Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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le in der linken hand habende, un­n H. Jungfr. Maria mit dem Jeſuskin­de: der rechte flũgel enthalt unten das haupt Johannis des Tauͤfers, wie es der Hero­dias von den henkern dargeboten wird; oben wie es bon der Herodias dem Herodes an der tafel übergeben wird. Der linke fluͤgel ent­hält unten des Evangel. Johannis bild mit dem Adler, weil die Gilde S. JJchannem im wapen fuͤhret: oben Johannis bild wie er in ſiedend oͤhl geworfen wird. Sonſt hat das leben dieſes Erzb. Theodorici der Hr. Hofr. Gerike am umſtaͤndlichſten beſchrieben. Vergl. Seidels lcon mit Hrn. Kuͤſters erl. ſ. 9. 200. Nach der Weberſtraſſe hin aber iſt unlaͤngſt ein haus gebauet worden, welches das neue und ietziger zeit das eigentliche Gil­dehaus iſt.| V. Unfern S. Jakobs Kirche an dem ſo genannten Alten Dorfe iſt die ſtelle, wo der Kaiſer Henricus Auceps ſeine hofſtat ſoll gehabt haben, und ob man wohl hiebon keine zureichende nachricht hat, ſo zeiget

doch das unterſte mauerwerk, welches laͤngſt­

hin aus lauter feldſteinen beſtehet, und in­ſonderheit der giebel an dem Hermiſchen hauſe, daß es gar nach der alten art gebauet und alſo zum wenigſten ein ſehr altes werk ſein muͤſſe. Man ſiehet auch an gedachtem hauſe drei Adler wovon der mittelſte in einer groſſen ruͤn­de, die andern beide in zweien liegenden ſchil­den, accouch es, enthalten, und wird iener vermuhtlich des Reichs⸗ und die andern bei­de den Maͤrkiſchen Adler bedeuten. Amen: de des Hermiſchen hofes findet ſich auch ein gemauͤer, von welchem vorgegeben wird, daß es des Kaiſers Hofkapelle geweſen, die aber hernach mit einem ſtokwerk uͤberſezt wor­den, wovon iedoch die waͤnde nur von eichen­holz und mit ſteinen ausgeflochten ſein: und iſt ſolches zwar ein neueres, dennoch aber aus den Roͤmiſchkatholiſchen zeiten herruͤh­rendes werk, an dem auch nichts zuſehen, als ein nachlaß von etlichen alten und faſt verloſchenen bildern, ſo an den waͤnden ge­mahlet, und bei welchen etliche namen ge­

ſchrieben geweſen: und laͤſet man dahin ge­

ſtellet ſein, ob dieſe hauͤſer hinlaͤnglich fein, dieſe muhtmaſſung zubeſtaͤrken, als welche eben leicht einen andern nutzen koͤnnen ge­Von dem Politiſchen zuſtande de Stat Stendal nun auch Det 5 (fo iſt ſelbige, wie oben angemerket worden, ein dorf geweſen, und iſt von Albrecht dem Dir albereit mit Marktgerechtigkeit und V. Theil der Mark. Hiſt.

Fünfter Theil,. Buch. Il. Kap. Von der Stat Stendal.

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anderweitigen einrichtung verſehen worden, wohin nachſtehende urkunde nachricht giebet, welche um deſto merkwuͤrdiger, weil ſehr wenige Staͤte fein, und bon den damahli­gen zeiten dieſes wohl die einzige, welche ihre urkunde, die ſie zur Stat gemacht, auf­weiſen kann. Dabei iſt doch dieſes zu be­dauern, daß das alterthum den hrief um die jahrzahl gebracht, welche gleichwohl durch Cornerum oben ſ. 12 erſetzet worden. Die urkunde lautet inzwiſchen alſo: Albertus divina favente Clemencia Brandenb. Marchio Notum ſit cunctis Chriſti fidelibus, tam preſentihus quam futuris, qualiter ego Arhelbertus Dei gracid Marchio in terra dicioni. mer, que dicitun Balsmarlant, Forum rerum venalium inſ̃i­tui, in propria villa med, que appellatur Sten­dale, cum antea competens in terra illa forum non eſſet. Ubi legem hanc mer­ces ſuas illuc advenientibus indulgeri pla­cuit. Quatinus a die inſtitucionis hujus exinde per quinquennium thelonei jura nequa­quam perſolvere cogerentur. Incolas vero memorate ville in urbibus dicionis mes Bran­denburg, Havelberg, MHHerhene, Arneburg, Tunghermunde, Oſterburg, Galt widele,& cunctis locis attinentibus, ab omni thelonei exaclione in perpetuum abſolvimus. Inſu­per eisdem per omnia juſticiam Maghede­bergencium Ciwium conceſſimus, cujus, ſę forte aliquando apud eos executio non valusrit in Magdeburgenſi civitate juſſiciam ſuam ipfos exſequi cportehit. Areas ſupra nominate ville hereditario& libero eis jure conceſſi­mus; Quatinus vendendi,& pro arbi­trio ſuo diſponendi, liberam habeant fa­cultatem, eo tamen modo, ut cenſumrundem arearum, quatuor videlicet nummos annuatim exinde perſolvant. Iudicialis po­zeflas prefectura judicis prefate ville Stenda­le homini meo Guton ex me, heneficiali jure obvenit, ubi due partes mihi, tercia

vero pars prefato Ottoni, aut heredi ejus,

jure debetur. Forum vero, qui illo poſt­modum inhabitaturi advenient cum incolis­primi temporis, tam in quis quam in paſcui(& ſilvis cetericque rebus, equa in porcione eſſe decrevimus. Hujus rei teſtes ſunt: Qui Mar­chio, Hernherus Comes, Theodoricus de Tunger­munde, Syfridus de Arneburg, hominumque

& miniſterialium meorum quam plures. Sie hat ſich auch der geſtalt aufgenom­men, Daß fie nicht allein als die Hauptſtat ſdes Landes angeſehen worden, ſondern auch eine anſehnliche Hanſee Stat geweſen, de­Ka ren