Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
391
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391. Zweiter Theil, von den Alterthumern der Mart. 1 Kap. 392

kupfer und bruchmetall es auf den Meßingd­hammer zu bringen. Aus der angegebenen geſtalt iſt zu ſchlieſſen, daß es dem beim Keyß­ler unter E. befindlichen Gefaͤß aͤhnlich ge­weſen. Sonſt mögen wohl mehr derglei­chen Metallene Gefaͤß hin und wieder fein angetroffen worden, aber auch ein gleiches ſchikſal hon Juden gehabt haben. Auf den Klein Raͤdiſchen und Frauendorfiſchen graͤn­zen ſoll nach des ehmahligen Predigers zeug­

nuͤß eine Meßingene Urne und in den ſoge­

nannten Zwergbergen bei Storkow neben 1Ir­nen auch Kuͤchengeſchirr fein gefunden worden. Waͤre man gewiß, daß die von dem Hrn. bon Seidel unter num. 28. angeführte dichte rohte feine Urne wuͤrkliche terra Samia waͤre, woran iedoch ſehr zuzweifeln, ſo würde auch ſolche als eine beſondere ſeltenheit anzuſehen ſein.) Von den irdenen haben einige nicht gar wohl ausgebrannt zu ſein geſchienen, und darum mehrentheils weich und muͤrbe geblieben, und im anfange leichtlich zerbrochen, bis ſie et­was in der luft und ſonne geſtanden, und dergeſtalt ſich wiederum verhaͤrtet, welches einige, ſonderlich Cromerum, Schwenk­reldium, Matheſium und den guten Muͤn­

{ter verfuͤhret zu glauben, daß die Todten­

töpfe in der erde von natur gewachſen. Coſmogr. IV. B. XI IX. kap. ſ. 698. Man hat ihrer viele auch nicht tiefer als ein oder zwei fuß in der erde, insgeſamt aber von unterſchiedener groͤſſe und geſtalt, auch gar kleine gefunden, entweder zum unterſcheid des alters oder auch aus andern urſachen. Wie dann auch in den kleinen bisweilen noch kleinere angetroffen worden; dergleichen vier kleine den milchſaten gleiche Urnen von ſchwarzer farbe, bei Kotzebue, Seehauſ. Inſp. ausgegraben worden, in deren einem auch ein kleiner Hirnſcheitel oder Todtenkopf ge­legen, das man aber alles mit dem finger zu pulver reiben koͤnnen. Es kann aber die verſchiedenheit der groͤſſe auch andere urſa­chen haben. Einige Urnen, ſonderlich in den Huͤgeln hat man in dem ſande auf breiten Steinen, einige im bloſſen ſande frei ſtehend angetroffen. Ich erinnere mich auch An. 1683. im Oktober an dem Neuen Graben jenſeit Writzig eine gar groſſe angetroffen zu haben, derer durchmeſſer ſich uͤher eine elle erſtrekket, und mit derjenigen, ſo A. 1692. in dem Fuͤrſtenthum Anhalt, Koͤhtenſchen Antheils gefunden worden, und von einem vornehmen Mann eine Großmutter aller Urnen genannt wird, nicht allein haͤtte moͤ­gen verglichen werden, ſondern ſie an groͤſſe, wurde weit uͤbertroffen haben. Man hat ſie

aber aller angewandten fleißes ungeachtet, nicht ganz heraus bringen konnen, ſondern geſchehen muſſen laſſen, daß fie in ſtuͤlken zer, (fallen. Doch hat man die zeichnung dabon genommen, die Tab. V. N, i. zu ſehen, und iſt dieſes was ſeltenes, daß fie durch eine ſcheidewand in zwei kammern getheilet ge, weſen. Gleiche bewandnuͤß hat es mit denen hei Rudow und Klein Meſe im Teltow. Kraiſe vom Hrn. H. Elteſter angetroffenen und den waſſerſtaͤndern gleichen 4 bis 6 eimer halten: den ungewohnlich groſſen Urnen. Dieſe fein voll ſtarker Gebeine und mit groſſen Steinen bedekt geweſen, welche die Gefaͤſſe gar aus­einander getrieben, daß fie nur ſtůkweiſe ha­hen koͤnnen heraus gehoben worden. Glůͤk, licher iſt man geweſen bei derjenigen, welche A. 1743. in der Utermark auf dem Klinkö­wiſchen felde ausgegraben worden, und eine halbe elle hoch, der durchmeſſer oder diame­ter des randes, oben im lichten gleichfalls eine halbe elle, die weite des bauchs aber 1 elle halt, und mit 2 henkeln verſehen geweſen, welche bis auf den einen henkel ganz herausge­hoben worden. S. V. Tab. x. jn. Si hahen auch eben daſelbſt die Bauren eine, wiewohl nicht ohne alle beſchaͤdizung herausgegraben, welche über eine halbe elle hoch, und oben etwas über eine halbe elle weit, die waͤnde aber faſt eines daums dilke geweſen. S. Beſch. h. Prenj­lau. Eine Urne ebenfalls von ungẽwoͤhn­licher groͤſſe hat man bei Zehden gefunden, und beſitzet ſelbige der damahls in Zehden, nach ­gehends in Loburg befindliche Prediger, Hr. Polye. Lange. Und diejenige muß auch nicht klein geweſen fein, welche ein Belaui, ſcher Bauer ausgegraben, und nach ver ſchlepten Alterthuͤmern zu einem Bienen: rumpf oder Bienenſtok gemacht hat. Ferner) iſts auch hierheneben an dem, daß ſich zwar zu­zeiten einzelne finden laſſen, in welchen es ſe­ten an Knochen und Aſche fehlet: mehr mahlen aber werden ihrer eine ganze anzahl bei einander getroffen, mit dieſem merh würdigen umſtand, daß in der mitte eine der zwei groſſe, um dieſelbe herum aber unter ſchiedene kleine, die groſſen wohl auch zusei ten in einer andern, gleichwie in einem fute­ral geſtanden, ſo aber ganz zerbrechlich und nicht wohl koͤnnen gerettet werden. Die innere hergegen iſt mehrentheils etwas eige­ner ausgearbeitet, und mit allerhand linien und anderen, obwohl nicht gar kuͤnſtlichen figuren, verſehen geweſen. In dieſen groͤſſern hat man auch gemeiniglich Knochen u Aſche gefunden: die kleine herumſtehende hergegen ſein von allerhand geſtalten ier,