Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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9; Gühfeer Theil, I Buch: Ill. Kap. Von der Stat Salzwedel 10

der welche bei beiderſeits Eltern leben, aus; geſteuert werden, mit der ausſteuer zufrie­den ſein. Wovon ein altes Statutum von den beiden Markgrafen Otten und Albrech­ten von A. 1273 vorhanden, welches von zei­ten zu zeiten von den Markgrafen und Chur­fuͤrſten zu Brandenburg bis auf ietzige zeit beſtaͤtiget worden, und alſo lautet:

Si Pater& Mater, cum ſua Voluntate, & pueri, eundem puerum in ſede Matri­moniali legitime locaverunt, idem Puer con­tentus eſſe debet in rebus, quibus deſpon­ſatur; Et ſi pater vel Mater moritur, ad heredes reliquos non redibit, exceptis bo­nis feudalibus, in quibus Filii jus habe­hunt. Si vero omnes aliĩ heredes moriun­tur, in hereditatem redibit primus heres. Item, ſi Pater vel Mater omnes Pueros ſuos legitime locaverunt, antequam mo­riuntur,& poſtmodum unum illorum Patrem vel Matrem mori contigerit, Pa­ter vel mater ſuperſtites de bonis ſuis or­dinabit,& faciet que voluerit, pueris ſuis nolentibus, imo non valentibus prohibe­re; ceterum ſi pater ſuperſtes fuerit& aliam uxorem ducere voluerit, hoc pueri prohibere aut defendere non valebunt, poſito etiam quod Pater ſepe dictus pue­ros habeat de Uxore legitima ſecundo ducta, hi pueri poſt mortem Patris eorum ipſieus hereditatem optinehunt, ipurris ſuis prio­rikbu in ea hereditate partem non habenti­bus ſed exdluſis, ſi autem Heredes de ſe­cunda nonbabeat, primi pueri dimidietatem bonorum, que in extremis vite ſue reli­querit optinebunt. Quicquid de Patre ſententionatum eſt, de matre ratum& (firmum ſimiliter teneatur. Item ſi pater vel mater habeant pueros, quos legitime non locavit,& aliquis ex hijs pueris mo­riatur hic hereditabit in radicem& ſ⸗:imrpem priſtinam&) priorem; Si autem radix& ſtirps mortua fuerit, puer mortuus hereditabit ſu­Per proximor& primos Conſangvineos, qui ni ßen gedelinge vulgariter nuncupantur. X Nun haben zwar obgedachte Markgrafen A. 1278, die Agathae dieſes geandert: Si vir viduus habens pueros legitimos uxorem 2do duxerit,& apud illam fine pueris moriatur omnium ſuorum mobi­liuüm medietatem mobilium bonorum pus #7 ip ſius Viri defuncti obtinebunt, excepti­Stantibus hbereditatihus, que pueriꝙm immortus Quodſi vir huiusmodi de quo dictum eſt cum uxore ſua; quam ſecundo duxit pue­

ros genuit tam priorer, Jquam poßleriores Pueri poß mortem Liri tam hona mobilia quam ſtantes hereditates divident ſecundum Ju­ſtitiam Civitatis. Quicquid autem de p du viro, id idem de muliere vidua vie ver­ſa ſtatuimus. Es iſt aber nichts deſtowe­niger bei den nachherigen Durchl. Regenten in ihren beſtaͤtigungen dabei geblieben und) bon Churf. Joachim L in folgenden worten wiederholet worden: Wann zween Eheleute ſich nach Ord­nung der heil. Chriſtl. Kirchen vereheligen, und eines vor dem andern ohne leiheserben berſtirbet, ſo vererhet eines dem andern das gut, ſo ſie ſaͤmtlich gehabt und beſeſſen haben, alſo daß die lezte perſon, ſo heim leben bleibet, des verſtorbenen freunden keine theilung geben darf. Desgleichen da zwei Eheleute vorhanden und erben haben, und eines unter den zweien Eheleuten in

Gott verſtirbe, muß der ander, ſo noch beim

Jeben iſt, ſo bald er ſich wieder vereheligen will, denſelben ihrer beiderſeits Kindern

die helfte feines gutes als vor vaͤterlich

und mutterlich Erbtheil hinnaus ſtat­ten und geben, damit dann die Kinder

von allen andern gute abgeſondert ſein yſollen: es waͤre dann, daß es in der Ehe­

»ftiftung gebeiſprachet, oder anders beredet waͤre worden, und wann auch Mann oder Frau, welche ſich zum andern mahle her­veheliget und leibeserben fuͤrter gewöͤnnen und haͤtten, und darnach Vater und Mut, ter der abgetheilten Kinder berſtaͤrben, als; dann ſollten die verabgetheilten Kinder Mit den andern Kindern der lezten ge: vbuhrt nicht zur theilung gehen beſondern damit halten, wie ſolches borberichtet iſt. Auch welches kind oder kindeskinder bei Va, fer und Mutter, dieweil fie bei leben ehelich vberahten und ausgegeben würden, dieſelbe mit der mitgabe und hrautſchaz, ſo ihnen mitgegeben, zufrieden ſein, und begnügen daran haben, Es waͤre dann ſache, daß es von beider theile freundſchaft in der cheſtif­tung alſo anders beredet und verwahret wa ire worden. Welches auch nachhero von den folgenden Churfuůrſten, auch noch von WChurfuͤrſt Friedrich Wilhelmen A. 1646 und noch juͤngſt A. 1702, den 8 Decemhr. von lezt verſtorbener Königl. Maj. aller, gnaͤdigſt heſtaͤtiget worden Fade V. Noch ein anderes Statutum iſt hon dem Gerade und Heergewehre, welches ſonſten nirgend in der ganzen Churmark A3 Bran­