Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
927
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827 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kan. Jr

durch dann die meinung wegfaͤllt, als ob dergleichen feine in den koͤpfen der Kröten oder ſogenannten Kroͤtenkoͤnige erzeuget wer­den ſolten; dergleichen meinung ſpnderlich bei den alten Phyſicis im ſchwange geweſen; wie dann in dem ſehr ſeltenen buche, Ortus ſanitatis, Lractatus de Lapidibus, A. 1517. fine loco, in folis gedrukt, ſogar die Ope­ration, wie dergleichen Stein, aus den koͤpfen der alten Kroͤten herauszubringen, beſchrieben, auch mit einem holzſtich beglei­

tet iſt. n

IV. Muſculites, Muſchelſtein. Iſt eine zweiſchalige Muſchel, fo etwas hauͤchig, nach dem rande ſchmal und ſcharf zugehend. Aus der Ukermark von Guſtow. Sie wer: den mehrentheils in harten ſtein ein geſchloſ­ſen gefunden. Auf den meiſten findet ſich annoch die natürliche ſchale.

Sonſt finden ſich an der Havel bei Habel­berg in den kleinen ſand und kies, bei genauem nachſuchen, auch kleine auſſer dem mutterſtein geſezte bon einander geſonderte Pectiniten vder gerippete Muſcheln mit beiden ſchalen, die aus einem grauen ſtein beſtehen. Wie

dann auch einige bon denſelben aus dem mut­terſtein können geſchlagen werden.

V. Conchites, Ein glatter zweiſchaͤ­liger Muſchelſtein, an welchem das Schloß,

oder die zuſammenfuͤgung ſehr wohl ausge­drukt. Iſt eiſenhaltig, und hat ſich in den Freienwaldiſchen Eiſenminern gefunden. Es fehlet auch nicht an groͤſſern ſtuͤkken, welche, da ſie ergiebig an Eiſen, von ſonderlicher ſchwere ſein.. J VI. Terehratulites. Ein dukbauͤchig er­höͤheter geſtreifter Bohrmuſchelſtein, hat einen herborragenden durchbohrten ſchnabel, mit natürlicher ſchale. Bei Berlin gefunden. Dergleichen ruͤhmt auch der Hr. Leſſer ſ. 670, aus der Potſtamiſchen heide erhalten zu haben.. VII. Trilohus. Ein Kaͤfermuſchelſtein, laͤngligrund, beſtehend aus drei ahgetheil­

ten erhoͤhungen; auf welchem noch die na­monsſchnelke, ſo in einem zirkel gewunden/

tuͤrliche glatte ſchale. Doch zeigen einige ſtel­len, Daß die Muſchel unter der abgelöͤſeten ſchale, zahrt geſtreift fein muͤſſe: lieget im roͤhtlich ſehr harten geſteinen. Von Wande­liz, werden auch um Berlin auf den aͤkkern wiewohl ſelten gefunden.

xX. Strombites. Schraubſchnekken.

ſtein, oder viel gewundene Schnekke. Gehet allmaͤhlig ſpiz zu. Von Rüdersdorf bei Berlin. Werden auch zu 6, g zoll lang an­getroffen; ſein zuweilen mit einer zahrten haut, fo FKriſtallartig, umgehen. Beſte­

ringlein. HE Auf einigen findet ſich annoch die natür­

hen auch wohl aus einer materia ſelenitica, und ſein in ihren hoͤlungen auch mit kleinen Kriſtallen wie die Druſen beſezt.

1X. Orthoceratites, viel kammeriger gerader Meerrdhrenſtein. Iſt eine ver, ſteinte Schnekkenſchale, in Kammern ab. getheilet, durch welche eine Nervenrbͤhre hindurchgehet. Bei dieſem welcher gefchlif: fen und an farben den ſchoͤnſten marmor über, trift, ſtehen die gelenke ſehr weit von einan­der. Die Nerbenroͤhre, ſo weit iſt, lieget im untertheil des Steins faſt am rande. Von Freienwalde.|

X. Dergleichen Meerröhrenftein, durch­ſchnitten und poliret, in einem gelblichen Stein liegend. Die Kammern fein enger, als in dem vorigen; die Nervenroͤhre, ſo ſtark, und mitten durch den Stein hingehet, iſt

an einigen orten mit Kriſtallſtuß angefuͤllet.

Aus der Ukermark von Vergiz.

XI. Dergleichen. Die Kammern fein et­was weiter, als in dem vorigen, unterſchei­den ſich bom Geſtein, welcher hraunroht Die Nervenroͤhre, ſo ſehr enge, lauͤfet recht mittendurch. Von Muͤllenbek bei Berlm.

XII. Dergleichen mit weiten gelenken. Die Nervenroͤhre, ſo ziemlich ſtark, lauft mitten durch. Die Gelenke fein heſonders ſchoͤn von farben, indem ſie theils weiß, theils roͤhtlich, theils gruͤnlich. Von Wandeliz.

XIII. Dergleichen. Die Gelenke laufen nach der Spitze ſehr enge zu. Das Roͤhr­chen, ſo auch ſehr enge, gehet recht mitten durch die Kammern. Dle Kammern ſind weiß, und unterſcheiden ſich durch rohte Von Wandeliz.

liche haut oder ſchale, welche ungemein zahrt: nach deren hinwegnehmung die Kammern zum borſchein kommen. Man hat noch zu zeit keinen vollkommenen Orthoceratiten angetroffen, an welchem nicht bald am

obern, bald am untern theile etwas gefehlt.

XIV. Ammonites, Steinerne Am­

lieget im harten braunen geſtein. Zur(6 ten finden ſich einige abdrulke von Dergle

chen Ammonzſchnekken, welche ihre natur

liche ſchale, ſo Perlenmutter, und ungemein ſchoͤn und glänzen; zuruͤk gelaſſen. on Frankfurt an der Oder. Bei Havelberg hat ſich eins gefunden, ſo aus dem Mutter ſteim ganz ausgelöſet; ingleichen ein harter rohter kies mit einer weiſſen four, DIE CH groſſes Cornu Ammonis mit den berſchie.

denen kammern und inwendigen.