309 „wären zwar wohl etliche vornehme hochge„Jahrte Männer, denen es am fleiß und ju= „dicio nicht gemangelt, in kurz verſchiene„ner zeit damit umgegangen, daß ſie ein „vollkommen Chronicon von dieſem loͤblichen Chur, und Fuͤrſtenthum hätten mögen zuſammen bringen, ſie waren aber von© Ott „durch den natuͤrlichen tod aus dieſer welt „hinweg genommen worden, ehe ſie ſolches „hätten koͤnnen vollenden. Und obwohl die guſammen gezogene arheit, die ein ander hatte Fkoͤnnen continuiren und ſuppliren, auf die Erben neben andern hereditariis facultati„bus gekommen: fo haͤtten doch dieſelbige fol „chen theuern ſchaz und edeles kleinod und „Patrimonium gar nichts geachtet, ſondern „vielmehr verachtet, und entweder den Kraͤmern und Apothekern, ſcharneuzlin daraus „zu machen, zugeſtellet, oder ſonſten laſſen „vumkommen. Derhalben weil dem alſo, „und aber die Geſchichte der Vorfahren die„fer Lande, und die fo ſich zu unſer zeit bege„ben, noch niemahls ordentlich gefaſſet, und vans licht gebracht worden: ſo hätte er ſich „aus liebe zu ſeinem Vaterlande unterwun„den dem loͤblichen Chur: und Fuͤrſtenthum „zu ehren, feinen geliebten Landsleuten aber Zum ſonderlichen gefallen alle vornehme und Ygedenkwuͤrdige Geſchichte dieſes Landes ſo „viel er derſelben nach feinem hoͤheſten ange„wendten fleiß haͤtte mögen und koͤnnen aus „gedrukten und geſchriebenen Annalihus bes Rnommen, in dreien unterſchiedenen Jomi„oder Buͤchern zu verfaſſen.. Da ihm aber das werk unter den haͤnden gewachſen nnd zugenommen, und noch taͤglich wuͤchſe und zunehme, alſo daß es ihm nach der zeit ſehr beſchwerlich ſein wollen, daſſelbe auf ſeine eigene koſten durch den Druk zu publiciren; alſo hätte er gleichſam zum vortraß, aus ge meldten dreien LTomis dieſes Breviarium zuſammen ziehen und in Druk verfertigen wollen, zum thein denen zu gute, fo weitlaůftigere ſchriften zu leſen nicht luſt oder gelegenheit Hätten, zum theil auch darum, auf daß andere, denen dis Breviarium wurde zu „Danden kommen, ihr iudicium oder meinung davon eroͤfneten, und was etwan darin zu „Diel oder zu wenig, auch wohl unrecht ſein moͤchte, freundlicher weiſe ihn deſſen erinnnerten. Bittet demnach alle und jede, des nen dis werklein vorkaͤme, fie wollten ihnen daſſelbige auf dies mahl gefallen laſſen, und ſp fie etwas hätten, daß zur verheſſerung „feiner vorgedachten Annalium Marchias »„Brandenburgicae niz und dienlich, oder auch das darin möchte zu corrigiren fein, 1. Theil der Mar, Giſt.
Erſter Theil, von der Mark ins gemein. XI. Kap.
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310 daß fie dem Vaterlande zu beſondern ehren, „auch dem werk ſelber zum beſten, ihn can: vdide, ſchriftlich oder mündlich deſſen ber; vſtaͤndigen, und ihm die huͤlfliche hand darin vunbeſchwert reichen wollten., Er hat auch hernach An. 1598. mit nur etwas veraͤnderten namen Andreae Ahgeli Struthiomontani vor gedachte Annales gemein gemacht unter dem titel: Annales Marchiae hrandenburgicae, oder Ordentliche Verzeichnuͤß von Beſchreibung der vornehmſten und . Maͤrkiſchen Jahrgeſchichten und Hiſtorien fo ſich vom 46. jahr vor Chriſti Gebuhrt his aufs 1596. jahr im ,,, DO und dazu gehorenden Landen und Herrſchafften von jahr zu jahr begeben und zugetragen haben. Welchen auch noch ein Anhang der Maͤrkiſchen Geſchichte von Oſtern
A.- 1596. bis auf den Aprilmonat A. 1598.
beigefuͤget worden, gedrukt zu Frankfurt an der Oder A. 1598. fol. Das ganze werk beſtehet aus drei buͤchern, wobon das erſte bon den Uralten Begebenheiten in der Mark Brandenburg his auf die zeiten Kaiſer Henrici Aucupis und die errichtung der Mark Brandenburg handelt; das andere bon dar an bis auf die zeiten Friedrichs des 1 und deſſen erhebung zu der Markgraͤflichen Würde und erhaltener Oberherrſchafft der Mark Brandenburg. Das dritte von denſelben, und was ſich bis aufs jahr 1598. in der Mark
Brandenburg zugetragen. Er hat ſich zu
gleich Struthiomontanum genannt, weil er Paſtor und Inſpector zu Strausberg geweſen, wird auch deshalb von unterſchiedenen nicht anders als mit dem namen Struthiomontani angefuͤhret. Seine m ahrt bon ſchreiben iſt zwar nicht von jetziger zierlich= keit, ſondern der gleich, die man bei dem Buntingio, Spangenbergio und andern der zeiten Geſchichtſchreibern findet; man kann auch nicht in abrede ſein, daß er 1. unterſchiedene ungewiſſe und zum theil in fabelhafte umſtaͤnde berwikkelte materien, wie Entzelt und andere vor ihm erzehlet. 2. Andere ganz unvollkommen angefuͤhret. 3. Daß er auch mit abbildung ſo vieler ſchwarzen Sonnen und Monde, geſchwaͤnzter Sternen, und anderer Feuerzeichen ſich etwas unangenehm gemachet. 4. Daß er aber darum fo voll von irrthuͤmern, oder fo ein lgnorant fein ſollte, wie er von einigen geachtet wird, fol ches getraue ich mich nicht zu ſagen, wohl aber hergegen 1. daß er ehrlich geſchrieben, und nirgends feinen atfecten nachhaͤnget, wies wohl von andern neben und nach ihm ges
U 2 ſchehen.
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