Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
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447
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447 Zweiter Theil, von den Alterthumern der Mark. Il. Kap. 448

IYheinlaͤndiſche ruhten, die nordliche 160

ruhten, die weſtliche etwa 80 und die oͤſt­liche etwa o Rheinlaͤndiſche ruhten. Man

bemerkt dabei 4 Thore, eine Hauptſtraſſe, welche auch noch den weg nach Straußberg haͤlt, und 6 Quergaſſen; auſſer dem noch

berſchiedene Gruben als uͤberreſte von kellern oder brunnen, und vier ummauerte plaͤtze, welches vermuhtlich der nachlaß von einer Kirche, Rahthauſe, Schloß, Kloſter oder dergleichen ſein mag. Auch liegen inner­halb noch 3 runde Hügel, welche man zwar für Begraͤbnuͤßhuͤgel ausgiebt, aber deswegen

nicht wahrſcheinlich, weil man nirgends der­

gleichen Begraͤbnuͤſſe innerhalb einer Stat antrifft. Es waͤre dann, daß ſolche Hügel

erſt nach der zerſtͤrung waren. aufgeworfen

worden; in welchem fall die Stat ziemlich alt dürfte geweſen ſein. A. 1689. im Marz hat der um die Maͤrliſche Geſchichte ver­diente Burgermeiſter aus Kremmen, Herr Gruͤbel, dieſe gegend auch beſehen, und da­mahls die mauern, welche aus lauter Feld­ſteinen beſtanden, noch eines Manns hoch

nber der erde befunden. Nach feiner aus­

meſſung mit ſchritten hat die nordliche ſeite

an der ſtraſſe 6,50 ſchritte, die Mdliche hin­terwaͤrts 750, die breite etwa 350 ſchritte gehalten. Den ort ſelbſt nennen die he­

nachbarte Einwohner Blumenthal, und ſoll der wald dabon den namen haben. Jetziger zeit iſt alles mit ſtarken bauͤmen bewachſen, und der reſt von ſteinen hat ſich ſehr gemin­dert. Es ſcheint alſ allerdings ein Staͤt­gen geweſen zu ſein, welches zwar in einer angenehmen gegend gelegen, aber ſowohl we­gen des gebuͤſches, als wegen mangel des waſſers die bequemlichkeiten nicht mag ge­habt haben, welche ſich ſonſt bei Staͤten fin­

den: weshalb ſie nach und nach den ort ver­

laſſen, und etwa Wriezen oder Straußberg helfen mit anbauen. Kann auch fein, daß

krieg, brand oder peſt hier gewuͤtet und den

ort verwuͤſtet, nach welchen man ſich wegen obhemeldter duͤrftigkeien nicht eben weiter geſehnet.

2) Eine halbe meile von Oderberg und dem Amt Neuendorf in dem Eichwalde trifft man ebenfalls einen uͤberreſt hon mauerwerk an, welcher gleichermaßen von einem berodeten orte muß uͤbrig geblieben ſein: wiemohl ſich die merkmahle von ſtraſſen ſo deutlich nicht

finden, als bei dem vorigen. Es iſt nur eine

etwa zoo Rheinlaͤnd. ruhten lange reihe, die an der oſtlichen ſeite etwa 100 ruhten und ein doppeltes mauerwerk hat, das etliche ruhten von einander ſtehet; iſt aber alles mit bauͤ­

men bewachſen, und an der oſtlichen ſeite lie gen einige. mit Steinen umſetzet, in gleichen auch Steinkraiſer von kleinen Ste

nen, in deren mitte einer oder mehr groſſe

gelegen fein, als merkmahle Heidniſcher Be, graͤhnuͤſe, deren oben allbereits gedacht wor den. S. Tab. XIV. N. I.

3) Weſtwerts gegen der Oder zu lieget der ſogenannte Schloßberg, der mit feinem na men ſchon das andenken eines alten Schlo­ſes erwelket, welches die darauf befindliche Gruben und groſſe Feldſteine beſtetigen. Al. lem vermuhten nach iſt es ein Schloß gewe­fen, welches in den rauͤberiſchen zeiten dienſtt gethan..

4) In eben dem Oberharnimſchen Krais bei dem denen Hrn. Grafen von Sparr zuſtaͤndi­gen Ritterhvf Trampe liegt mitten im ge: buͤſche bei dem Luſtgarten ein uͤberreſt hon einem alten Thurm oder Schloſſe bon lau­ter Feldſteinen, welches weil es nicht ſo gar

weit hon dem Dorfe und Adelichen Haufe

abgelegen, auch von nicht gar groſſen um:

fang iſt, wohl ehenfalls mag zu einem Rauh­

ſchloß gedienet haben, und wird deſſen an ſei­nem ort umſtaͤndlich gedacht werden.

5, 6) In der Ukermark fein 2 Schloͤſſer Arendſee und Wolfshagen, dabon jenes ehe­dem den Hn. von Arnim, ietzo aber dem Graͤß­

lichen Hauſe von Schlippenbach, dieſes

dem Graͤll. Haufe von Schwerin zugehd­ret, welche ietzo zwar neu erhauet fein, aber ebenfalls uͤberbleibſel von den alten Schloͤſſern dieſes namens neben ſich haben. Um beide ge het ein See in der geſtalt eines halben mond faſt herum, davon der bei Arndſee ſcheint ehe dem ganz herum gegangen zu ſein: und ſein die alte gebauͤde vor einigen jahren vollends nieder geriſſen, und darin noch allerhand al tes Eiſen und Waffenwerk gefunden worden.

Bei Wolfshagen aber lieget auf dem See eine Inſul und auf derſelhen noch ein runder Thurm von uhralten mauerwerk, welches dann der reſt vom alten Schloſſe dieſes na­mens iſt. Sonſt haben beide Schloͤſſer we gen der daran gelegenen Seen, und des ge­gen über gelegenen waldes eine überaus an geneme lage, und haben viel aͤhnliches mit einander..

Auſſerhalb Arendſee iſt noch eine alte Kirche etliche ioo ſchritte vom Schloß gelegen, dabon die ſeiten mauern und ein ſtuͤk vom thurm no ſtehen, iedoch ohne dach und fach und ganz baufaͤllig. Hiernaͤchſt aber finden ſich noch ſpuren von mauerwerk und fuhrwegen, au von einer ſchmiede, zum merkmahl, daß hier ein Dorf oder Staͤtchen geſtanden, me

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