Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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‚Fünfter Theiln 1. Buch. 1. ap. Von det Altmark insgemtin.

allgemein heſchloſſenerr maſſe nach die nähſt wohl ju kriegs, als ſriedenszetten

folgende 7 jahr willig zuerlegen, und auf(desohrigkei

naͤheſten Trinitatis damit anzufangen ſich erboten. Und weil ſich die Gilden vor der zeit einer gröffen Autorität bei einſetzung der Nähte und ſonſten gemeine Stat und Landſachen angemaſſet? fo iſt verordnet wor­den, daß hinfuͤrs der Churfuͤrſt allein macht

haben follte, einen Naht einzuſetzen, und die­

ſer nach verfloſſenem jahre zwar einen neuen erwehlen, ſelbiger aber on dem Churfuͤr­ſten beſtaͤtiget werden ſollte; die Gilden her­gegen hinfuͤro bloß in ihren Gildenſachen, in gemeinen Stat⸗ und Land oder die Lanz desherrſchaft belangenden angelegenheiten aber nichts mehr zuſagen haben, ſondern ein jedweder, als ein ander gemeiner Buͤr­ger, für ſich, nicht als ein Gildenmeiſter, oder mitglied dieſer oder jener Gilde dabei erſcheinen ſollte; es ſollte auch dieſer Receſs alle jahr bei verſetzung des Rahts, nach er­folgter deſſen beſtaͤtigung den Gilden und ganz zer Gemeine verleſen werden. Die Staͤ­te aber, ſo nicht allein der weigerung, ſon­dern zugleich eines rumors und aufſtands dieſer ſache halber beſchuldiget worden, ha­hen ſich noch dazu ſchweren bedingungen un­terwerfen muͤſſen, und denen zu Stendal und Seehauſen das Biergeld vierzehen jahr zuerlegen, denen leztern auch 2000 Rhei­niſche gulden, und denen zu Gardelegen 1500 Rheiniſche gulden ſtrafe zugeben zuerkant worden; wovon, und was ſonſten noch da­hei vorgefallen, bei jedweder Statgeſchich­

ten noch weiter meldung wird gethan wer­

den. Und iſt dieſes alles geſchehen zu Tan­germunde g nach Judica, zu Stendal e nach

Miſericordias, zu Oſterburg z nach Miſe­

ricordias, zu Salzwedel) nach Jubilate, zu Seehauſen 9 nach lubilate, zu Werben O Cantate und zu Gardelegen nach Can­tate anfangs gedachten jahres 1788.

XV. Indeſſen iſt die berwaltung dieler

rovbinz von den zeiten der Anhaltiſchen

larkgrafen an, und hernach unter den Baie­riſchen, Boͤmiſchen und Hohenzolleriſchen Markgrafen mehrentheils gewiſſen von Adel, die man Landshauptleute, Praefectos, Ad. vocatos veteris Marchiae, Hovetmann Voget der Olden Mark genannt, geführet worden; derer amt iederzeit darin beſtan­den, daß ſie als Stathalter des Landesfürſten und Oberrichter die direction der Juſtitz und Polizei in dem ganzen Lande fuͤhren, den eraugenden gefahren vorbeugen, und alſo{a

A ee SCHEN der Lan. ( t ſtelle vertreten Hufen

ſcheint diefe wuͤrde wohl nicht. en 6 den zuſein als um die zeit, da die. durch die Prignitz und einige Hüfte bon ö Mittelmark einen zuwachs hekommen; e die Markgrafen nicht eben allezeit hahen kin­nen zugegen ſein, oder wegen ihrer lriege angelegenheiten auſſer Landes geweſen, und alſo einen Stathalter nöͤhtig gehabt haben; welches wohl erſt in Albrechts des war ſonderlich leztere zeiten fallen mochte. Denn ſo lang die Markgrafſchafft allein ienſeit de Elbe geweſen, hat man dergleichen hein nung nicht noͤhtig gehabt; und fein die jenigen Landeshauptleute verdächtig, we.

che vor der zeit von den neuern Gefchict,

ſchreibern angeführet werden. Welches dann auch die urſach iſt, warum ſich zu der seit, za Otto des Frommen nachkommen u. Otto hon Brannſchw. die Altmark meiſt heſeſſen im ll jahrhundert keine Landshauptleute finden: weil die Markgrafen ihr land ſelbſt berwalten und ſolchen beiſtand enthehren koͤnnen. Zu Woldemars zeiten finden fie ſich wieder, da die Altmark wieder zu den übrigen gelom­men. Was eine mündliche fortflanzung von der wahl eines Landhauptmanns meldet, iſt um eben der urſache willen ohne grund: geſtalt dann auch aus den comitibus ſellſt die Markgrafen und Landesherren gekom­men; uͤberdem auch die wahl eines ſo an ſehnlichen bedienten einzig und allein von det willkuͤr des Landesherrn herabhanget; ſih auch ſchwerlich ein beiſpiel ſinden wird, da es dem volk ſollte fein überlaſſen worden. Das kann wohl fein, daß man in uralten zeiten eine ahrt von zuſammenkuünften gehtl­

ten, auch wohl borſteher gewehlet; wit ſi

cher gewohnheit Tacitus z. G. Xll. gegen ket, die aber mit unſern Landshauptleuten

gar nichts zuthun haben.

Wegen der wichtigkeit dieſer bedienung nennet der Kaiſer Karl IV. fie der 9 verweſer in dem freiheitsbrief der maͤrkiſchen Staͤte von 1373. S. 18.. dieſes aher habe zu ſagen geha ö in was anſehen fie geſtanden, ah* am beſten ſehen aus ehen des ap 2 ſeines Schwiegerſohns Ottens hrie um 1366. dann darin ſtehet verfaflet: So* die Edelmann Grave Hinid, Nie Schwartzburch, Herr tu Arnſte Ihen nu unſer Hovetmann is in der die Mark edder ein ander, wie e. e. nach diſſer tyd unſer Hovetmann n