6
——* W.
———
5» Fünfter Theil, 1. Buch I. Kap. Von der Stat Stendal 58
noch hangen, und gegen morgen in der
mauer feſt gemacht fein. Noch ſiehet man an der groſſen thuͤre gegen mittag zur rechten hand ein gemaͤhlde, ſo aus vielen bildern oder geſchichten Alten u. Neuen Teſtaments
und eben ſo vielen Bibliſchen ſpruͤchen zu
iedweden bilde beſtehet, und von einem hutmacher verfertiget, und dieſe worte darunter geſetzet worden: Diß hab ich Phielip Thiel Huttmacher in Stendal negſt Gott gemalet, und geſtalt: Abſponderlich Gott zu Ehren und zum Spiegel der Einfalt Anno 1639 am tage Pauli Bekehrung.
An der Kapelle hinter dem hohen Chor am umgang ſtehet: Deo aeterno& memoriae Berndiſij ſacrum. In der Kapelle ſelbſt aber in der wand gegen mittag iſt ein ſtein befindlich, mit einer weitlauͤftigen grabſchriſt, welche dem Koͤnigl. Filcal,
Burgerm. und Syndicus in Stendal Joh.
Friedrich Berndis zu ehren aufgeſetzet worden. Er war 1660. V März zu Oſterburg gebohren, und iſt zu Stendal 1710, 20 Febr. verſtorben. Die ganze grabſchrift ſtehet in Ruͤdemanns Collect Ill, n V. ſ. 372. Auch hat die Schoͤnbekſche Bibliothek, welche ſonſt uͤber dem Rahtskeller geſtanden hier einen platz in einem ſchoͤnen gewoͤlbe erhalten, welches dem in der Domkirche der Alvenslebenſchen Bibliothek gewidmeten gewoͤlbe nicht ungleich if.
VIII. Die Prediger fo wohl Paſtores als Archidiaconi und Diaconi, fo nach der Reformation bei dieſer Kirche geſtanden, ſein folgende:
Paſtores.
M. Petrus Huberinus,{0 A. 1540. von Wittenberg anher kommen, und A. 1567. den 16 Nov. verſtorben. Sein grabſtein iſt von einer ſonderlichen groͤſſe, und liegt vor dem hohen Altar, und zwar nicht wie gewöhnlich bon weſten gegen oſten, ſondern bon often gegen weſten, mit folgender aufſchrift:
Huc ego Leucoriis olim mittebar ab
; Orls Sedulus ut Chriſti Paſtor in aede forem.
Quod mihi Cordatus mandavit& ipſe
Lutherus, Parendum tantis quis neget eſſe . Viris?
Corde igitur puro pura ſum mente pro
feſſus.
Siniacam Legem juſtificamque fi:
| dem. Exegi fic quinque Senex ut luftra do. cendo Arenti terrae languida membra 31. edi. Molliter in Chriſto cum ſanctis inde ; cubabo Donec in extremo ſuſciter ipſe Interea inferias mihi dic optaque quie
ö tem, CQaisquis ad hunc tumulum, lector ..| amice, venis. M. Petrus Huberinus hujus eccleſie Paſtor obiit anno 156), 16 Novemhbris. Andreas Colichius, ſo aber nachherv in den Dom verſezt und General Superintendent worden, zweier von ſeinen toͤchtern aber Catharina und Anna grabſchriften in dieſer Kirche hinterlaſſen, derer erſte hinter der Kanzel von dem berühmten Nathan Chytraͤs verfertiget, die andern an dem dritten pfei6 an der orgel nach dem Chor zu, zuM. nachmabls D. Char Frolᷣhagius, ſo ſich gleichſalls von hier weg nach Maͤhren begeben, aber auch zwei kinder, einen ſohn Laurentius, und eine tochter Anna hier begraben laſſen, derer grabſchrift zur rechten der Nahtsſtüͤhle auf einer tafel zuleſen: man lieſet auch unter dem ſchuͤlerchor nach
folgende worte von ihm: M. C. Stolsha
gius Sacrae hujus aedis Paſtor, Anno Pomini, M. P. LXXXI. V Mai. F. Er hat verſchiedenes ſonderlich in Lateiniſchen verſen geſchrieben.
Daniel Schallerus, der Aeltere, argetreten A. 1586, und nachhero gleichfalls zur Superintendentur an dem Dom befördert,
Adrianus Ludecus, von Stendal, zuvor Paſtor zu S. Petri, nachmahls an dieſer Kirche beſtellet A. 1613, geſtorhen A. 1632, den 2 Nobembr. Seine grabſchrift iſt in dem gewoͤlbe, worin des Decani beichtſtuhl ſtehet, bei dem eingange zur rechten hand auf einer tafel befindlich.
M. Johannes Herphardus, bon Frankfurt an der Oder, deſſen bildnuͤß in lebens groͤſſe hinter der Kanzel zuſehen, mit darunter ſtehenden worten
Reverendus, Clariſſimus atque Doctiſſimus Dnus M. Johannes Herphardus, Francofurtanus, Paſtor hujus Eccleſiae fideliſſimus 6 Fehruarii Anno 1640. aetatis 56, oflicii 27, non fine ſuorum ut& audi
torii