393 als Töpfe, Schüffeln, Naͤpfe, Schalen, Flaſchen, Butterbüchſen und was ſonſten möchte zu einem Kuͤchenvorraht noͤhtig fein; zu zeiten auch doppelte, dergleichen alle auf der Frankfurtiſchen Univerſttaͤts Bibliothek verwahret werden. Allerlei ahrt aber fein ſo wohl in Treuers werkgen, als in Nunnengi Sepulereto Meſtphalico gentili, und in Arnkiels buch von der Cimbr. Heiden Religion, Ill. Th. ix. F. auch in lac. a Moellen hiſtoria urnae ſepulcr. Sarmat. Tab. Ill. V. u. in M. Chen. Stiefhi Ep. de Urnis Lignicenſibus & Pilgramsdorfienſibus porſtellig gemacht worden. Unter andern hat ſich auch einmahlbei dem Neuen Graben jenſeit Wrietzig eine ahrt eines kleinen Polniſchen Stiefels gefunden, welches gleichfalls annoch bei der Bibliothek bewahret wird; und Tab. V. N. 1. zu ſehen iſt. Ingleichen habe dermahleins daſelbſt ein ſtuͤlke angetroffen, ſo ungefehr einer halben elle hoch und einem kelch, wie ſie in den Kirchen gebrauchet werden, ganz aͤhnlich geweſen, fo aber von handen gekommen. In keiner aber von dieſen allen oder herumſtehenden habe ich jemahls einige Aſche oder Knochen wahrgenommen, ſondern ſie allezeit leer angetroffen. Und weil die meiſte derſelben ſolche geſchirre ſein, die zur ſpeiſe und trank gebrauchet werden; ſo habe ver
muhtet, daß dieſe gute Leute davor gehalten, daß die Seelen nach dieſem leben noch ſpeiſe bedurften, und daher vielleicht ders gleichen geſchirre mit ſpeiſe und trank angefullet, und um die groſſe, worin des verbrannten Körpers Knochen gelegen herum geſetzet, um dergeſtalt den Seelen noch eine
(labung zu reichen. Wann dannenhero in dem Adelichen garten zu Stolpe 2 Todtentoͤpfe ausgegraben worden in welchen Fiſchſchuppen befindlich geweſen: fo laſſen ſich ſolche nirgends fuͤglicher als aus dieſer gewohnheit herleiten. Man hat dem verſtorbenen der vieleicht ein liebhaber von fiſchen geweſen, mit ſolchem gerichte was wollen zu gute thun. Das fleiſch iſt verweſet, die ſchuppen haben der verweſung wiederſtanden. Einige ſein von feiner, andere groher erde:
einige, ſo man in der Altmark bei Garz ge
funden, fein mit thieren, als Löwen, Adler,
Baͤren, und ſonſt allerhand figuren hezeich
net geweſen, welches dann theils von dem witz und arbeit der Kuͤnſtler der zeiten, theils auch von dem unterſcheid der Perſonen einige bermuhtungen an hand giebet; indem glaublich, daß die mehr gelänſtelte von hornehmern ſeien gebraucht, bei derer verfertigung auch mehr mühe angewendet worden: gleich. IL Theil der Mart. zit
Zweiter Theil, von den Alterthimern der Mark. 1. Kap.
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wie auch eben aus dieſer urſache einige aus ſaubern blauen, gelhen und ſchwarzen, andere aber aus groben mit zerſchlagenen glaͤnzenden Steinen vermengten leim oder thon moöͤgen fein verfertiget worden. S. M. E. HoVeri Verſus Eleg. quibus antiquitates in pago Zermundano deſcripſit. ſ. 13. Alle) hei Seehauſen gefundene ſein mehrentheils laͤnglig: wie diejenige, welche 1712 bei Matelow in einem Hügel angetroffen worden. Die fo zu Ellenburg einem Nitterſitz der Hrn. von Quitzow, fein alle flach und niedrig, ſonſten aber von ziemlicher weite: bei denen auch die umſtaͤnde, die ſonſten bon den Scharlottenburgiſchen erzehlet worden, eingetroffen, daß, indem der Hr. von AQuitzow einen garten anlegen wollen, ſie bei drei klafter tief unter ſolchen Eichbaͤumen gefunden worden. Man hat auch in den groſſen, nebſt den verbrannten Knochen, Meßingene Spangen, Schrauben, Ringe, Ohrringe, daran auch wohl blaue, grüne, rohte einem ſchmelz h une ſteinlein gehangen, Schnallen, blau und weiße glaͤſerne Knöpfe, Griffel und andere ſolche ſachen mehr gefunden, welche ſtuͤkken von der Todten kleider vder andern zierat mögen geweſen fein, fo man nebſt dem Körper hat pflegen zu verbrennen, und das uͤberbliebene hernach in der Urne beizulegen; ingleichen habe in unterſchiedenen einen platten unpolirten Stein eines zolles lang oben durchloͤchert und etwan halb fo breit, und nicht über einen meſſerruͤlken dikke angetroffen, wie ſolche figur Tab. V. N. iv. v zu ſehen, und in beſchreibung der Stat Frankfurt ſ. 22. deren gedacht worden; muß aber die erklaͤhrung davon andern ungewiſſen dingen in den Alterthuͤmern beifügen, und ſelbige inzwiſchen von den Liebhabern ders ſelben erwarten.
XI. In und bei den Todtentoͤpfen, auch ohne denſelben habenſich wie gedacht, auch Metallene Alterthůmer finden laſſen, hon welchen hin und wieder bei Kennern und Liebhabern noch einige ſtuͤkke angetroffen werden. Sie ha
ben mehrentheils eine aͤhnlichkeit mit denen,
welche man bei denjenigen Schriftſtellern abgezeichnet antrifft, welche von den Todtentoͤpfen und Begraͤbnuͤſſen der Alten geſchriehen, und deren auch hier meldung geſchehen wird. Weßhalb man ſich, eben wie bei den Todtentoͤpfen, uͤberheben wird dieſelbe alle vor zuſtellen, iedoch einige wegen ihrer ſeltenheit oder beſonderer umſtaͤnde mitnehmen, theils um zuzeigen, daß unſere gegend eben ſo wohl, als andere ſolche Alterthümer aufzu2 und folglich ehen ſolche Völker c als