Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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Freunde von Magdeburgk, feinen Nach­komen, Capittel und Goteshuß zu Mag­deburgk, daß wir noch unſer Erben oder Nachkommen noch jmandt von unſern we­ges ſie nimmermehr ſullen noch wollen dar­umb noch umb alle andere Sache, Zuſpra­che und Gerechtigkeit, oben geruͤrter be­teidingen, anlangen noch in keiner wiſe da­rin halden, Sundern wollen Sie die furtt mehr gerichtlichen beſitzen und der genieſſen laſſen, ſo ehr und ſein Goteshuß die von langer Zeit bißher beſeſſen und zugewehren gehabt haben ohn gefehrde. hen unß an beiden Theilen vor Unß, unſe Gotshußerben und Nachkomen mit vol­kommener Wiſſenſchaft aller geſetze und be­helfe Geiſtliches oder Weltliches Rechts, darmede diſſe unſer Vordracht und abetre­tinge, unſer Sach, Zuſprache und Gerech­tigkeit an beiden ſeitten möchte gehindert beigeſprochen, oder beteidingt werden, auch aller ander Gnade, Freiheiten, Vortracht und Geſetze des Stuels zu Rohm, des Reichs und der Churfuͤrſten ob welch were, heim­lich oder offentlich das nottwere namhafftig zumachen und mit beſondern wortten aus­zudruͤcken und zuvorziehen alle und jgliche Stucke, Artickel und Inhaldunge diſſes Brieffs, Reden und Globen wir vorgnan­ten Ertzbiſchoff zu Magdeburgk und Marg­grafen zu Brandenburgk, vor Unß, unſe Goteshuß Erben und Nachkomen, ein dem andern in guten Trewen ſtete und faſt zu haldene on arg und alles gefehrde, des zu bekendtnuß haben wir Friedrich Ertzbiſchoff zu Magdeburgk, für uns und unſer Nach­komen, und wir Fridrich, Johans, Ab brecht, und Friedrich der junger Gebruͤ­der alle Marggraffen zu Brandenburgk ꝛc. unſer Iglicher ſein Inſiegel fuͤr unß, unſer Erben und Nachkommen wiſſentlich an diſſen Brieff laſſen hengen. Und wir Arndt Tre­ſchow Thumbprobſt, Gerardt Kuner­cken Techant, und Capittelgemein der ob­gnanten Kirchen zu Magdeburgk bekennen auch offentlichen und mit dieſſem Brieffe, daß alle und jegliche Stuͤcke und Artickell diſſes Brieffs die der gnanten unſer gnedi­ger Her Ertzbiſchoff Fridrich wie oben ge­ruͤrt iſt, gethan und verfchrieben hat, mit unſern willen wiſſen und volbort geſchehen ſindt, und haben des zu bekentnuß unſer In­ſigel bei des ergenanten unſers gnedigen Hern Inſigel auch an deſſen Brieff laſſen hengen. Datum zur Zinne am Sonnabende nach Martini A. 1449. Aus welchem allen

Fünfter Theil, J. Buch. I. Kap. Von der Altmark insgemein.

denburg unterwuͤrfig geblieben.

Wir vorzie­

dan zuſehen, daß A. 1241 dieſe ſache nicht abgethan worden, wie man dafuͤr gehalten.

XIV. In dieſem ſtande iſt es hernach ver­blieben, und die Altmark als ein ſtuͤk der Churmark Brandenburg ohne einige abhaͤng­lichkeit von einigem andern Fuͤrſten geachtet worden, dieſelbe auch jederzeit den regieren­den Markgrafen und Churfuͤrſten zu Bran­Es hat ſich aber dennoch A. 1488. einige bewegung da­rin erhoben nicht zwar wieder die hohe Per ­fon des Durchl. Churfuͤrſten, oder deſſen Oberherrſchaft, jedoch wegen des juris Tri­butorum und zu der zeit eingeführten bier­geldes. Dann als Churfuͤrſt Johannes ſol­ches in gedachtem jahr 1488 um Reminiſc. einzufuͤhren angefangen; die Staͤnde auch in der Mittelmark, Ukermark und Prignitz an Praͤlaten, Ritterſchaft und Staͤten, auch die Ritterſchaft in der Altmark darin gewil­liget; und es als eine zu handhabung der herrſchaft und huͤlfe des Churfuͤrſten, und folgends zum beſten des Landes angeſehene und erkannte huͤlfe angenommen: fo haben den­noch die Buͤrgerſchaft aller ſieben Staͤte

der Altmark ſich deſſen als einer wieder ihre

Privilegia vermeintlich laufender neue­rung geweigert, einige in derſelben auch, namentlich zu Sendal, Gardelegen und Seehauſen einen aufſtand erreget, und die Raͤhte und andere nicht einſtimmende von ihren Mitbuͤrgern zu ungebuͤhrenden unterſchriften gezwungen: welches aber nicht zum beſten fuͤr ſie ausgeſchlagen. Dann es hat ſich der Churfuͤrſt bald nach Oſtern, in eigner perſon nebſt unterſchiedenen von der Ritterſchaft und Hofbedienten in die Alte mark erhoben, die Staͤte nacheinander be zogen und ſamt und ſonders zum gehorſam gebracht, dergeſtalt, daß jedweder Derfels ben vermittelſt abſonderlichen Receſſes er­kannt, daß ſie ſich wieder den Churfuͤrſten ungehorſamlich und wiederwaͤrtig bezeiget, deßhalb um Gnade gebeten, und daß ſie hin fuͤro nichts wieder den Churfuͤrſten, feine

Erben und Nachkommen, auch den Raht ihrer Stat, weil derſelbe an(tar des Chur­fürſten ihnen vorgeſetzet waͤre, weder mit worten noch werken vornehmen, keine un­billige ſaetzungen machen und ſich allezeit als gehorſame und getreue Unterthanen zube­zeigen verſprochen; mithin allen Buͤndnüͤſ­ſen auch Privilegien, ſo der Churfuͤrſtl. herrſchaft zuwieder entſaget, das Biergeld hergegen 12 Pf. für eine Tonne auf 7 jahr C 3 allge­