197 Fünfter Theil, 1. Buch IL Kap. Von der Stat Stendal. 198

ſervare hactenus conſueverant. Sunt au­tem hec jura ipſorum.

Nemo preſumat incidere pannum, niſi conſorcium noſtre fraternitatis habeat, qui autem hoc infregerit, Gilde per tria ta­lenta emendahit.

Ter in anno debet eſſe colloquium fra­trum,& quicunque ad hoc non venerit, ſecundum juſticiam emendabit. Quicun­que noſtram fraternitatem intrare volue­rit, cujus pater noſter confrater fuerit,& pannos inciderit, cum amicis ſuis ad col­

ſoquium fratrum veniet,&, fi honeſte ſe

geſſerit, ad primam peticionem, cum quin­que ſolidis conſorcium fratrum poterit adibiſci,& Magiſtro ſex denarios dabit; & ſi bene ſe non geſſerit, differi debet ad ſecundum colloquium& ad tercium.

Quicunque autem de civibus noſtris

intrare voluerit, fi prohus homo fit& ho­neſtus, talentum ad introitum fratrihus preſentabit,& magiſtro ſolidum unum dabit.. 6. Si vero hoſpes aliquis, homo prohus, fraternitatem noſtram habere decreverit, ad introitum Gilde triginta ſolidos dabit, & magiſtro decem& octo denarios. Tem­Pore nundinarum, id eſt, annuatis fori, qui­libet hoſpes, dummodo de opere non ſit, incidere pannum poterit, toto foro illo perdurante. e,.

Quicunque autem Burgenſium noſtro­rum de officio intrare voſuerit, oſficium ſuum ahiurabit,& ad introitum Gilde marcam auri, ſub gracia, fratribus preſen­tahit,& magiſtro decem& octo denarios.

Quicunque frattum pannos in domo

ua parare confüevit,& illos more alio­rum vendere& incidere ſolet, aut ceſſet, aut fraternitatis ſue expers erit. ö.

Quicquid vero due partes fratrum de­creverint facere, tercia pars debet con­lentite quod fi noluerit, Per tres‘folidos quilibet emendabit,& ad proximim col! lͤoquium eos perſolpet. Quolibet anno VUnus Magifter quatuor aſſi boni viri, qui rehus Gilde preſint, fideliter eligentur.

Quicunque autem iſtis inſtitucionihus contrarius fuerit,& magiſtro& fratrihus ſecundum juſticiam ohedite noluerit, debet ipſius contumae ia ſuperioris judicig refre­

Dt autem hee noſtra inſtitucio in ſuo rigore perhenniter valeat permanere,& ne uisquam, ſuh poteſtate noſtra con­

V. Theil, der Mark. Hiſt.

ſtiturus, ipſam infringere preſumat, pre­ſentem paginam inde conſcribi,& ſigillĩ noſtri appenſione juſſimus inſigniri. fJu. jus rei teſtes lunt, Dominus Hinricus. de Stendal, Guntrammus Notarius, Canonicus in Stendal, Nycolads Parvus, Jordanus Mar­Klius, Burgenſes Stendalienſes. Actum anno Domini 12312 indiccione tercia, idus Mail.; ĩ) ‚ Hieraus erhellet, daß dieſe gilde ſchon borher geſtanden, in melius immutavimus 5 und daß fie auf dem Magdeb. fuß geſetzet ſei. Auch ſein hier gleichmaͤßige geſetze und ge­wohnheiten heſindlich, daß niemand ein gez wand anſchneiden ſolle, der nicht in dieſe innung aufgenommen; daß man jährlich 3 mahl bei geſezter ſtrafe dem geſpraͤch oder der innung heiwohnen, eines Meiſters ſohn, wann er ſich ehrbar aufgefuͤhret, und einge­nommen wird, beim antrit 5 ſchillinge Und dem Meiſter 6 pf denarios, geben, ein Bürz ger aber, ſo aufgenommen werden wolle, 1 pfund, talentum, dem Meiſter aber r ſchill. geben ſolle; in den jahrmarkten koͤnne leder fremder tuch verkaufen. Wer hon den Bar. gern fein amt verlaſſen, und in die Bruͤder­ſchaft oder gilde treten wolte, ſolte mark gold der Hilde, 18 pf. denarios dem Meiſſter zahlen, feine vorige handtierung aber ab­ſchwehren; alle jahr follte ein neuer Meiſter und 4Vorſteher erwehlet werden. Wann

nun denen von Prenzlau und andern Sta­

ten als ein vorrecht vergoͤnnet wird: ur obſervent, que fratres Gilde& inciſores panni in Stendal obſervare hactenus con-= ſueverunt: ſo ſiehet dieſes ohne zweifel auf dieſe gemohnheit,. 3. Die Geſellſchaft Corporis Chriſti­und zwar welche die groſſe genennet wird, iſt erſt 445 in vorſchlag gebracht, und die er­lauhnuͤß dazu bon E. Magiſtrat gegeben, bon dem Kapittel auch 9 nach Johannis he­williget, 1470 aber in der Pfingſtwoche erſt die einrichtung derſelben vom Magiſtrat gemachet worden: Nachdem Klaus von Kalbe bereits 600 Rheiniſche guͤlden Kapital, und go mark luͤbſch jaͤhrliche renten bei dem Raht zu Luͤneburg, der gilde A. 1462. berehret. Siehat auch immer eigene Vorſte­her und zwar gemeiniglich aus dem Magiſtrat gehabt, bis fie A. 1738. ganz und gar in die armenkaſſe geſchlagen worden, da der Commiſſarius des armenweſens die einkůͤnfte dabon mit berechnet. N 2 4. Die