͤlkern viel zu thun ges habt, ihren anfang genommen, und unter 5 ol­