Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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951
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951 Vierter Theil, I. Abth. Von den Fl

F ie Elbe belanget eigentlich die

n, Altmark und Prignitz, zwi­, ſchen welchen Probinzen fie ,,, nachdem fie das Herzogthum Magdeburg und den oſtlichen

theil der Altmark verlaſſen, weſtwerts hin­fleußt: und werden daher von ihrem urſprung, wie ſie in der Schafgottiſchen Herrſchafft Kynaſt bei dem Teufelsgrunde auf dem Rieſengebuͤrge auf der graͤnze von Boͤmen und Schleſien etwa 1000 ſchritte von einer ſo genannten Schneekoppe entſtehe, und wie fie durch Boͤmen, Meiſſen, Sachſen, Ans halt und Magdeburg fleußt, hier nichts wei­ter gedenken, als wovon im Elb⸗antiquario umſtaͤndlich gehandelt wird; ſondern uns bloß mit benennung der State Flelkken und

Dörfer vor welchen fie in der Altmark und

gegenüber in der Prignitz vorbei flieſſet, Des gnuͤgen: und ſein ſolche in der Altmark zur linken hand der Elbe, Bietkow, Grieben, Scheldorf, Buch, Boͤlßdorf, Tanger­muͤnde, Schoͤnhauſen, Hemerten, Stor­kow, Bilberg, Haren, Sanne, Borſt,

Arneburg, Dalchow, Goͤren, Gr. Ellin­gen, Altenzaun, Oſterholz, Roſenhof,

Kaͤkeliz, wöſelbſt ſte ihren lauf veraͤndert, und heißt allda die Alte Elbe. Der rechte

Strohm aher gehet ſeinen weg an der Habel­

bergiſchen Feldmark fort, und heißt die Neue Elbe. Die Alte Elbe geht weg an Ger­mersſchlage, Kannenberg, Beverlake, Ober Gieſenſchlage, Berge, alwo die Alte Elbe wieder in die Neue gehet; ferner Rö­bel, Narenberg, Werben, Wendemark, Neukirchen, Schoͤneberg, Fiſcherkaten, Oſtorf, Kamps,(Seehauſ. Kampf,) Scharpelow, alws die Elhe wieder austrit; und gehet die Alte Elbe Beuſter vorbei, alſo, daß zwiſchen derſelben, und der Neuen Elbe, daß Prignitziſche Dorf Werderliegenbleibt. Von dannen weicht fie wieder aus, und wirft das Altmaͤrkiſche Dorf Schadebeuſter an die Prignitzer ſeite: bon dar gehet fie auf Lo­ſenrade, Steinfeld, Eikerhof, Laͤngen­rode, Warenberg, Wanzer, Streſau, auf Schnakenburg, welches Luͤneburgiſch iſt. In der Prignitz zur rechten hand der Elbe iſt das Dorf Qwitzöbel, demnaͤhſt Len­newitz, Abbendorf, Gnevesdorf, Qwers­dorf, Ruhſtet, Bolau, Hinzdorf, Scha­debeuſter, Jwiſchent eich, Litgeheide, Ger­

tau und das Staͤtlein Wittenberg, alwo

ein Koͤniglicher Zoll, nicht weit dabon aber

uſſen der Mart Brandenb. I gay. 952

beides die Kartan und Stepeniz ſich in die

ſogenannte Alte Elbe ergieſſen: ferner auf

Wendorf, Müggendorf und das Dorf Kumloſen, zwiſchen welchem und dem hald& folgenden Eichbuſch, man laͤngſt dem ufer der Elbe unter einem ſandhuͤgel von 1 oder 2 Mann hoch unterſchiedenes Hol ſiehet hervorſtehen, und deſſen jemehr, je kleiner die Elbe iſt, welches von etlichen eine untererdiſche Bruͤkke genannt wird. Ez wird aber davor gehalten, daß in der Gegend viel Fichten und Tannenhauͤme geſtanden, und durch einen ſtarken wind niedergewor­fen, und mit fand beſchuͤttet worden. Das holz iſt, fo viel man ſehen konnen eitel Jich­ten, oder wie man es hier nennet Tannen: holz, die ſtuͤkken fein von allerhand groͤſe und hat keine haͤrtigkeit mehr, ſondern laͤſ­ſet ſich leichtlich zerbrechen wie ſonſten die Jichtene ſtuͤkken, ſo eine zeitlang in den Knuͤt­teldaͤmmen, oder ſonſten auf den wegen ge­legen. Doch ſieht man etliche dikke ſtuͤkken, wie die oberſte enden von mittelmaͤßigem bauholze. Die Schiffer, ſo dazumahl zu ge­gen waren, ſagten, es wuͤrde dergleichen an unterſchiedenen orten an der Elbe gefunden, und waͤren baͤuͤme, der wind niedergewor­

fen, worauf ſich hernach fand geſammielt hätte;

man koͤnte auch wahrnehmen, daß hin und wieder ſich aͤſte und dünne ſpitzen herbortha­ten. Einige wollen Dafür halten, daß die

ſes werk wohl gar von der Suͤndfluht her.

möchte feinen Anfang genommen haben, wel ches die in der Warte ebenmäßig angetrof­fene, ſonderlich aber die bei rauͤmüng der Koͤnigshorſt in der gegend Friſak 14 fuß tief

in der Erde entdekte Eichbaüme wahrſchein,

lich machten. Es kann auch ſein, daß weil die Elbe bor dem jenfeit dieſer gegend ihren lauf gehalten, an dem orte, da ſie jeBo fleußt, nicht allein land geweſen, ſoh­dern auch ein Dorf geſtanden, und ein Knut teldam allda gelegen habe; weil laͤngſthin,

wo dieſes holz herborſehet, ſpringe unter

dem ſande aus ſchwarzer erde hervordrin­gen; dieſes alles aber endlich durch den wind mit ſande bedellet; das Dorf auch, weil der eine arm der Elbe ſich hieher andt, endli

bon den Einwohnern berlaſſ worden, rn eingehen muͤſſen; wie denn der Strohm noch immer weiter herandringet, und mehr un

mehr abſpuͤhlet, wie neuerlicher zeiten 10% in andern gegenden geſchehen, als bei DE merten, da bon dem zur hütung dienenden werder nun ſeit 1713 ein ſtrich landes bon mehr als 300 ſchritt, und hei Buch nach

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