Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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andern von deren Straſſen und Fluͤſſen. In der dritten von den Kirchen und Hoſpitaͤ lern: In der vierten bon dem Rahthauſe und andern oͤffentlichen gebauͤden: in der fünften von der Religion und alten Heiden: thum, auch von der Juſtitz und andern Tu genden der Einwohner: in der ſechſten von peſtzeiten, theurung, kriegesgefahr, und andern empoͤrungen daſelbſt: in der ſieben­den von etlichen lobſpruͤchen und dergleichen die Stat belangende. Nach dieſem ſein her­vorgekommen MD. Fauli Coßleri Monochromata Gardelegienfia h. e. Imagines Unicolores, Nobilium, Doctorum, Paſtorum, Ar­chi.& Diaconorum, Conſulum, Sena­torum, Secretariorum, Acciſarum& Fo­ri Magiſtrorum, Scholae Collegarum, Aedituorum, Literatorum civium, Stu­dioſorum Academicorum, Pictorum& Chirurgorum in territorio Gardelegienſi LEpigrammatibus triſtichis veſtitae, edi­taeque Anno a Nato Chriſto 1638, Helmſt. 8vo. Am ende ſ. 147 lieſet man in unge­bundener rede: Paralipomen Gardelegienſiʒa de ſtatu urbis moderno ab A. 1626 ad An­num 1637. Ferner Joh. Falconis Elog.

Gardel.ʒu Helmſtet gedrukt A. 1656. End­lich hat auch ein fleißiger Mann und Pre­

diger hei S. Marien Kirche zu Gardelegen Chriſtoph Schulze, ein vollſtaͤndiges Gardelegiſches Chronicon unter dem tittel: Auf und Abnehmen der Stat Gardele­gen abgefaſſet, und ſolches A. 1668 zu Stendal drukken laſſen, darin er nichts un­terlaſſen, was zu beſchreibung einer Stat noͤthig iſt, anzumerken: dem man auch da­her in unterſchiedenen ſtůͤlken dieſes Kapittels folgen wird, anbei die hofnung hat, daß ſel­biges bon deſſen nachkommen werde bermehret und fortgeſetzet, auch ſonſten bon dem iet­zigen Re&ore Hrn. Henrich Kirchhoffen in dieſer ſache weiter gearbeitet werden, wovon er allbereit eine probe in einem A. 17099, von den Gardelegiſchen ſachen bekannt gemachten Programmate hat ſehen laſſen. ( Dieſe hofnung iſt durch den tod, und eine andere, welche der Hr. Superintendent Nolten, deſſen ehemahliger nachfolger ge­macht, durch anderweitige befoͤrderung und geſchaͤfte unterbrochen worden. Vieleicht findet ſich für leztern noch muuſſe, dieſes löͤb­liche vorhaben ins werk zurichten.)

Man finder auch indes berühmten Schul­zens Chronico: Barthol. Riſebergii, fo ver­muhtlich der juͤngere iſt, Aufmerkl. Sachen

Fünfter Theil, J. Buch IV. Kap. Von der Stat Gardelegen. wird bon dem alterthum der Stat. In der

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Ä bon der Stat Gardelegen, von etli TComis unterſchiedene mahl neee e d 91,137 ꝛe. So ein MS. iſt, mir aber nich zu geſicht gekommen.; Sonſt hat auch der geſchikte Rector zu Magdeburg, Hr. Walther, in ſeinen Mag. deburgiſchen Merkwürdigkeiten nicht zwar die Stat, iedoch deren gegend mit ſchoͤnen anmer­kungen erlautert, und wird man deſſen under: geſſend fein,

Il. Mit dem Urſprung des worts Gar delegen wil man ſich nicht aufhalten: ez ſoll nach etlicher meinung ſo viel als Garda Legio oder Legionum heiſſen, weil dieſer ort zu einem ſchutz der Roͤmiſchen Legionen, zu Druſi oder anderer Römer zeiten ſoll ges dienet hahen. Nach anderer meinung ſoll es ſo viel ſein als Crodolegen oder Crodole­ven, d. i. Crodos haus, von dem Abhgott Crodo, welcher hier ſoll berehret fein wor­den; und will Bloccius noch zu ſeiner zeit ein altes Statſiegel geſehen haben, darin des goͤtzen Crodonis bildnuͤß borhanden ges weſen, wobon man iedoch ietziger zeit nichts wiſſen will, obſchon noch alle Siegel vorhan­den. Andere nehmen die henennung von den Gaͤrten her, und ſoll ſo viel heiſſen als Gar­den lage: weil hier wegen des ſtarken Hopfen­baues und ſonſten ſehr viel, und mehr gaͤr­ten fein, als irgendwo in der ganzen Alte mark; daher auch der noch alte anzufuͤhren­de Bierſtet es Hortopolin nennet. Gu leben Hortopolis, Garden lege, quod caetera oppida amoenitate hortorum antecellt, cujus quoque Etymi res ipſa teſtis eſt Or. de Gardel. Er erzehlet auch dabei, daß

Melanchthon eben der meinung geweſen: quam opinionem quoque Philippus Me­lanchthon, communis noſter Praeceptor., amplexus, cuius melior& ſanior ſenten­tia, cum propter ſummam Hiſtoriarum cognitionem, tum illarum ſapientiſſimam indagationem. Cum enim Anno Hei tz.. Witebergae in numerum ſtudioſo rum reciperer cum Gabino praeſente mes Patre Paulo Bierſtedio, de huius oppidi nomine multa diſputabat& tandem ulti mum Etymon placebat. Huic opinion poſteriori quoque fidem Inſiane facit, quo dextro later dimidiatam Aquilam, Siniſtio vero quinque Haſias ab omni parte Lupulo onuſtas rẽfert. Bei welcher meinung man es auch bewenden laͤſt: beborab da die er­

(ſte ſich mit dem Lateiniſchen wort Garda ſchon verdächtig gnug macht, die andere

aber in ben Hiſtorien gar keinen grund hat; geſtalt