Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
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945
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965 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap. is

betrachtung gezogen werden. Auſſer dieſer finden ſich in Berlin 3) das Naturalienkabi­net, welches der Königl. Academie der Wiſ­ſenſchafften zuſtaͤndig, und beim Koͤnigl. Obſervatorio befindlich iſt. Und bei Pri­

vatis fein auch einige, welche wegen ihrer ſel­tenheiten ebenfalls verdienen angemerket zu

werden. 4) Der Herr Baron von Verni­gober beſitzet das oben angeführte Vogel­labinet, welches der Herr Rector Friſch zuſammen gebracht, und darinn alle Voͤ­gel vorgeſtellet, welche beſonders in der Mark, theils auch in Teutſchland anzutref­fen. S. oben ſ. 8oq. 5) Der Koͤnigl. Leib­Medicus und Geh. Raht, Hr. D Horch, wel­ches deſſen Enkel, der Hr. D. Moeſe mit aller­hand merkwuͤrdigkeiten vermehret: ſonder­lich ſiehet man hier eine ſchuͤne ſammlung von allerlei Erzahrten. 6) Der Koͤnigl. Leib­Medicus und Hofraht, Hr. D. Eller, welcher

nach feiner heſondern einſicht in die Naturſa­

chen einen herrlichen ſchatz von allerhand hier­her gehörigen dingen zuſammen gebracht, de­

ren betrachtung einen Naturkuͤndiger unter­

halten koͤnnen. 7) Der Hr. Hofraht Elte­ſter beſitzet eine Sammlung, ſowohl von Al­terthuͤmern, als auch von verſteinerten Schauwuͤrdigkeiten, welche in der Mark Brandenburg aufgefunden worden. Die Alterthümer, wobon der vorraht ſehr bes traͤchtlich und aus den ſeltenſten uͤberbleibſeln beſtehet, fein unter den heidniſchen Grab⸗ und Feldaltaren, und aus den ſogenannten Huͤnenbetten, allwo ſie einige tauſend jahre verdekt gelegen, von ihm eigenhaͤndig hervor­genommen; nicht weniger ſein die verſtei­nertt Seltenheiten, ſ als nachlaſſe der all­gemeinen Suͤndfluht anzuſehen, auf den Hoͤ­hen, in Thaͤlern, an den Seen und Geſtranden, von den Feldern, zum theil auch aus den tiefen der Erde, groͤſſeſten theils von ihm ſelbſt, ein­geſammelt; wie dann das ſenige, was bon der­gleichen verſteinerten ſachen in dem vorigen angeführet iſt, deſſen beitrage groͤſſeſten theils zuzueignen; gleichergeſtalt auch die in kupfer vorgeſtellte ſtuͤcke, aus deſſen Sammlung zur abzeichnung uͤherlaſſen worden. Dieſer Schatz des Alterthums und der Naturſeltenheiten der Mark wird von ei­nem auserleſenen Buͤchervorraht, nicht weni: ger von ſchoͤnen Originalgemaͤhlden und treff­lichen Kupferſtichen der beſten Meiſter beglei­tet, durch deren huͤlfe man ſich dieſe herrliche Sammlung recht zu nutze machen kann. 8) Der Herr D. und Prof. Gleditſch hat unter andern eine ſchoͤne ſammlung von Mi­neralien und Foßilien, welche derſelbe von 1730 bis 1750 in Meiſſen, Boͤmen, Thuͤ­

ringen und in der Mark geſammelt. 9) Der Koͤnigl. Chymicus, Hr. Markgraf, welchem fein ſchoͤner vorraht zu allerhand ent dekkungen gedienet. 10) Der Prediger bei dem Ho­ſpital zum Heil. Geiſt, Hr. Woltersdorf, hat ein wohl eingerichtetes Kabinet, welches ſonderlich auf Mineralien und Steine gehet. Auſſerhalb, wie man in erfahrung gebracht, iſt 11) Der Koͤnigl. Leib⸗ Medicus, Hr. D. Co­tenius. 12) Der Hr. D. von Bergen in Frankfurt. 13) Der Hr. D Hornhart ehedem Medicus zu Perlberg in der Prignitz, nun­mehro Herz. Meklenburg. Hofraht und Leibe Medicus, der auſſer einem anſehnlichen vor­raht von Griechiſchen und Roͤmiſchen Muͤn­zen und Bracteaten oder Blechpfennigen, auch einen ſchoͤnen ſchatz von alten theils Maͤrkiſchen, theils in der Mark gefundenen Muͤnzen, und von den ſogenannten Zimbri­

ſchen und in den Grahmahlen der Alten ge­

fundenen Alterthuͤmern über 400 ſtuͤk beſitzet,

dergleichen wohl ſchwehrlich in Teutſchland bei

einem Privato anzutreffen, und beſtehen ſel­

bige aus vielen ſteinernen werkzeugen, als

Opfermeſſern, Pieken, Streithammern,

Pfeilen, Keilen 2c. ingleichen metallenen,

guͤldenen und kupfernen Ringen, Degen,

Dolchen, Spieſſen, Streit hammern, Scheer­meſſern, Haarzangen, Haarnadeln, Nehe­

nadeln, Pfriemen, Armringen, Schildern, Stirnbaͤndern, Spangen, tutulis, frameis, fibulis, vielerlei ahrten won Korallen, und

viel und mancherlei Zieraten, deren ohen auch hin und wieder gedacht worden. Der­

ſelbe iſt bei unterſuchung der Begraͤbnuͤſſen

der Alten ſonderlich eiferig geweſen, und

wird nicht leicht eine gegend in der Prignitz und angraͤnzenden Landſtrichen ſein, welches derſelbe nicht dupchſuchet: würde auch mit dem Hrn. Hofraht Elteſter am erſten im ſtande ſein etwas vollſtaͤndiges hon dieſer ahrt Alterthuͤmer aufzuweiſen.

14) Ein anſehnlicher vorraht von Nas turalien, ſonderlich aus dem Mineralr eiche iſ auch anzutreffen zu Sukkau, einem an dem

urſprung des Ukerſees gelegenen Adelichen

‚Haufe, welches der Beſitzer dieſes Haufes, ein Hr. bon Arnim, ein Enkel des General­Feldmarſchalls bon Arnim, ſo 1734 verſtor­ben, mit vielen koſten zuſammen gebracht, ſel­biges auch mit einem hierher gehörigen vor­trefflichen Buͤchervorraht verſehen, der einen Liebhaber von dieſen allen zurechte weiſen kan. 15. In Wils nak heſitzet der Inſp. und Paſt. Prim. Hr. Anhalt eine Sammlung von Al, terthuͤmern, welche er ebenfalls aus den Grab, mahlen der Alten Einwohner zuſammenge­

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