787 Fünfter Theil,. Buch. II. Kap. Von der Stat Stendal 188
und alles dem Magiftrat lediglich uͤberlaſſen worden: ö SA
Daß wir Unß aus beweglichen Urſachen, und inſunderheit dem gemeinen Nutz zum Beſten, mit unſern lieben getreuͤ„wen Burgermeiſter und Rahtmann unſer Stat Stendel, Unſer Ober⸗ und Nie„der⸗Gerichte halben in gemelter unſer Stadt zu erhaltung Gehorſam und forcht bey Iren Mitbuͤrgern gutlich vereiniget, vertragen und die bevolen haben. Und wir „bereinigen vertragen Unß mit Inen und beuelen Ihnen unſer Ober und Nyder Ge„richt Gegenwertiglichen volgender weiſe, „und maß in krafft und macht dies Brieffs., Alſo das ſie und ir Nachkomen nu hinfur ſoliche unſer Obern und Nieder Gericht mit. iglichen Gerichtsfellen, Buſſen Straff und ſunſt allen andern Nutzungen und Gerechtigkeiten, in maſſen unſer lieber Her und Vatter ſeliger gedechtnuͤß und wir bißher gehabt und heſeſſen, bor unß und unſer Herſchafft ungehindert getrewlich beſtellen, gebrauchen und genieſſen mögen, Auch Richter und Richt Vogt zu ſetzen und zu entſetzen, ſo offt das Nott und Behuff iſt, doch daß Hanß
Boden der Richt Vogt, der daß Ampt von
unß zu leybe hat darbey bleyhe ſein Zeit und nicht entſetzt werde, Es wer dann daß Er bey dem Ampt ungebürlich und untreulich handelte 1c. Jedoch binnen der Stat Mauer und nicht weiter. Ingleichen mit dem vorbehalt derer von Adel, daß Sy nymands von den Erbarn, die unß und unſer Herſchafft Vorwandt, Peinlich nach der Scherffe umb handthafftige that, one unſer oder unſer anwelden, wo wir nicht Inheimiſch weren, wiſſen und willen verhoren noch richten laſſen ſollen ꝛc. werens aber ſchlechts Peinliche Sachen un dergleichen, oder ſunſt ander theter ſo des Adels nicht ſein, damit wie gebuͤrlich zu handeln ſollen Sie ungeſchawet fein. 2. Des Churfl. Hoffbedienten. 3. Des Müuͤntzmeiſters und deſſen Muntzgeſellen, es waͤre dann daß Sie auſſer der Muͤntze in Delictis betroffen wurden, Alle Erbfaͤlle von Unechten oder andern leuten, die one Erbenn verſterben ſollen unß und unſer Herſchafft zuſteene aber was hergewedes oder Radelenes vorſterb one Erben ſoll dem Nate, dieweil das Gerichte bey Sie iſt zu kommen. Colln an den Spree am T. Converſ. Pauli.
1517. In welchem ſtande es hernach mi den Gerichten bis zu unſern eiten n Es hat auch nachhero der Magiſtrat das Recht erhalten, in ſachen, fo nicht über so rthlr. ſich erſtrekken, keine Appellation zu verſtatten. Beſage Churfuͤrſt Johann Sig, munds bierüber ertheilten gnadenbriefs, Kon an der Spree, 1610 den 27 Jun. und der, ſen wiederholung von Churfuͤrſt Friedrich Wilhelmen von A. 1643 den 2 Aug.
Daß in Sachen, fo über so Rthlr. nicht betreffen, gar nicht, in den übrigen Sachen aber anders nicht ſolle anpel fret werden koͤnnen, als da der Appellanı ehe und zuvor feiner. ppellation deferitet und Ihme deßhalb Apaſtem ertheilet worden, can
tion bei Verpfaͤndung Seiner Habe und
Guter, oder da er deren unter des Rahts zu Stendal Bohtmaͤßigkeit nicht hätte, durch einen zween oder mehr(nachdem es die Groͤſſe der Sachen erheiſchen wird) in Stendal angeſeſſene Bürger beſtel len würde, den Gerichten funfzehen Gulden zue achtzehen argl. Siraffe verfallen zu ſein da das Urtheil oder der Beſcheid Erſter Infanız in der Appellatins infantz nicht refer miret würde Ingleichen „fol auch der Advocat oder Procurator „als welche mehrentheils an dergleichen un: nutzen Appellationen die groͤſte Schuld „ragen) in demſelben fall fünf thaler Straf „fe jſedesmahls verfallen Sein, welche die „Gerichte von Ihme abzufordern hiemit „wohlberechtigt fein ſollen.,
Welchen allen noch anzufügen, daß A. 169; eine Churfuͤrſtl. Commiſſion allhier gehal ten, und in derſelben der ganze Etat des Rahthauſes ſamt deſſen credit und juſti weſen unterſuchet, und folglich ein gewiſſeReglement daruͤber errichtet worden.
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XVI. Es haben auch ſonſten die alte Anhaltiſche und Baieriſche Markgrafen dieſer Stat viel gnade mit allerhand ſchenkungen und heſtaͤtigungen ihrer freiheiten bejeiget: Unter welchen iſt, daß die Markgrafen Ir, hann und Otto Ill. A. 1 249 ihr wegen ihrer treu zwei Hufen landes geſchenket: Duo? Manſos Sexaginta lugera continentes ante Civitatem jpſam ſitos,. Der gnadenbtie iſt datirt apud Arneborch per manum He, riei noſtre Curie Notarſi Anno Domim MCGCXIIx. XIIII Kal. Maji Indictigne VII. Der anfang davon iſt: Quoniam ailecl
Burgenfes noſir de Fendai, in noſtre dere 1