Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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Henricus Pincerna, Albertus de Span­dowe, Albertus de Mendorp, Henricus de Woldenhagen, Everardus de Crem­kowe, Cono de Pywelingen, Albertus Solie, Halt de Angern, Volkmarus& Rodolfus fratres de Rolſtede,& alii quam plures. Acta ſunt hec apud Stendale an­no Dominice incarnacionis 1227, 16 Kalend. Marcii. ö

Daß auch die Schuhmacher und gerher ihren ſtand hier gehabt, erhellet aus folgen­

der entſcheidung der ſtreitigkeiten, fo des

halb entſtanden, weil der Magiſtrat mehr ſtandgeld dafuͤr gefodert, als gewoͤhnlich: Nos Otto Dei gracia Brandenb.& de Landsberg Marchio, Univerſis fidelibus audituris preſencia feu viſuris volumus eſſe notum: Quod cum inter dilectos Cives noſtros in Stendal, Conſules ex una,& Sutores& cerdones parte ex altera, con­

troverſia ſuper quibusdam Hallis, videli­

cet ubi ſutores inhabitant,& ſcampnis, ubi coreum venditur, fuiſſet exorta,& coram nobis ſuper jure partis utriusque queſtio verteretur. Nos auditis utriusque partis hinc inde allegacionibus viſisque in­ſtrumentis& diligenter diſcuſſis, commu­nicato diſcretorum conſilio, controver­ſiam ipſam, ex compromiſſione parcium, taliter duximus terminandam: Quod pre­fati ſutores& cerdones dictas hallas, ſub cenſu novem talentorum, retinebunt ad tempora vite ipſorum,& Conſules cen­ſum illum ad vite ipſorum tempora nul. latenus aucmentahunt. Si vero aliquam de predictis hallis ſeu locis ubi coreum venditur, per mortem poſſeſſoris, ut nunc, vacare contigerit, ordihacio ipſius ad Gon­ſules pertinebit, cenſu tamen nullatenus aucmentato. Et fi preter aucmentacio­nem cenſus aliquid derivari poterit, con­ſules ad utilitatem reipublice retinebunt. Ada ſunt hec anno Domini 1298, preſen­tibus venerabili Domino Johanne, Ha­velbergenſi Epiſcopo, Magiſtro Johanne de Sandow, quondam Decano Stenda­lienſi,& fidelibus noſtris Ottone de Pouch, & Benzekone de Suzik, militibus,& alis fide dignis,& data in Stendal, in Vigilia Epyphanie, per manus Gernodi, noſtre curie Notari..

Il. Bor dem Rahthauſe ſtehet eine an­

ſehnliche Rulandsſaule, als ein zeichen eis ner ſonderbaren gerechtigkeit an dieſem orte

Fimfter Theil, 1. Buch. Il. Kap. Bon der Stat Stendal.

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148 juſſimus inſigniti. Hujns rei teſtes ſunt: gerichte zu halten: S. IL Tab. n.. Sie iſ

von hartem ſtein ausgehauen, haͤlt in der rechten das ſchwert hoch, zur linken unten den Maͤrkiſchen Adler, im ruͤkken das Stat wapen: hinten am untertheil des ruͤlkens hat fie ein lachendes narren bild, oder wie man in dieſen laͤndern zureden pfleget, einen Eulenſpiegel, ſitzen, von welchem und an­dern dieſer art ſeulen und bildern an ſeinem ort, wie von den Gerichten mit mehrern wird gehandelt werden. Vergl. oben II. Th. Il. K. V. g. ſ. 449. 450.

Naͤhſt S. Marien Kirche oſtwaͤrts if ein erhabenes gebauͤde, woſelbſt vor dieſem der Schdͤppenſtuhl, nachgehends die Schoͤnbel­kiſche Bibliothek geweſen; es ſtehet auf ſchwibboͤgen, und iſt eine oͤffentliche ſtraſſe

unten weg: hinter demſelben iſt die Com.

miſſion ſtube, ſo nach S. Johannis kirch­hofe eine ausſicht hat, und ietzo den Roͤm.

Katholiſchen ſoldaten zum Gottesdienſt die­

net. Unten iſt E. Rahts keller.

IV. Unter den Gildhauͤſern iſt das Gildhaus der Brauer, ein anſehnliches gebauͤde in der Schmiedegaſſe gelegen: wo­ſelbſt auch die Churfuͤrſtliche Perſonen vor dem abzutreten gepfleget. Es ſein auch auf demſelben vor dieſem die hochzeitliche ausrichtungen gehalten worden, welches iedoch vermittelſt eines heſondern Kdnigl. Reſcripts von A. 1704, den 21 April das hin geaͤndert worden, daß der zwang gedach­te feierlichkeiten allda zuhalten aufgehoben ſein, und der armuht frei ſtehen ſolle, ihre aus­richtungen entweder in dieſem Gildehauſt, oder in ihren wohnhauͤſern zumachen. Das alte Gildehaus der Tuchmacher in der We­berſtraſſe im hofe iſt vor ſich baufaͤllig, dar­um aber merkwuͤrdig, daß auf der Gild­ſtube noch ein ſchoͤnes ſchnizwerk und altar mit unterſchiedenen ausgeſchnizten bildern ſtark verguldt zuſehen, ſo der Erzbiſchof zu Magdeburg, Zheodorus Kagelwied, al welcher ein Stendaliſches kind und eines Tuchmachers ſohn geweſen, zum andenten dahin verehret hat. In der mitte iſt die taufe Chriſti in gröſſerer geſtalt. Zur red ten ſeite derſelben fiber ohen ein biſchof der ei­nen jungen menſchen mit abhangendem kopf zun fuͤſſen vor ſich hat, und auf denſelben mit fingern weiſet. 2. Ein al ter Geiſtlicher ein offen buch in der hand hal tende, hinterwaͤrts demſelben hat es das an­ſehen, als ein S. Andreas kreuz; zur lin= ken ſtehet der Biſchof Kagelwied.