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Freunde von Magdeburgk, feinen Nachkomen, Capittel und Goteshuß zu Magdeburgk, daß wir noch unſer Erben oder Nachkommen noch jmandt von unſern weges ſie nimmermehr ſullen noch wollen darumb noch umb alle andere Sache, Zuſprache und Gerechtigkeit, oben geruͤrter beteidingen, anlangen noch in keiner wiſe darin halden, Sundern wollen Sie die furtt mehr gerichtlichen beſitzen und der genieſſen laſſen, ſo ehr und ſein Goteshuß die von langer Zeit bißher beſeſſen und zugewehren gehabt haben ohn gefehrde. hen unß an beiden Theilen vor Unß, unſe Gotshußerben und Nachkomen mit volkommener Wiſſenſchaft aller geſetze und behelfe Geiſtliches oder Weltliches Rechts, darmede diſſe unſer Vordracht und abetretinge, unſer Sach, Zuſprache und Gerechtigkeit an beiden ſeitten möchte gehindert beigeſprochen, oder beteidingt werden, auch aller ander Gnade, Freiheiten, Vortracht und Geſetze des Stuels zu Rohm, des Reichs und der Churfuͤrſten ob welch were, heimlich oder offentlich das nottwere namhafftig zumachen und mit beſondern wortten auszudruͤcken und zuvorziehen alle und jgliche Stucke, Artickel und Inhaldunge diſſes Brieffs, Reden und Globen wir vorgnanten Ertzbiſchoff zu Magdeburgk und Marggrafen zu Brandenburgk, vor Unß, unſe Goteshuß Erben und Nachkomen, ein dem andern in guten Trewen ſtete und faſt zu haldene on arg und alles gefehrde, des zu bekendtnuß haben wir Friedrich Ertzbiſchoff zu Magdeburgk, für uns und unſer Nachkomen, und wir Fridrich, Johans, Ab brecht, und Friedrich der junger Gebruͤder alle Marggraffen zu Brandenburgk ꝛc. unſer Iglicher ſein Inſiegel fuͤr unß, unſer Erben und Nachkommen wiſſentlich an diſſen Brieff laſſen hengen. Und wir Arndt Treſchow Thumbprobſt, Gerardt Kunercken Techant, und Capittelgemein der obgnanten Kirchen zu Magdeburgk bekennen auch offentlichen und mit dieſſem Brieffe, daß alle und jegliche Stuͤcke und Artickell diſſes Brieffs die der gnanten unſer gnediger Her Ertzbiſchoff Fridrich wie oben geruͤrt iſt, gethan und verfchrieben hat, mit unſern willen wiſſen und volbort geſchehen ſindt, und haben des zu bekentnuß unſer Inſigel bei des ergenanten unſers gnedigen Hern Inſigel auch an deſſen Brieff laſſen hengen. Datum zur Zinne am Sonnabende nach Martini A. 1449. Aus welchem allen
Fünfter Theil, J. Buch. I. Kap. Von der Altmark insgemein.
denburg unterwuͤrfig geblieben.
Wir vorzie
dan zuſehen, daß A. 1241 dieſe ſache nicht abgethan worden, wie man dafuͤr gehalten.
XIV. In dieſem ſtande iſt es hernach verblieben, und die Altmark als ein ſtuͤk der Churmark Brandenburg ohne einige abhaͤnglichkeit von einigem andern Fuͤrſten geachtet worden, dieſelbe auch jederzeit den regierenden Markgrafen und Churfuͤrſten zu BranEs hat ſich aber dennoch A. 1488. einige bewegung darin erhoben nicht zwar wieder die hohe Per fon des Durchl. Churfuͤrſten, oder deſſen Oberherrſchaft, jedoch wegen des juris Tributorum und zu der zeit eingeführten biergeldes. Dann als Churfuͤrſt Johannes ſolches in gedachtem jahr 1488 um Reminiſc. einzufuͤhren angefangen; die Staͤnde auch in der Mittelmark, Ukermark und Prignitz an Praͤlaten, Ritterſchaft und Staͤten, auch die Ritterſchaft in der Altmark darin gewilliget; und es als eine zu handhabung der herrſchaft und huͤlfe des Churfuͤrſten, und folgends zum beſten des Landes angeſehene und erkannte huͤlfe angenommen: fo haben dennoch die Buͤrgerſchaft aller ſieben Staͤte
der Altmark ſich deſſen als einer wieder ihre
Privilegia vermeintlich laufender neuerung geweigert, einige in derſelben auch, namentlich zu Sendal, Gardelegen und Seehauſen einen aufſtand erreget, und die Raͤhte und andere nicht einſtimmende von ihren Mitbuͤrgern zu ungebuͤhrenden unterſchriften gezwungen: welches aber nicht zum beſten fuͤr ſie ausgeſchlagen. Dann es hat ſich der Churfuͤrſt bald nach Oſtern, in eigner perſon nebſt unterſchiedenen von der Ritterſchaft und Hofbedienten in die Alte mark erhoben, die Staͤte nacheinander be zogen und ſamt und ſonders zum gehorſam gebracht, dergeſtalt, daß jedweder Derfels ben vermittelſt abſonderlichen Receſſes erkannt, daß ſie ſich wieder den Churfuͤrſten ungehorſamlich und wiederwaͤrtig bezeiget, deßhalb um Gnade gebeten, und daß ſie hin fuͤro nichts wieder den Churfuͤrſten, feine
Erben und Nachkommen, auch den Raht ihrer Stat, weil derſelbe an(tar des Churfürſten ihnen vorgeſetzet waͤre, weder mit worten noch werken vornehmen, keine unbillige ſaetzungen machen und ſich allezeit als gehorſame und getreue Unterthanen zubezeigen verſprochen; mithin allen Buͤndnüͤſſen auch Privilegien, ſo der Churfuͤrſtl. herrſchaft zuwieder entſaget, das Biergeld hergegen 12 Pf. für eine Tonne auf 7 jahr — C 3 allge