35 Fünfter Zheıl, J. Buch. Vll. Kap. Von der Stat Ofterburg, 3
„allem Rechte, Item im Dorpe to Gre„veniße vierdehalv ſtuͤcke, Item die bede im „Dorpe to Rennebecke. Item dat Dorp „Ehre mit allem Rechte hoͤgſt und ſiedeſt, „Item im Dorpe to Windberge ein Fern„del Rogken, iß gewandelt in en Ferndel
„Gerſten. Item ene Hufe Landes belegen
„up dem Felde Ungelingen vor Stendel.
„Item den Meyerhof belegen vor der Beſe
mit aller ſiner tobehoͤringen und Rechtigkeit
„hochß und ſiedeß na Stendel wert, Item
im Dorpe to Volkon in Bockholten Hoefe
„ſoͤß Schepel Rogken ſoͤs Schepel Gerſten
„und to Giſeritz die bede oper ſoͤß Stucke
„Geldes, Item im Dorpe to Brunou twe
„ſtuͤcke Geldes, Item das wuͤſte Dorp
„Supling in der Tanger belegen, halb, und
„ein hal verendeil mit allem Rechte hogeß
„und ſiedeß geiſtlich und werntlich mit dem
Kerckenlehn, Item en Stuck Geld im Dorp
„to Petersmarck die fie von Hennig Geles
„Frowe gekoft hebben. Wie verlyhn en ok
„die obgeſchrehene Gudere und Lehn alle mit
„erer thobehoͤrung. Wat wie en von Bil:
„ligkeit un Rechtswegen daran verliehen
yſchollen und mögen, doch unſchadlich der
„Vertracht, die unſer lever Bruder Marg
„grabe ſelig bormals und bor ietzund mit en
„bon des Zolle wegen to Soltwedell gema
„ket hebben, und ſonſt uns unſen erben und
„nakamen und jedermaͤnniglich unſchadlich
„an ſynem Recht. Des to Urkund hebben
„wy Unſe Inſiegell an dußen Briff laten
„hengen, der geven iß to Köln an der Spre
„am Dinſtag na ſant Peters Tag, na Chri
„ſti Geburt verteinhundert und dry und Se
„bentigſten Jahre.“;
XI. Die Hauptnahrung der Buͤrgerſchaft beſtehet auf akkerbau: vor dem dreißigjaͤhrigen kriege aber hat die Stat die meiſte nahrung von den Tuchmachern und Brauern gehabt, welche beide ietzo ſehre eingegangen.
Es haben auch vor gedachtem kriege die Gewandſchneider, Tuchmacher, Schneider,
Bekker, Schuſter, Knochenhauer und
Kuͤrſchner Gilden hier gebluͤhet; nach dem
ſelben aber ſein nur die Schneider, Bek
ker und Schuſter, von den vorigen uͤbrig geblieben, die Schmiede aber und Leinweber, und noch vor wenig jahren, die Krahmer⸗Muͤller⸗Tiſchler⸗ und Maͤurer⸗Gil
den dazu gekommen, und von S. K. M.
Friedrich L allergnaͤtigſt beſtaͤtiget worden.
Eine Schutzengilde iſt bis A. 1713 als
hier vorhanden geweſen, nach welcher zeit
die gewöhnliche douceurs mithin auch dieſe
geſelſchaft aufgehoͤret, iedoch 17416 angerichtet worden: und ee das 23 ſchieſſen jaͤhrlich gleich nach Pfingſten. ten. Zu einer nicht geringen aufmunterun iſt dieſer geſellſchaft gereichet ein groſſer ſi berner ſtark verguldeter Becher, mit wel, chem der Koͤnigl. Preußl. Obrifte, Freiherr von Kannenberg, dieſelbe A. 1752 beſchenket Darauf iſt geſtochen: Senatui& Civibüs Oſterburgenſibus hödie in Campo Martis luſu ſeſe exercentibus. S P. Auf der ans dern ſeite: das Freiherrliche Kannenbergiſchewapen, darunter: Krumau 1752.) Haupt Jahrmaͤrkte fein hier zwei, der Johannis Markt, den 9 vor Johanntz, und der Bartholomaͤi Markt, den 9 nach Bartholomaͤm, hei welchen auch Viehmark, te gehalten werden. Die übrigen biere, als auf Mertini, Weihenachten, Lichtmeſſe und
Palmarum, fein bloſſe krahmmaͤrkte, und
werden nur als nebenmaͤrkte geachtet
Der Stat ſiegel, wie ſie es ſo wohl in der Stat ſachen, als den Gerichten führen; enis halt einen Adler, ſo auf einem Kaſtel oder Burg von zwei hohen und zwei niedrigen (thuͤrmen ſtehet. IIl. Tab. n. xn. xn. In anſehung der Landeseintheilung wird der Oſterburgiſche diſtrict mit unter der Stendaliſchen Landreiterei begriffen. Vergl. oben l. K. XX. J5. ſ. 93, 95.
Wegen der Gabella haereditatis iſt noch zumerken, daß beides Seehauſen und Oſterburg von undenklichen jahren her keine Cabellam emigrationis oder haereditariam hinc inde genommen: wiewohl davon keine urkunde vorhanden, Vergl. Ill K. lll 5(27
Son ſt iſt bei der Stat, wie hei Gladi
gau, Roſſow und Schliksdorf und ſonſt da
berum, ein Zoll geweſen, den die Markgrafen Otto und Konrad A. 1287 an einen namens Bethmann verkauft: quod Fidel noſtro hethmanno, uxori ejus Margarethe. & eorum heredihus veris, thelonium noſtrum in Oſterburg, in Gladigon, Ro fow, Schlikstorpe, in antiqua civitate/& in locis alis, ubi vada patent per aquam Byſen, ubi noſtri thelonarii, ſui preceſſores, acceperant thelonium,& in ipſo the lonio ocio videlicet fruſta, numquodque fruſtum pro duodecim marcis argentih vendidimus,& donavimus eisdem idem thelonium jure hereditario perpetuis tem. poribus poſſidendum, ad icientes, fi idem Bethmannus, ejus uxor, ac heredes iphius voluerint idem telonium vendere in futürum, vel etiam permutare, id debebit.* n
2. r, 2 6 2. m D ö a nn
G. kat