65 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. IIl. Kap. 65
Och laet meck, Grote Heer, dem jungen Volk taum beſten,
Dat nue de Koͤppe hengt, vordan am Elme neſt J.
Wer eck üß, wilt hier ſeltzen
N, Und wert dat meifte Volk mit meck taum door uth gahn: Sau leeff, ſau werth bin eck. Wilt hier noch dichters bliefen, De wert bie duͤnne Beer ack kahle Verſche . ſchriefen. Dat iß nu ſau en Schae, dar entlick uth entſtait, Dat van dem greunen Elm weer Hund, weer Hahne krait. Eck ſpröcke gerne meer, neck befet alle Knocken Un ſtaͤrf, wo eck itzund vergefens loſe brocken. De Raͤde, de am Hoff tau Wulffenbuͤttel 3 ſind, De wettet dattem en nich upper loͤgen
Will euer Goßlerſch Beer und Zerfiter
Druͤncke lofen, Wolan he kome her, wat gilt eck blife bofen,
Ja toͤgen alle Beer na Raum, un kemen
Weer,;. Sau hlieff eck doch darbie, eck bin Dr Ofer; heer. Drum ſchoen, du grote Foͤrſt, och laet deck doch bequemen,
Tau Diener Gnad und Hold wil eck nu tau flucht nehmen,% Wenn de meck wedderfahrt, ſau kriegſtu
loff daran, Dat nu un nimmer mehr dien Nahme ſtaͤrffen kann. Umme dr Foͤrſtl. Gn. up der Julius Hogen Schaule ſamplicke Profeſſers un Stadenten wol verdeint un verdan tau verdeinen Willige
Beer von Garlefen.
So viel von der Garlei. Von dem Biere zu Salzwedel, Soltman genannt, findet ſich
auch ein ruuhmliches Judicium Joh. Placoromi
not. in Eob. Heſſi Comm. de tuenda Valetudine f. 81. Soltwedelenſi ego primas tribuo; coquitur enim ex bona aqua& ſolido frumento pleno non nimium Lupuli habet, palato grata, boni coloris: ibi plurimi Homines inveniuntur.
VIII. In der Mittelmark iſt das Bernauiſche Bier wegen ſeines guten und aromatiſchen geſchmaks, von vielen jahren her in ſonderlicher achtung geweſen, und daher durch die ganze Mark und Pommern hauͤfig verfuͤhret, und bei groſſen ausrichtungen zum
. ehrentrunkgehrauchet worden. Und ob ihm
wohl ietziger zeit durch die eingeführte Wei zenbiere nicht wenig abbruch geſchiehet: fo hat es doch darum weder an feiner güte, n
lobe etwas verlohren, ſondern man ſagt zu Bernau unverholen, fie gebrauchen allda kenes Medici; wie dann auch in langer zeit keiner da geweſen, weil ihr Bier von ſo heil:
ſamer kraft wäre, daß fie davon alt und wohl.
betaget ohne ſonderliche zufaͤlle wurden, und alſo keiner arznei vonnoͤhten hatten, Leu, tinger ruͤhmet daher bie Stat Bernau ſelhſt Comm. ad A. 1591. Nobilis imprimis hace eſt Civitas Cereviſia, quae bene ſapit, eff caciter nutrit,& ſalubriter ſanat, dum aeque vires animi& corporis recreat atque re. focillat, quaeſtum civibus copioſum ap. portans. Und der geweſene Inſpector zu Frankfurt Mart. Heinſius in einem Carmine an die Stat Bernau, welches in den Bere nauiſchen Geſchichten völlig wird angeführet werden, ſpricht: Illuſtrem celebris nacta eſt cereniſi Quam coquis, hac omnis ſuperatur . Marchia, nusquam Huic ſimilis coquitur, tibi ſoli gratis . facta eſt. Praeclarae quot ſunt urbes, queis di U plicetipa“ Quam ſibi conficiunt,(æreviſia veftra probatur.
Auch hat unlaͤngſt ein Liebhaber dieſes Or traͤnks ein beſonderes Gedicht darauf abgefaſſet, welches feinem groͤſten theile nach alſo
lautet: | Lobgedichte. über das Bernauiſche Bier.
J. z
Schoͤnſter Preiß von allen Saͤften,
Werteſtes Bernauer Bier, Welcher Trank kann dir an Kraͤften
Und an Tugend gehen fuͤr? Keiner, keiner kann dir gleichen, Aller Nektar muß dir weicheni
Ja es iſt gar nichts auf Erden,
Das dir kann verglichen werden.
Zr. Wer dich ſieht im Glaſe ſtehen Recht in deiner Majeſtaͤt, Moͤchte gleich im durſt vergehen, Bis er naͤher zu dir geht. Da wird Herz und Seel entzukket,
Wenn man dich fo friſch berſchlutket.
Ja du kanſt den Geiſt und Leben Solchen ſchwachen wieter.
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