Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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erfte brief von 13435 handelt, Jäffet ſich ſo genau eben nicht beſtimmen. Es ſcheint eben daſſelbe zuſein: weil beide briefe es in der nachbarſchaft des Kloſters ſetzen; doch Jäßt die berſchie dene zeit, Perſonen und Ver­faſſung der briefe auch eine berſchiedenheit der hauͤſer vermuhten; oder es muͤßte die ſache das erſte mahl nicht ſein zuſtande ge kommen, und alſo zwei auffäße veranlaſſet haben. Wenigſtens geſchiehet hei herauͤſſe­rung deſſelben nur eines hauſes meldung. Dann zur zeit der Kirchenverbeſſerung 1541 hat E. Magiſtrat ſolches von den noch übris gen fünf bruͤdern gegen ein gewiſſes unter vermittelung des Chf. Joachims II. an ſich gebracht, davon ſich folgende urkunde ſindet: Des Durchleuchtigſten Hochgebornen Fuͤrſtin und Herrn, Herrn Joachims Marg­Yvgraffens zu Brandenburg, des Heyligen Ro­miſchen Reichs Ertzlhaͤmerers vnnd Chur: Yvfüͤrſtens, u Stettin, Pommern, der Caſſuben, Wenden vnd in Schleſien zu Croſſen Herzog, Burggrafens zu Nuren, berg vnd Fuͤrſtens zu Rügen Unſers gne­digſten Herren verordnete Viſitatores bez kennen hiemit vnd thun kunth, als hoch: ygedachter vnſer gnedigſter Herr an die wuͤr­digen vnd andaͤchtigen Gardian vnd Con­Vent des Barfuſſer Cloſters der alten Stadt Soltwedel vff Anſuchen des erbaren Rats gemeltter Stad geſchrieben vnd begeret, das gemeltter Gardian vnd Convent ir Haus, die Scheferey genant, an demſelben grauen Mloſter alhie gelegen, henumpten Rathe zue WKGauff wolten zukommen laſſen, das wir Dar: vauff vff Anſuchen des Raths vnd Convents gemelttes Hauſes halber Untterhandlung Yzwiſchen Ihnen vorgenommen vnd do wir aus den Verſchreibungen, fo das Kloſter über. ge: melt Haus gehabt, befunden daß dis Haus ef: wan Kauffsweiſe von denen von der Schulen. burg eigenthumlich an das Kloſter kommen, wie dan das Kloſter daſſelbig darauff vber gang vorwertter Zeit alſ inne gehabt, er: Yſeſſen vnd gebraucht, haben der Gardian bnd Convent ſolch Haus mit dem eigen­thumb vnd aller Zugehbͤrung dem Rath der alten Stad Soltwedell kegen Vergleichung, wie folget, abgetreten, vnd wircklichen ein­Ygeraumet, alſo, daß der Rath dem Gar­»dian bnd Convent dafür ſerlich, ſo lang die fuͤnf Bruͤder, ſo itz noch im Kloſter ſeindt, mit Namen Er Henrich Kamrath Caen, Er Johann Bernrath Hugh, Er Niclas Lunenborg, Er Hermen Bre­Y. Theil der Mark. if,

Fuͤnfter Theil, l. Buch. Ill. Kap. Von der Stat Salzwedel. Oh dieſes das haus ſei, vyn welchem der

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me vnd Er Anthon Barghe im Leben blei. ben, jerlich vff Michaelis ein paar Schuhe »bnd anderthalben Laken Tuchs zur Klei­dung, aber vff Martini einen Wiſpel Ger­vſten vnd ides Virtel jahrs ein Gulden zu vFleiſch und Sechs ſcheffel Rocken vnd bff yOſtern auch ein paar Schuch geben vnd vbolgen laſſen wollen vnd ſollen, wollen auch verlangen, das die Bruͤder zu ihrer Not­Yturfft etwan in eines Burgers Haus alhie brauen muͤgen. Wurden den vnter ge­nentten fünf Brudern einer oder mher mit Tode verfallen, ſo ſoll deſſelben Antheil an Ygemeltten ſtuͤcken alleweg widerumb zurůͤcke van den Rath fallen vnd vermindert werden. Dakegen haben der Gardian und Convent den Rath dis Haus alsbalde bor ſich vnd gemeiner Stad Notturfft ewichlich zuha­Den. vnd zuhalten eingerauͤmet, auch der bon der Schulenburg Brieff vnd Siegel wberanthwort, vnd aller vnd ider Gerẽch. ytikeit, fo fie daran gehabet oder gehaben konnen borziehen. Alles trewlich hund un. vgeberlich. Des zu Urkunth haben die Vj Yyſitatores Ire Pithſchafft herran gedruckt. SGefcheen vnd geben zue Soltwedel, Donner? frag nach Laurentii, Anno omni XLL,) Indeſſen iſt eine ſchone Kirche, ie die Moͤnch Kirche genannt, noch übrig und in gutem ſtande, worin alle ſonntage frůhe um 6 uhr, und alle dinſtage bon einem der dreien Prediger geprediget wird. Die merk würdigkeiten in derſelben ſein 1. ein kuͤnſt­liches bild auf dem Altar, welches zwar insgemein dem beruͤhmten Mahler Lukas Kranachen zugeeignet, von andern aber nur fuͤr eine kopie bon deſſelben arbeit gehalten wird: weil ſich die jahrzahl 1582 an dem in ſelbigem befindlichen brunnen ſindet, zu welcher zeit Eukas Kranach ſchon lange todt geweſen. Dieſes hild nun zeiget auf beiden ſeiten einen weinbherg, und unten auf der ei­nen ſeite den Pabſt mit etlichen Nardindlen, Biſchdfen, Mönchen und Nonnen, von un! terſchiedenen arten. Auf der andern ſeite den HErrn Chriſtum mit feinen Juͤngern: über dem Pabſt lieſet man die worte, wic in einem briefe: Leo P. P. Servus Scr vo­rum Indulgentiae plenariae plus valent in ſatisfaciendo& relaxando totaliter, Ce­leriter,& ſingulariter, ſed opera. Und drunter: So balt der Groſch im Kaſten klingt, So balt die Seel gen Himl ſich ſchwingt. Darzwiſchen: Decretales Ge­gen dieſe aber ſtehet Lutherus, mit einer har: ke gi. er die ablasbriefe zuſammen har­2

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