85%.
geweſen. Die erſten hiervon ſein etwan zwölfe an der zahl und liegen auf den Hun= dertrükken des Dorfs groſſen Ballerſtaͤt, jedoch etwas ö Nicht weit davon auf den Haſendͤlkern lieget die andere part in die lange herunter, wiewohl auch etwas
unordentlich, und wie ienes laͤnglich rund:
und hat ein Muller auf der naͤhe einen von dieſen groſſen ſteinen abgeſpaltet, und einen muͤhlſtein daraus machen wollen, hat auch das abgehauene ſtuͤk endlich zum muͤhlſtein gefertiget. Es hat aber doch nicht mahlen pder mehl machen wollen, ſondern das getreide iſt wie gequetſcht darunter liegen ges blieben. Nach einer nicht groſſen entfernung dabon aber, nach dem Dorfe Grebenitz zu, lieget die dritte part, ſo ein gar anſehuliches Heldenbette, von lauter groſſen in die laͤnge geſezten ſteinen, in welchen pberwerts, wie hei den vorigen, der Altar innerhalb 12. gleich groſſen und den andern ganz
gleichen ſteinen in einem laͤnglichen doch ziem
lich zu kennenden viereß ſtehet. Beide fe: hen auf der Ill. Tab. N.. Il. 6 g. Welchem noch heizuſetzen, daß unfern dem Dorfe Bellingen und Darnſtdt auf der daſigen feldmark ein dergleichen Steinbette, wiewohl aus wenigen und etwan 17. groſſen ſteinen heſtehend vorhanden, bon welchen man auch noch ſehen kann, daß fie in zwei riegen geſtanden. Wo alſo borgedachte ſteine bei groſſen und kleinen Ballerſtaͤt ein andenken der andern ſchlacht zwiſchen Markgraf Hudern und Graf Albrecht enthalten, ſo wurden dieſe ein gleichmaͤßges andenken der erſten ſchlacht zwiſchen diefen beiden Herren fein, als von welcher Enzelt gleichfalls meldet, daß ſie oberwerts Tangermuͤnde bei Darnſtaͤt auf der höhe ges ſchchen; und daß, als vor wenig jahren ſeiner zeiten auf dem berge dabei ein weinberg angelegt worden, man eine grube angetroffen, darin unzehlich viel Menſchenhauͤpter und andere anzeigungen hegrabener Kriegs(leute gefunden worden. Gleich wie ſich vermuhten laͤſſet von denen auf dem Muͤhlberge bei Sanne bor einigen jahren angetroffenen todtenkoͤpfen. Dann ob man wohl muhtmaſfen möchte, daß dergleichen von den peſtzeiten herkaͤmen: ſo iſt ſolches doch darum nicht wahrſcheinlich, weil allein die koͤpfe ohne andere gebeine ſich gefunden, welches eben ſowohl ein zeichen köͤrperloſer ſoldatenkopfe ſein kann; als wann man vermuhtet, daß die auf dem kirchhof bei eben dem Dorfe bei verfertigung eines gewoͤlbes ſchichtweiſe ans getroffene menſchenſcheitel uͤberbleibſel fein
Zweiter Theil, von den Alterthuͤmern der Mark. J. Kap.
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von dem ſcharmůtzel, welches im dreißigjchrigen krieg zwiſchen den Kaiſerlichen und Schweden A. 1631. im Julius dieſer ge, gend vorgefallen; wiewohl dieſes noch dar. um mehr wahrſcheinlichkeit hat, weil man dabei auch ſtiefeln und ſporen angetroffen, auch andere oͤrter mehr dergleichen uͤberbleih ſel aufzuweiſen haben, da ſich bald ſpieſ, hald pfeile, ſebel, ſporn, auch erwachſener Menſchen gerippe/ und zwar oft nicht gar tief in der erde finden laſſen, wie wir bei Prenzlow, auf dem felde hei Guͤſtow, ingleichen hei Lebus, Greifenberg und bei Kremmen auf den ſo genannten Knochenbergen, auch bei Radun, Koͤnigsb. Inſp. ſehen werden. Das aber ſcheinet was heſonders zu fein, wann in der gegend Belau, Bredin und Velgaſt Habelherg. Inſp. noch todtenkoͤnfe ausge, pflůget werden, welche alle aufrechts in die höhe ſtehen, an einem ort, wo ſynſt auch biel tudtentöpfe, meßingene knopffoͤrmige(üb ken, auch groſſe nadeln gefunden werden.) 9. Es gehenket Enzelt auch noch eines an dern ſ. 63. daß man nemlich bei Stapel einen ſonderlichen ort finde, da groſſe ſteine aufgerichtet waͤren in einen kraiſe und keiner ordnung, und nennten die Vauren ſolchen das Steinbette oder das Heldenbette, wo ſelbſt auch die alte Herren von Zera begrahen fein ſollen. Wie viel aber immer derer von dieſem Verfaſſer benannt fein mögen, ſi fein dieſelbe weder Chriſtliche noch Wendiſche
Monumente; dann die alte Chriſten haben
ſich derſelben nie gehrauchet, und iſt folgends der lezte auch kein Begraͤhnuͤß der Herren von Zera, als zu welcher zeit das Chriſtenthum ſchon lange in der Altmark geweſen. Die Wendiſche narion aber hat ihr nicht die muͤhe genommen, ſolche art von ſchweren und groſſen ſteinen zuſammen zu bringen, oder auch gar von fremden orten herzuholen; man finder fie auch nirgends, wo ſie einen feſten fuß gehabt, ſondern wann ſie jg etwas gethan, fo fein fie mit kleinen ſteinen zufrieden geweſen, wie wir hernach ſehen werden. Am allerwenigſten aber konnen es dieſe fein, weil die Chriſtliche Uberwinder ſich ſchwerlich werden bemuͤhet haben den erſchlagenen feinden fo viel ehre anzuthun: die uͤberwundene werden auch die zeit nicht gehabt haben, fie aufzurichten, ſondern zufrieden geweſen ſein, ſich mit der flucht zu retten. Sie hätten es auch vor den uͤberwindern nicht wagen duͤrfen, ſondern muͤſſen gewaͤrtig ſein daß fie fie ſofort dabon vertrieben, oder au gefangen genommen haͤtten. Bleibet alſo/ daß dieſes nicht weniger, als die viele 42 ie