Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
421
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421 ſolchen nicht getrennet/ ſondern mit Wehr und Waffen begraben ſein wollen. Es iſt zuwuͤnſchen, daß der Hr. Befiger dieſer in ſo vielen Grabſtaͤten verborgengelegenen Schaͤtze des Alterthums weiche zur unter; ſuchung des Goͤtzendienſtes, des Haus⸗ und Kriegesweſens der alten Einwohner dieſer Landen ein ſo groſſes beitragen koͤnnen, durch die uͤberhaüfte Amtsberrichtungen von dem vorhaben nicht abgehalten werden moͤge, diejenige Nachrichten, fo unter dem titul: Marchia Gentilis in Monumentis & urnis ſepuleralibus, in des Hrn. Rector Kuͤſters Bibliotheca Hiſtorica Branden­burgica, bekannt worden, in den drut zuge­ben, welche den Liebhabern der Alterthůmer zum vergnügen, der Mark Brandenburg

Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. Il. KW. 422

aber zur ehre und ruhm gereichen würden: als worin von allen in der Mark Branden­burg befindlichen uralten Heidniſchen Mo­numenten und Denkmahlen, ſamt dem, was ſich in, neben, und unter denenſelben denk­wuͤrdiges antreffen laſſen, ausführliche nach­richt zufinden; auf welche weiſe auch die Denkwuͤrdigkeiten aus den uraͤlteſten zei­ten in Daͤnnemark, Schweden, Holſtein und mehreren oͤrtern, vom Wormio, Rud­beckio, Peringskiold, Haddorphio, Ma­iore und andern der uachwelt bor augen ges leget worden; wovon ihre herrliche werke nachgeſehen werden konnen.

Womit wir dann die, als im vorbeigehen bisber beruͤhrte Begraͤbnuͤß Alterthumer der Mark Brandenhurg beſchlieſſen..

ö. ö

Das II. Kapittel.

Voͤn einigen andern noch ſonſt angetroffenen Alterthuͤmern.

1. Vorgeben von des Remus grab bei Reinsberg. Il. Von einigen Münzen.

Ill. Bildniß eines alten Teutſthen mit einem Frauen­

zimmer.

1

noch allerhand uͤberbleibſel aus DD: rigen zeiten gefunden, welche zwar

nicht alle von ſo hohem alter, als

die vorige, ſondern von etwas naͤhern zeiten ſein, die man aber doch hier nicht gaͤnzlich

CS iernaͤhſt haben ſich hin und wieder 683

übergeben wollen. Unter denſelben iſt das merkwurdigſte das in die gar alte zeiten hin­einlaufende, aber nicht ſo ſehr die Teutſche oder Maͤrkiſche, als Roͤmſche Alterthuͤmer angehende, von einem gewiſſen Verfaſſer E. H. L. EF. mit vielen umſtaͤnden beſchrie­bene Grab Remi, des Bruders vom Ro­mulus. Davon erzehlet der Verfa ſſer, daß es bei Reinsberg auf einer in dem da­ſelbſt befindlichen See gelegenen Inſel, in­dem man allda wäre beſchaͤftiget geweſen, etz liche tiefe graben zu machen, und darin un­terſchiedene Menſchen knochen von ungewoͤhn­licher groͤſſe ausgegraben hatte, zugleich waͤre entdelket worden, und in zweien Steinen beſtůnde, deren einer etwas kleiner, der andre bon Marmor und etwas groͤſſer waͤre, drei biertel von der ellen lang, einer halben breit, und ein viertel dikke; und waͤren auf deſſen einen ſeite ſechs Vogel zu ſehen geweſen, ſo vhne zweifel die ſechs Habichte bedeuteten, welche ſich Remo auf dem berge Aventino

IV; Uberbleibſel von alten Staͤten, Schldſſern. V. Vom Roland in der Mark. VI. Steinerne Kreuze.

zuerſt gezeiget, obwohl Romulo hald hernach

auf dem Palatino ihrer zwölf zum borſchein gekommen, wie beim Livio zu leſen, I. 1 c. VII. Auf der andern ſeite hefaͤnde ſich eine aufſchrift, welcher huchſtaben zwar groͤßten­theils von alter ſehr ausgezehret waͤren: ſo viel ſich aber noch wollen leſen laſſen, haͤtte er mittheilen wollen. Erinnert dabei, daß die Stat nicht Reinsberg, ſondern Rems­berg, Remi mons, auch der Fluß eigentlich Rehm, Remus, und nur verderbt Rhin oder Rhein hieſſe. Remo waͤre auch leichte ge­weſen nach Teutſchland zu gehen, weil die Luſci, fo zu den zeiten in Italien das meiſte vermocht, warhafte Teutſche, Tuiſcones geweſen. Zu welchen ſich Remus. um des Bruders nachſtellungen zuentgehen, verfuͤ­get, und von ihnen anleitung bekommen, in das innerſte theil von Teutſchland zu gehen. Und waͤre ſolchem nach dieſes eins von den

‚größten Alterthuͤmern, dergleichen in ganz

Italien kaum anzutreffen; es wuͤrde auch dadurch die unwahrheit der gemeinen und von den Roͤmiſchen Geſchichtſchreibern ſelbſt vorgegebenen meinung entdelket, daß Remus bon feinem Bruder Komulo wäre umge­bracht worden. Der Titel der hierbon ab­gefaßten ſchrift lautet voͤllig alfa. Sepulerum

Remi