Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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Brandenburg üblich, hier aber, weil die Stat auf den Luͤneburgiſchen graͤnzen lieget, in friſcher beobachtung iſt, ſeinen anfang aber gleich dem vorigen von den Markgrafen Ot­to und Johann A. 1273 genommen: De hijs que vulgo Rade dicuntur, taliter procedetur: ſicut Femina in diebus Gol­/empniratum incedit, hec habeat cuicunque de jure cedunt, ubicumque ſit manens nec eum ulle res alie ſubſequentur. De hijs que Herwede dicuntur talis fit proceſ­ſus: Sicut Vir cum Armis ſuam deſiderat tie­ri vitam cum ſuis melioribus viſtibus, hec ha­beat cuicunque de jure cedunt, ubicun­que etiam ſit manens: Si autem File ſunt in edibus optinent id quod dicitur Herdwede; ſimiliter Filij otinent Rade mor­tuis parentibus ſen defunctis. Worin die lezte worte ſo zu verſtehen, daß die unver­heirahtete Tochter, Filiae, das Herewede bekommen, wann kein ſohn da iſt, und ein unverheirahteter Sohn das Gerade, wann keine Tochter da iſt. Was ſonſten zu den zeiten der alten Markgrafen Ottens und Konrads zu Stendal unter dem namen Ge­rade muͤſſen berſtanden werden, davon iſt in den Stendaliſchen geſchichten§. XV. gehan­delt worden. Und iſt ſolches den Staͤten Salzwedel gleichfals von S. Königl. Maj. Friedrich J. A. 1702, den 8 December beſtaͤtiget worden: 63 6 Di n Demnach uns unſere liebe getreue Buͤr­gemeiſtere und Rahtmanne der beiden Staͤte Salzwedel unterthaͤnigſt zuberneh­men gegeben, was geſtallt von A. 1273 her eine unverruͤkte obſervantz alldorten Des Iſtaͤndig hergebracht, und annoch in ſtaͤtigen gebrauch ſei, daß bei abſterben einer Manns perſon dem naͤhſten Agnato oder einer unberheirateten Tochter einige ſtuͤkle zum Hetrgewette und bei Födtlichen hin­trit einer Frauensperſon dero naͤhſten an­verwantinne oder einem unberahtenen ſoh­ne gleichfalls gewiſſe ſtuͤkke zur Gerade hinausgegeben, und wann dergleichen Anz gehörige dorten nicht vorhanden, ſothanes Heergewette und Frauen Gerade, denen Rahthauͤſern alldorten entweder in natura abgefolget oder mit gelde nach billigem wehrt geloͤſet werden 2c.. Als haben wir ſolchem nach dieſem unterthaͤnigſten ſu­chen in gnaden Stat gegeben, allermaſſen wir dann als der Landesfuͤrſt und Landes­hert borangeführte oblervarltz hiemit und kraft dieſes gnaͤdigſt beſtaͤtiget z. Jedoch werden iezo die auswaͤrtigen nicht dazu ge­

Fünfter Zheil, J Buch In. Kap. Von der Stat Sazwede.

2 ylaſſen jure retorſionis, weil ſie reei e. 1 haben, indem Salzwedel an andern orten dieſes Jus n Auch hat Markgraf Hermann verordn daß die von Adel, ſo zu Salzwedel. gleich andern Bürgern: die Wache und den . tragen ſollen, die von Kneſebel, hon Schulenburg und Walſtave ausgenommen:

und wird davon die urkunde unten bor,

kommen. ö

VI. Es iſt zwar auch borgeweſen, daß in beiden Staͤten nur ein Magiſtrat und Ge, richte fein ſollen, wie dann hiervon noch eine urkunde von Markgraf Hermannen von A 1299 vorhanden, dieſes inhalts:: Not Hermannus Dei gracia Brandenburgen. fr Marchio& Comes de Hennebergh re­cognoſcimus& ad univerſorum noticiam cubimus pervenire, quibus hoc preſens ſeriptum fuerit demonſtratum, quod h nor bilium virorum Ciuium in Soltwedele ac communem utilitatem diligentius intuen. tes;& noſtrorum Vaſallorum diſcreto. rum precibus inclinati Civitates noſtras videlicet Novum&* Antiquum Soltwedels ta­

liter conjünximus& univimus, quod unum

judicium unumque fforum& Confules unum eſſe debeant ex utrisque Civitati­bus, nec non in omnibus que evenite po terunt in ſao jure ammodo unum eſſe de. beant, dantes plenariam im omnibus li. bertatem Civibus noſtris memoratis u per ipſos inviolabiliter premiſſa obſerven tur perpetuis temporibus duratura. H ne hanc Donacionem benivole factam pet nos improhitas alicujus infringere valeat preſentem literam de noſtra dicta Dona. cione confectam juſſimus commun: Jeſtes hujus ſunt: Hinrichs de Alvensleue Moſber Dapifer 5 Fredericus Huter füns Sr ta harduss de Auensleve:(Senior& ſurs Hiliu/ Geurbardus, Albertus de Wedenswege 5 Hüte yicus de Crocherei,- Bodo de Walftenen; nol

milites. Dns Henricus Pyepoſitus de Are burg;& alii quam plures fide digni- Actum & Datum Soliuedele. Anno Domin MCCXCIX., Secunda feria proxima pol Welches aber nicht zur würklichl it s. kommen, ſintemahl, wie win herna g(ce werden, die Magiſtraͤte in beiden Seen, bis zu unſern heiten unterſchieden, und n ihre beſondere Burgermeiſter und Dahn ne haben. Ichoch haben S. K. M. br