Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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kommen, der ſeit 1600 jaͤhrlich 5 fl. da­von erhalten. Von dieſem Dahle meldet ſonſt die Kirchen Matrikel: Err Jochim Dahle von Havelberg buͤrtig, iſt ſeucht gelehrt, hat ietzo die gedrukte Concor­diam unterſchrieben. ö?

Auch iſt in Luͤderitz ein Hoſpital für ars

me leute, Manns⸗ und Frauensyerſonen,

deſſen Patronen die Herren von Lüderiz zu kuͤderiz und Ottersberg fein, und hat vor zeiten gute einkuͤnfte gehabt.

In der Luͤderitziſchen heide ienſeit Brun­kau liegt der ſo genannte Landsberg, wor­über die Magdeburgl. poſt und landſtraſſe auf Luͤderiz losgehet. Von demſelben kan man die Staͤte Stendal, Tangermuͤnde, Arneburg und über die Elbe Jerichow und Burg und ſonſt viel dorfer gar eben ſehen. An demſelben hangen die ſo genannte Keſ­ſelberge an der Gardelegiſchen ſtraſſe, welche berg und thaͤler fein, fo mit eichen bewachſen, an einander hangen, und wie keſſel ausſehen. Sie gehören beide nach III. Th. III. K. LIl. 5. ſ 941. Ehedem haben auf ſelbigen groſſe bauͤme und holz geſtanden, welches aber ſehr abgenommen und das meiſte heide und iun­ger aufſchlag iſt. Nicht weit davon liegt ein ſehr groſſer feldſtein, welcher, weil er einem bakkenzahn aͤhnlich iſt, der Bakken­ſtein genennet wird, und nach dem II. Th. . K. ſ. 376. zu n. 14. zubringen. Wegen der kleinen ruͤben vergl. n. n. und vn.;

w. Auf dem guht Ottersberg, wo ietzo 2 Ritterſitze, vor dieſen aber 4 geweſen, ſein nicht allein noch uͤberbleibſel von einer alten Kirche, dahin man zu den Paͤbſtlichen zeiten zwiſchen Oſtern und Pfingſten aus Euͤderiz woͤchentlich einmahl eine Proceſt ſion ſoll gehalten haben: ſondern es ſein auch noch die waͤlle von der alten Ottershurg in einem tiefen moraſt befindlich, welches vor Zeiten ein Adelicher ſiz geweſen, nachhero aber bon unruhigen leuten eingenommen, und als ein raubneſt gemisbrauchet worden. w.

v. Von dem dorf Schleus, ſo der Uni­derſitaͤt zu Frankfurt gugehdrig, ſonſt aber eine Filia von Luͤderiz iſt, hat man nicht vorbei gehen wollen, daß aus der ſchmiede daſelbſt dem Prediger jaͤhrlich am erſten Weihenachts tag 3 rohte aͤpfel muͤſſen ge­ſchikket werden: welches bon einem geluͤbde, das zu alten zeiten dem Marienbilde ge­ſchehen, herruͤhren ſoll. Solches iſt noch letzo in der mitte der altarstafel nebſt noch einem Heiligen, welcher vieleicht den Paz tron der Kirche bedeutet, Und einen ganz

Fünfter Theil,. Buch. VI. Kap. Von der Stat Tangermünde.

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verguldeten langen Biſchofs mantel um, und die 2 erſte finger der rechten hand als zum ſegenſprechen hervorgerekt hat, befindlich. Es hält ein nakketes kindlein auf dem arm, welches einen rohten apfel in der rechten hand hat und etwas zum munde hält, als wolte es anbeiſſen.

vi. Das dorf e n e, einen von den ſieben verkehrten Rirchthürmen, welcher nach oſten, und unter demſelben zu­gleich der altar erbauet iſt. Gedachter Kirchthurm hat A. 1700 am a ſontag nach Trinit. nachmittags um 3 uhr ein harter donnerſchlag dermaſſen getroffen, daß der knopf zuwakkeln geſchienen, und etliche bal­ken darin zerſchmettert worden, doch ohne entzuͤndung und fernern ſchaden. Von der groſſen und gefaͤhrlichen uͤberſchwemmung der Elbe, ſo A. 1700 dieſem ort heftig zu­geſetzet, iſt in dem IV. Th. 1. Abth. J. K. Il. 5. ſ. 955, 956. mit mehrem gedacht wor­den. Vor Hemerten liegt ein berg und ohn­geacht der ort ſelbſt auch hoch lieget, iſt doch das waſſer ſchon uͤber den berg bis ins dorf hinein gedrungen und eine ſchrekliche ſluht gedrohet, die aber dennoch hier noch abgewendet worden.

mi. Zu Gr. Schwarzloſen iſt eine als te Adeliche Burg, welche Enzelt alſchon zu feinen zeiten ſ. 1. mit unter die Adel. Schloß fer gezehlet: und haben die Herren bon Boͤr­ſtel noch A. 1713 hieſelbſt ihren ſiz gehabt. Die gegend dieſes dorfs iſt ſonſt bekant we­gen der wohlſchmeklenden kleinen Rüben, S. Ill. Th. Ill. K. XVII. 5. ſ 676. Vergl. oben n. u. In der Kirche iſt ein altar geweſen, bei wel­chem ein Commendiſt in Pabſtiſchen zeiten gehalten worden. Als ſelbiger 1705 abgebrochen worden: hat man darin ein hohes zugedek­tes glas und in demſelben ein wachsbild, ei nen ziemlich groſſen bakkenzahn und einen pergamentzettel gefunden, worauf geſchrie. ben geſtanden; In honorem Odilij& Apol­lonie. Sonſt komt der ort zu Ludwigs des aͤltern zeiten vor, wiewohl unbekannt, ob Gros oder Klein Schwarzloſen zuver­ſtehen. S. n. XV. und Ludw. Rel T. VIIn. i. ſ. x). Da Markgraf Ludwig A. n 45 Nikl. Haken eine thieſen verleihet, wieſie ihm Ott bon Braunſchweig verliehen. Ein moraſt beim dorfe heiſt der Todten lager. J

In Klein Schwarzloſen, Lutken Swar­celoſe, aber haben einige Bürger aus Sten⸗/ dal ſiebendehalb ſtuͤk zuheben gehabt, wel­ches ihnen Herzog Otto ertheilet oder ver­liehen, der Markgraf Ludwig aber 133)

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