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Schminbii diſſert. de urnis ſepuleralibus
Karmis lapideis veterum Cattorum, wie auch in Wolffarts Haſſia ſubterranea Part. I
"Tab. 23. zu ſehen. Beſonders iſt es, daß
Jau ſtſteine zuweilen 2. 3. auch mehr in einem Grabe beiſammen liegen; welches die hermuhtung giebt, daß ein ſolcher alter Kaͤmpfer mit mehreren, dann mit einem einigen dergleichen Stein verſehen geweſen, über
dem finden ſich verſchiedene, welche ſo gar
am obern theil mit einem kleinen loche durchbohret fein, welche gattung allem erachten nach, vermittelſt eines riems am gurt getra
gen fein mag; und eben darzu gedienet, daß
wann ein bder ander dergleichen Fauſtſtein im harten gefecht verlohren gegangen, zer
ſprungen, oder auch aus der Fauſt geriſſen
worden, ſofort ein ander zur hand fein Fönnen. Und gewiß der gebrauch dieſer ſehr ſcharfen Steine, welche mit der Fauſt gefuͤhret worden, iſt von ſolchem nachdruk geweſen, daß es ohne blutige ſtoͤſſe nicht abgegangen; ja, daß die meiſte mit heftig verwundeten, und zerſpaltenen koͤpfen zu boden geſunken.
Nicht weniger gehoͤren die in den Graͤbern zuweilen befindliche. ſteinerne Haͤmmer und Aexte unter die alleraͤlteſte Waffen.
Beim Hioh, deſſen tage in die zeiten Moſis geſetzet werden, wird unter benennung berſchedener ahrten der Waffen auch des Hammers im XII. kap. V. 20. meldung gethan: den Hammer achtet er wie ſtoppeln, er ſpottet der bebenden Lanze.
So gedenket Plutarchus in dem leben des Roͤmiſchen Burgermeiſters Caji Marii,
welcher mit den alten Cimbern in ein blutig gefechte gerahten, der Streitaͤxte. Als
auch dem Mario wegen erhaltenen ſieges über.
die Cimber eine Gedaͤchtnuͤßmuͤnze gepraͤget worden, finden ſich unter den aufgerichteten ſtegeszeichen Streithaͤmmer, als der Cimber damahls geführte, und won dem Mario be: ſiegte Waffen; dergleichen alte ſilberne Münze mit der beiſchrift: Victis Cimbris, in Zabarellae aula heroum gefunden wird. Der gebrauch ſolcher Haͤmmer iſt nicht
weniger in den mittlern zeiten, unter die
Kriegeswaffen beibehalten worden; nur daß ſelbige aus Eiſen verfertiget waren. Dergleichen eiſerner Hammer, deſſen gleichfalß eiſerner ſtiel zwei fuß lang, unter den Ruͤſtungen des Markgr Iohannis, eines Sohns. Churf, Ioachimi] zu Brandenburg befindlich, deſfen geſamte Ruͤſtung in dem Koͤnigl. Zeughauſe alhier zu Berlin aufbehalten wird. Solche Streit- und Fauſthammer wel
che in den uraͤlteſten zeiten aus einem har
Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. 1 Kap.
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ten Stein gearbeitet, ſein den Wehr und Waffen der alten Teutſchen heſonders beizuzaͤhlen, als welche in ihren Graͤbern ange: troffen werden. Ihre beſchaffenheit wird an
N, 1. und v erſehen werden koͤnnen, von welchen der groͤſſere aus der Ukermark.
Die meiſte ſolcher hieſiger orten gefundenen Haͤmmer, deren an der zahl etliche 20. vorhanden, beſtehen aus einer ſchwaͤrzlichen ſehr feſten ahrt der Feldſteine; einige wenige(ind von einer kohlſchwarzen ſchoͤn geglaͤt teten ſehr feinen ahrt, und kommen dem Probierſtein bei.|
Der geſtalt, groͤſſe und ſchwere nach, ſindet{ich ein merklicher unterſcheid: indem einige 3. 4. 5. Pfund ſchwer, welche mit der Fauſt zu führen einen ganzen Mann erfodert. Als le aber kommen darinn uͤberein, daß fie bon einer ſeiten gleich einem Hammer, damit zu ſchlagen, von der andern als eine axt, damit zu hauen geſtaltet, nnd daß ſie mit eieinem runden durchbohrten loche verſehen, fo nach beſchaffenheit der groͤſſe und ſchwere des Steins, gröffer oder kleiner, wo ein hoͤlzerner ſtok hineingeſtoſſen und wohl befeſtiget geweſen; mit welchen Fauſthaͤmmern und Streitaͤrten die alte Teutſche ihren feinden entgegen gegangen; mit der ſchaͤrfe der Axt auf die hirnſcheitel eingehauen, und was durch den hieb nicht fallen wollen, nach gewandter Axt, mit dem Hammer erſchlagen. Weil aber dieſe Streithaͤmmer bei eröͤ
nung uralter Monumenten ſo gar ſelten fd
zeigen, auch mehrentheils nur in anſehnlichen von ſehr Dielen Feldſteinen aufgeführten Grab und Heldenhüuͤgeln, welche zumeilen mit den ſtaͤrkeſten und aͤlteſten Eichbaüͤmen bewachſen, angetroffen werden: ſo
iſt leicht zu erachten, daß ſich ihrer nur die
vornemſte und edelſte unter den alten Teutſchen bedienet. 3
Wie viel aber dieſelbe auf ihre Wehre und Waffen gehalten, kann aus dem zeugnůß LTaciti C. Xlll. abgenommen werden: nihi autem neque publicac, neque privatae Fe niſi armati. agunt. Solchemnach waren fie bewehrt, nicht nur zu krieges, ſondern au in friedenszeiten, nicht nur bei ihren Gottesdienſtigen berrichtungen, ſondern auch bei
ihren oͤffentlichen und beſondern zuſammen=
kuͤnften. Ja, da ſp gar der Brautſchmuk na
Taciti bericht, in Schild, Spieß und
Schwert befanden, einfolglich ihr augen,
merk am meiſten auf die Waffen gerichtet: ſ
haben ſie, wie im leben, alſo auch mn ze d