Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
27
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27 Fünfter Theil, J. Buch. Vlll.

zugleich ein Hoſpital geweſen, deſſen nach­richt in folgender urkunde enthalten: Ick Broder Henrick Ratzenberg Or­dens Sanct Johannis(omptor to Werben, und wy Burgemeſter und Radmanne der­ſelben Stad Werben, bekennen openbar bor alle den jenen de diſſer open Breff zeen oder horen leſen dat wy andeechtliken und wol beraden Gade dem allmechtigen Mas ryen der Reynen Kuſchen Jungfrouwen ſyn moder und alle Gades Hilghen to enen ewegen laue, doch ſonderlich in de Ere und werdicheyt der hilghen Jungfrowe Santt Gertrude aver ſte Patrone, und in de Ere des hilghen Maͤrtelers VUrbani und Sant Margariten ore mit Patronen alle Criſten Sylen, unß und alle unſen Olderen und Vorfahren Sylen to hulpe und to troſte Erhauen und geſtichtiget hebben ene Ca­pelle vor uns buten der Stat Werben ges legen, in ſulker mate und wyſe, dat men dar enen werttiken Priſter tovogen ſeall und beſtellen, zu vake alſe des not ſyn wer­den, deme de Rad Olde und Nye endrech­tigen de Capelle befehlen Schullen, de dat Jahr omme to ewigen tyden, de ene na dem andern alſo ſy beſtediget werden to Juwelker weke ſchall verplichtet ſyn to le­ſende in der Capelle vyr Miſſen, und yes ter weke ene Miſſe to troſte und do huͤlpe alle Criſten Zylen, de andern dre nach gefallen und wyllen des Priſters. Deſſe Miſſen ſchall me leſen und holden alle tyd na der Vromiſſen und na der Homiſſe de Parkerken ſo beſcheiden dat dem Perner und der Kerken ton vir tyden des Jars umb den andern Oſterdage nicht ſchade van en­ſtyd ꝛc. 1461 d. Mathie Apoſtoli-­Und zwar hat dieſes Hoſpital zu S. Ger­traut vor dem Elbthor auſſerhalb der Stat geſtanden, und iſt 1424 von dem Herren­meiſter Buſſo von Albenslehen geſtiftet, A. 1595 aber bei dem damahligen durchbruch der Elbe durch das waſſer verderbet worden, und eingegangen, daß es darauf in der Stat an das Diaconat haus verleget, aber da­ſelbſt bei waͤhrenden kriegeszeiten auch wiede verſtoͤret worden.; Ingleichen hat ein Hoſpital von S. Juͤr­gen ſamt einer Kapelle gleiches namens vor dem Seehauſiſchen thor an der ſtraſſe geſtan­(den. Die Kapelle iſt A. 1483 von dem Her­renmeiſter Richard von Schulenburg und dem Magiſtrat zu Werben geſtiftet: Dem Almechtigen gade, Marien der Reynen Kuſchen Jungfrouwen Syn mader und al

Kap. Von der Stat Werben. 29

le gods Hilghen to ewighen laue, doch ſun­derlifen in dy ere unde werdicheyt des hil, ghen Ridders unde Mertelers Sunthe Georry guerſte Patrone, unde in de ere der Hiighen Frouwen Sunthe Annen in de Ere der Hilghen merteler unde Dia ken Sunthe Stephen unde Sunthe Lau­rentzen Meth Patronen, aller Criſten zelen 2c. mehrentheils wie in dem vorigen 1482. nach Reminiſcere. Beide Rich von Schulenb. und der Naht vermachen zu uns terhaltung des Prieſters von vierthalb hun­dert gulden Rente. Und A. 1519 am tage Martint haben Henning, Kone, Hanß und. gebruͤdere de Ranghers­laghen E. Raht zu Werben und Commen. diſten der Kapelle S. Georgen vor Wer­ben ihren hof zu Ghermerslage vor 40 Rhein. volwichtige ghude geholt Ghul­den verkauft. Der König Guſtab Adolph von Schweden aber hat es A. 1631 nebſt der kleinen Vorſtat, bei damahliger befeſti­gung der Stat, einreiſſen, und eine ſchanze dabei anlegen laſſen. Und ſein noch immer die uͤberbleibſel zuſehen geweſen bis 1739, da die ſteine ausgegraben und meiſtens zum neu angelegten Kirchhof 1740 angewendet, auf dent platz aber eine ſcheune aufgebauet worden, wofür. der Kirche jährlich ein ges (wiſſes entrichtet wird. A. 1741 iſt der Kirchhof aus der Stat vor das Seehauſi­ſche thor gebracht worden.

Bei der Schule ſtehen ietzs als Rector: Hr. Zachar. Julius Franke: als Con­rector, Hr. Sam. Buchholz; als Ler­we Hr. Johann Friedrich Schwarzen

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z.

Sonſt haben ſich bei der Schule verdient gemacht J. Hr. Johann Barth, welcher vom Kectorat zum Piaconat, und endli zum Inſpectorat gelanget iſt.

2. Johann Syringinsguth, welcher vom Kectorat zum Diaconat, und Inſpec­torat hinauf geruͤkket iſt.

3. Joachim Daniel Wehling, welcher vom Kectorat abgedanket, und Senator, endlich Pro Couſul alhier geworden iſt.

4. Joachim Köppen, der zwar nichts geſchrieben hat, aber ein fleißiger Mann geweſen iſt, und geſchikte Leute gezogen bat unter welchen auch der Hr. Jeldprobſt Kar­ſtaͤt geweſen.)

VII. Das Rahthaus iſt in den vorigen zeiten von recht feinem anſehen und mit ei­nem kleinen thurm und gewoͤlbe gesiereh Se

weſen/