Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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ſentem exinde literam conſcribi juſſimus nichilominus ſigillorum noſtrorum apici­

communiri. Actum& Datum ſub MCCxXCVII. In Crafti­no beati Laurentii Martyris, adhibitis teſtibus Domino Iohanne de Gprewenberge, PDno. Ranen, Dno. lohanne de Sauen, Dno. Hermanno de abel, Dno. Henrico de Hentz & Ortone de Holtzendorp 6& aliis pluribus fide dignis. Dat. per manum Hni. H. de Srrazburch. Noftre Curie Capellani­Endlich ift zu Churfuͤrſt Eudwigs des Roͤ­mers zeiten die Schoöͤppenbanke mit E. Raht vereinigt worden. Beſage deſſen Aus ſohnungs Patent von A. 1352,& vor Fab. Sebaſt. Ok bekenne wi, dat wi unſe ge­truwe Borgere tu Stendal begnadet hebben darmede dat der Schepenbanck ewiglich bj dem Rade blyuen ſeol und die Ratman die tu dem Jahre tu dem Rade gekoren werden, ſeolen alle Jar, wen fie gekoren fin, to der Schepenbanck und tu Schepenrechte weren, und die ſchole wj ot in allem Rechte beholden glil Schepen dj tu langer tjt geforen fin und geſchworen hebben, und die belende Richter in unſer Stat tu Stendal ſcolen alle Jar, wan Sie gekoren werden ſe upper Schepenbanck ſte­digen und fetten dat Jar puer tu blyuen., Daß die Stat Stendal aber ein ganz ei­genes Recht, und einen ſolchen Schoͤppen­ſtuhl ſollte gehabt haben, der nach ſolchem Recht den auswärtigen urtheil und reſpon­ſa ertheilet, will aus einigen alten concepten und original requiſitionen, die noch borhan­den fein, zwar geſchloſſen werden, laͤſſet(ich aber aus der einigen andern Staͤten, als Gardelegen, Kyritz, Witſtok, Prenzlow ꝛc. ertheilten freiheit nicht erweiſen; da es nur fo viel ſagen will, daß fie ſich eben des Rechts bedienen ſolten, deſſen ſich die Einwohner bon Stendal bedieneten: jura obſervent, que fratres Gilde& inciſores panni in Stendal obſervare hactenus conſueverunt, wie es in der Kyritzer gnadenbrief lautet. Ingleicher maſſe redet Biſchof Henrich von Havelberg A. 1248 in feinem gnadenbrief: donavimus, ut eo jure civili in Witztoch, quo utuntur Incole Stendalienſes ec. Daß dieſes aber das Magdeburgiſche Recht ge: weſen haben wir nur geſehen. Das iſt aber der wahrheit gemäß, daß einheimi ſche Staͤte ſich bei denen von Stendal has ben koͤnnen rahts erhohlen in zweifelhaf­ten fällen, Preterea Sententias ignoratas & dubias querant Stendal, ſi velint, vel

Fünfter Theil, J. Buch. II. Kap. Bon der Stat Stendal.

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ubi illi de Stendal querere conſveverunt­heißts in dem oben angefuͤhrten brief derer von Witſtok ferner, und 1275: ut cives inact utantur eo jure Civili, quo utumcur incole Srendalenſer. Aber gleich: Et ſi ſen-· tentiam a Conſulibus Civitatis Stendal petere de­bent, quam Conſules eiusdem Civitatis vel Scabini non libenter ſine noſtre Civi-= tatis gravamine demonſtrarent, illus ſen­lentiam(ham prtant; abi Gtendalenſer Scabıni & Conſules ſuss ſententias uerere conſusus­unt. Woraus zugleich auch zuerſehen, daß dieſe rahtsertheilung ſehr eingeſchrankt ges weſen. Inzwiſchen rühren ohne zweifel da­her die oben angefuͤhrte concepten. A rI343 hat Markgraf Ludwig der Altes re Singulos& univerſos in territorio Sten­dal vaſallos ſaos in ſchuldſachen an einen Judicem generalem Henrich bon Kloͤden gewieſen. Lud. Rel. L. VII. ſ. o, 81; Was es aber mit dieſem judice general für eine bewandnůͤß eigentlich gehabt habe, und oh es etwa der Hof⸗ und Landrichter ſei, iſt unbekannt; doch oben J. X, ſ. 6,77. ges muhtmaſſet worden, daß es wohl der Hof. und Landrichter geweſen. Sonſt aber wird 1 343 Hermannus Seſſeke quondam prefectus noſter in Stendal von Ludwig dem aͤltern angefuͤhret. Luc. Rel. J. Vll.. 77 78.) Hergegen fein fie ums jahr 1489 der Ge­richte gaͤnzlich verluſtig worden: wozu der aufſtand etlicher Gilden in gedachtem jahre groſſen anlaß gegeben, dieſe auch ſich der Gerichte mannigfaltig gemißbrauchet, die appellationen verbohten und dergleichen; wozu auch mag gekommen ſein, daß ſich die Buͤrgerſchaft mit execution einiger aus der nachbarſchaft uͤbereilet, welche ihnen zwar zuvor groſſen tort gethan, auch etliche ihres mittels getoͤdtet, dieſe aber dennoch in dem modo zu weit gegangen, und daher in die­fen berluſt gerahten, wie die Frankfurter A. 1504, die auch aus dergleichen urſachen ihre Gerichte verlohren, und A. 1555. unter Churfuͤrſt Joachimo II. erſt wieder hekom men, wie in den Frankfurtiſchen Geſchichten Lit. X. 5. 4.ſ. 80. mit mehren zuſehen. Ha­ben ſich alſo aller Ober⸗ und Untergerichte begeben, und aller Gerechtigkeit darauf ver­zeihen muͤſſen; heſage reverſes nach Miſe­ricord. Dom. 1488.

A. 1517 aber hat fie Churfürft Joachim I. gegen jaͤhrlicher erlegung einer mäßigen ſum­me geldes ihnen wieder gegeben, womit zu­gleich die Lehnrichter ſtelle aufgehoben,

M 3 und