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„heiſſen laſſen, fo will ſich doch, daß unſer Teutſcher Achilles, oder Markgraf Al
brecht, der dritte Churfuͤrſt aus dem jetz
„regierenden ſtamme wird angezogen, daran ſtoſſen, und ein zweifel einfuͤhren. Es „wäre dann daß man ſolches mehrgedachten L indneri zuſaz achten wollte, wie dann „derſelbe an mehr oͤrtern dergleichen ſich unterfangen. Sonſten war auch ſein Teutſch „ehr ſchlecht und dunkel, zugeſchweigen daß „die Expoſitiones ſehr in einander gemenget geweſen. Aus welchen beiden urſachen nich zu weilen etwas verſetzen, und mit deut„Sichern worten habe verwechſeln muͤſſen. Die andre beſchreibung, wie vbgemeldet, „ft gezogen aus einer alten und bevor niemahls in druk ausgegangenen Chroniken. Und dieweil in derſelben das Teutſche auch nicht ſo gar koͤſtlich geweſen, fo habe ichs egleichergeſtalt bisweilen mit deutlichern „worten andern wollen. Wann auch dieſe beſchreibung mit der vorigen nicht allenthalben uͤbereinſtimmet, und es gleichwohl um beide alſo beſchaffen, daß, was der einen mangelt, in der andern zu inden, ſo kann man aus jeder das beſte behalten. Wiewohl der ſtamm in der erſten richtiger an„gezogen, daß man dabei billig geruhen „möge. Die dritte von mir geſtellte, und „ganz verfertigte beſchreihung oder bericht, „darf keiner weitern erklaͤrung. Gott der Allmaͤchtige wolle gnade verleihen, daß damit viel nutzen geſchaffet werde. Wie ich dann an muͤglichen meinem fleiß nichts habe Ferwinden laſſen, doch nicht mit dem vor„sag, daß eine aus fuͤhrliche Hiſtorie mit allen „umſtaͤnden, ſondern nur von den vornehm„fen geſchichten ein kurzes verzeichnuͤß ent„worfen wurde. Von der lezten Hiſtorie der beiden Markgrafen Hugonis und Dieſtrichs iſt im vorigen bericht geſchehen. Und wird alſo meines erachtens das vor„nehmſte von den Markgrafen zu Bran„denburg ꝛc. aufs kuͤrzeſte zuſammen ge„bracht fein. In der Lateiniſchen hat er eben dieſes, iedoch mit gar wenigen und ohne benennung des Michael Lindners beruͤhret: Cum in Expoſiriones duas Germanicas, quae inde à primo Conditore ſtirpem repeterent, incidiſſem, ut leclio etiam exteris pateret, in linguam Latinam tranſtuli. Quod& ah ipſa vetuſtate deheri his fides atque aſſenſio videretur,& in quihus diſcreparent atque deficerent, alia aliam ex
plicaret& ſuppleret& c. Er gedenket auch
kurz vorher Schoſſeri, Wolfgang luſti und Seitridi: Et eſt quidem Lihannis Schös
307 Erſter Theil, von der Mark insgemein. XIII. Kap. 208
ſeri Marchiados liber in medio: ac circum. feruntur& Wolfzangi Iuſti& Georgii Seifridi compendia. De origine vero Illuſtriſſ. Brandeburg. Domus maxime eorum pro. harim ſentẽntiam, qui à Weltfis indigenam credidere: wiewohl ohne meldung, was dieſe eigentlich geſchrieben. Indeſſen ſein doch die ganze Origines oder Chronike nichts anders als eine beſchreibung des nunmehr Koͤnigl. und Churfuͤrſtl. auch Markgraf, Hauſes Brandenburg, und eine weitlauͤftigere jedoch wohlgeſezte erweiterung desjenigen, was Juſtus in ſeiner Genealogie von dem Burggrafen Friedrich dem J. an his zu ſeinen zeiten geſchrieben. Auſſer dieſen aber hat er in der Maͤrkiſchen Hiſtorie nichts vorgenommen..
VII. An. 1593, hat Andreas Engel, Pfarrherr und Iinſpector zu Straußhberg, A k Marchicarum, oder
urze beſchreibung der geſchichte, fo fi vor und nach Chriſti Gebuhrt als ibn 2000 jahr im Chur- und Fürftenthum der Mark Brandenburg von jahr zu jahr bis auf das jahr 1593. begeben und zugetragen haben, zu Wittenberg in 4to her» ee, welches nachgehends 1616 zu Leipzig in 4to wieder aufgeleget, auch eins und das andere darin nach ſeiner handſchriſt geaͤndert worden.„Er erzehlet in dem Ein„gang, daß zwar faſt alle andere benachbarte KLandſchafften, als Chur⸗Sachſen, das Markgrafthum Meiſſen, die Landgraſſchafft „Thuͤringen, das Fuͤrſtenthum Anhalt, das „Herzogthum Braunſchweig und Lüneburg, „das Erzſtift Magdeburg, die Schleſien ꝛc. nach Chriſti Geburt, und ſonderlich von „Der zeit an, da Carolus M. der erſte Teutvſche Kaiſer dieſe Lande beſtritten, und den Chriſtl. Glauben darin hat pflanzen laſſen, Hiſtoricos und praecones der loͤblichen ygedenkwůrdigen Geſchichten, fo in denſelben „fich begehen und zugetragen, bekommen. Jedoch hätte ſich, fo viel ihm bewußt wäre, „Dis dahin niemand gefunden, der die löͤbliche ythaten der Vorfahren, fo dieſer ort Landes „bor und nach Chriſti Geburt heſeſſen, „gründlich und nach der laͤnge hätte beſchrie„ben: ausgenommen was P. Wolfgangus „Juftüus, weiland Profeſſor zu Frankfurt an „der Oder, und M. Chriſtophorus Enzelius, Pfarherr zu Oſterburg in der Altmark, da„von mehr aus hören und ſagen, dann aus ywahrhaftiger hiſtoriſcher anmerkung und fleißiger collation aufgezeichnet hätten, zu „welchen er auch nicht unbillig M. Nicol. „Leutingerum. zurechnen achtete; und
waͤren