Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
947
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Huf Diütter Theil, Naturgefchiehte der Mark Brandenburg. UM Kap.z

bracht. Unter denſelben verdienet vor andern

angemerkt zu werden ein aus metall gegoſſenes

bild, welches in einer Urne gefunden worden, und vermuhtlich einen alten Teutſchen vorſtel­let. Die abbildung dabon wird ohne zweifel in feiner unter haͤnden habenden Abhandlung vorkommen, in welcher er die Egyptiſche und andere Alterthümer erlauͤtern wird. Ver­hoffentlich wird ſelbiges zu beleuchtung der alten Kleidertracht unſerer Vorfahren atch etwas beitragen..

16) In Prenzlau hat auch Hr. Barthol.

Greſſel, der Geiſtl, einkommen Adminiſtra­tor, ſonderbaren fleiß, auch koſten auf auf­ſuchung der Alterthuͤmer in der Ukermark und Naturalien gewendet, und einen ſchoͤ­nen vorraht von beiden zuſammen gehracht. Und zwar iſt er ohnlaͤngſt ſo gluͤklich gewe­ſen, und hat im nachgraben alter begraͤbnuͤß­huͤgel 2 metallene ſtükken zum vorſchein ge­bracht, dabon das eine, viel man weiß, gar noch nicht vorgekommen; das andere nur zum theil. Jenes iſt auf der XX. Tab. N. 1. abgezeichnet, und beſtehet aus zweien runden, iedoch durch ein erhabenes ins run­de geheugte oder gegoſſene continuum a an einander hangenden Scheiben b. c. welche aber ſelbſt auch aus einem in die runde neben ein­ander laufenden gebeugten metallenen dilken in der mitte etwas erhabenen und auf der ei­nen ſeite mit bielerlei ſtrichen bezeichneten bleche beſtehen. Dieſes iſt, wann es von dem in der quere erhabenen ringe auf die ſeiten abgehet etwa zoll breit, und wird immer ſchmaler ie weiter es zum mittelpunkt kommt, da es ganz ſchmahl wir. Es hanget nicht an einander, ſondern lieget dichte neben einans

der, ſo daß es auch im mittelpunkt d kann

in die hoͤhe gezogen werden. Durch den mittelſten ring gehet eine nicht gar ſtarke hand durch, und kann fo über die hand gezo­gen und an dem arm geſetzet werden, daß es einen theil des vorderarmes delket, und könnte als eine bedekkung des arms vor einem hieb, oder, weil eine ſtarke hand nicht durchge­het, als ein zierat des Frauenzimmers ge­halten werden. Wiewohl man ſich hierin keines urtheils annehmen kann, und den Lieb­habern der Alterthumer uͤherlaͤßt, wozu fie es werden machen wollen.

Das andere N. II. hat die geſtalt eines Streithammers, und iſt an dem einem ende a) mit einer ſchneide verſehen, hat aber an bei­den ſeiten eine halboffene hoͤlunge, derglei­chen man ſonſt auch wohl, aber nur auf einer ſeite angetroffen. Daß es inzwiſchen kein

Ende des dritten Theils.

Streithammer geweſen, welchen man auf ei­nen ſtok geſtekket, und damit auf den Feind losgegangen, dergleichen der geſtalt nach noch bei den Ruſſen, Polen und Ungarn unter den namen Czakani, Czakhaͤmmer noch im taͤglichen gebrauch ſein, erhellet daraus, daß kein loch durchgebohret iſt, wodurch der(top hatte können befeſtiget werden, weghalb auch das vom Hrn. Stieffen ſ. 32. Tab. V. lit. angeführte ſtuͤk dieſen gebrauch nicht kann ges habt haben. Kann alſo wohl ein Fauͤſtling geweſen ſein, welcher in der bloſſen hand zum einbauen gefuͤhret worden: allein die künſt­liche geſtalt laͤſet noch mehr dabon vermuh­ten. Zum führen in der hand wäre ſchon gnug geweſen, wann man ihn rund und faß­lich gebildet haͤtte. Die doppelte hoͤhlungen aber zeugen von einer andern abſicht. In dieſelbe iſt allem anſehen nach ein Meiſſel­

ſtiel mit 2 daran gebildeten enden oder ſchaf­

ten eingepfropfet und feſtgemachet, und der keil{tat eines Meiſſels oder andern werkzeug zum holz oder ſteinhauen gebrauchet worden, das man auch benoͤhtigten falls mit der bloſ­fen hand hat führen koͤnneen.

Das dritte N.lll. iſt ſichelfoͤrmig, und hat an dem breiten ende a auf der einen ſeite ei­nen ſtarken ſtift, wodurch es ſcheint in einen ſchaft befeſtiget geweſen zu ſein. Von dieſem haben ſich 3 bei einander gefunden. Ver­muhtlich hat man dieſes gebraucht in der ferne. Nun ſcheint bei dieſem ſowohl, als bei dem vorigen das metall etwas weich zu ſein: es mag aber ſolches damahlß harter ges weſen fein, durch das lange liegen in der erde und feuchtigkeit aber die haͤrte verlohren ha­ben. Vielleicht würde man ſolche durchs

feuer wieder geben köͤnnen.

Indem dieſes ſchreibe, kommen noch ein paar ſtuͤkke zur hand, welche der Hr. bon Doͤringshofen in einem Begraͤbnůßhuͤgel ge­

funden, welche noch hier ihre ſtelle erhalten

können. Das eine iſt ein Schlüſſel 2. 1 welcher halb dom roſt berzehret, aber eben die geſtalt und form hat, welche unſere heutige

Franzoöſiſche Schlüſel haben, mithin einen

beweiß fuhret, daß dieſe ahrt Schluůſſel ſchon bei den alten Teutſchen gebraůchlich geweſen, und nicht erſt in Frankreich erfunden wor­

den, als wohin ſie võn den Teutſchen gebracht worden. Endlich hat dabei auch ein Glöklein

x. v. gelegen, noch nicht 2 zoll hoch, wobei ic doch das klppelein gemangelt, welches ber, muhtlich vom roſt verzehret worden: eine ſache, welche man aus den uralten zeiten auch nicht ſollte vermuhtet haben.

ser Vierter