Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
65
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65 Fünfter Theil, 1. Buch. Il Kap. Von der Stat Stendal. 66

inſonderheit A. 1612, 1648 und 1701, des wetters gefahr unterworfen geweſen, alſo wird angemerkt, daß ſolche dieſes Thuͤrm­lein abſonderlich betroffen, wie dann auch noch A 1702 den 12 Maͤrz geſchehen, iſt aber allemahl zu rechter zeit noch gedaͤmpfet worden.

MWim dieſe Kirche ihren anfang genom­men, davon iſt keine nachricht vors handen: ſo viel aber ſtehet man aus der aus: waͤrtigen Structur derſelben, daß ſie nach uralter hauart, und ſtuͤkweiſe erbauet, und wohl die aͤlteſte fein mag, zu unterſchiedenen zeiten aber vergroͤſſert worden. Das erſte theil, ſo von dem Thurn gen oſten ſtehet, iſt nordwaͤrts guten theils aus feldſteinen, ſüdwaͤrts aber aus gebakkenen oder ziegel­ſteinen aufgefuuhret, und erſtrekket ſich bis an das dritte fenſter. Das andere theil, ſo von beſagtem dritten fenſter angehet, und im hohen Chore gegen ſuͤden hinter dem erſten fenſter, und gegen Norden hinter der Sakriſtei ſich endiget, iſt A. 1311 erbauet worden, welches eine aufſchrift, ſo unter dem vierten fenſter gegen ſuͤden auswaͤrts auf einem ſteine noch zuleſen, bezeuget:

Poſt criſt. M. tria. C.. XI, Fefto. quo­

gqgue. Paſche. Conſtruxit. nunc. me. proviSoR. dene­Re. nove. Edificant. qui. me. deus. hiis da. gaudia. Vlte. Qui. petit. hic. veniam. xpi. ſentit. ſibi. latam. X. duo CC. milleque. dies. mox ſuſcipit.

Ille. Summa. dedit. ſedes. ut. firmior. iſta. fit .; edes. Sie muß alſo viel aͤter u. vieleicht von den zeiten ſein, da Stendal noch ein dorf war. vergl. ſ. 70 die ſtiftung von 1285.

Das dritte theil, fo gegen ſüden von dem andern fenſter im hohen Chor ſeinen anfang

nimt, und das ganze Kirchengebauͤde hin

dem altar ſchleuſt, iſt. 9 Dir bon A. 1460 bis 1469 erbauet worden, be, ſage eines Pergamenen zettelchens; welches man A. 1708 in dem knopfe, wie wohl ſehr durchfreſſen, u. an vielen orten unleſerlich ge­funden, fo auf dem dache über dem hohen altar auf einer ſtange geſtanden, und alſo lautet:

V. Theil der Mark. Hiſt

1. S. Jalobs Kirche

(

Endlich iſt hier noch anzumerken, daß zu unterhaltung der Predigerwitwen fo wohl bei S. Marien und Jacobi, als bei S. Petrikirche gewiſſe witwenhauͤſer vorhanden, davon ienes 1737, dieſes 1741 auſſer dies ſen auch 1734 ein neues Pfarr und Schul­haus erbauet wurden.)

Anno Domini Milleſimo quadrin­genteſimo ſexageſimo nono fuere pro­conſules civitatis Stendall videlicet Jo­hannes bisma ke& Hinricus Voghöler, Proviſores vero fuerunt eccleſie Sancti

Jacobi ibydem Wernerus Mulffsrjſti­anus Dobherkow nec non vicarii ejus­dem Ecceſie ibi... fuerunt Hen. el­linge.& Petrus. autem ,,. ... tune fuit.... Stephanus bughe­cium.... ecce..... Stockow Anno Domini milleſimo quadringenteſimo Sexageſimo Proconſules tune fuerunt ..... Pakebhſch.& Johannes biſm. res vero in edificatione predi...... completum anno quo ſupra quantum ad ſtructuram...... feneſtras ſupra . per magiſtrum Jacobum..... Moneta.. autem hujus monete fuit Jo­hannes Dabbalt.&c.: Henricus Koppen cuſtos tune..... Der Groſſe Altar iſt A. 1600 von aut­gehauenen ſteinen verfertiget, und mit un­terſchiedener Apoſtel, auch Adams und Eben und des Herrn Chriſti bilde gezieret, und hernach A. 1603 verguldet und bemahlet worden. Der meiſter davon iſt ein bild­bauer von Werben geweſen, namens Hans Hake. Daß der Jungfrau Maria, und dem H. Jakob hier ein altar gewidmet ges weſen, erhellet aus Joh. Vinzelbergs ſchen

kungsbrief, welcher 1307 dieſem altar einen garten Hennepſtat und 2 talente verehret, und von dem Magiſtrat die vers eigenung erhalten:

Nos conſules univerſi Civitatis Sten­

dale in Marchia.. Quoniam. inde eſt, quod ad noticiam.... Quod diſcretorum noſtrorum accedente conſilio, ob reve­rentiam Dei& divinum cultum amplian­dum, Ortum, qui Hennepfat nuncupatur

& proprietatem ducrum talentorum, quos

dict