Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
29
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29 Fünfter Theil, 1 Buch. Vlll. Kap. Von der Stat Werben.

weſen, A. 1649 aber über die helfte nebſt dem thurm und gewoͤlbe eingefallen; hat aber nachgehends eine feine Gerichtsſtu­he, und vor derſelben einen Saal, als das Rahthaus an ſich lang iſt, und unten einen ſchoͤnen durchgehends ausgewoͤlbeten keller: jedoch iſt ietziger zeit alles ſehr wandelbar.

Der Magiſtrat beſtehet von ie her aus bier Perſonen, als zwei Burgermeiſtern und zwei Rahtsverwanten, nebſt einem Secretario.

Und fein noch die namen derer, fo bor bier­hundert jahren dieſe ſtellen bekleidet, vor­handen in Helperici de Rudingheim ur­kunde wegen errichtung der Kapelle zum H. Geiſt von A. z: Preſentibus Viris idoneis fc. Fratre Ghewehardo de Wantzleve& c. Cc. Jacobo de Paſcwalci, Henrico Clementis& Bilde wino Henrico de Wentmarke Alperto de Snakenborch, Ludolfo Druckefierf, qui tunc temporis(nſules prædicte Civitas exiſte­bant. Conſules d. Rahtsverwante, wie die­ſes wort vielfaͤltig in den mitlern zeiten ge­brauchet wird, wie an etlichen orten erin­nert worden.

A. 1711 fein vorhanden geweſen: Bur­germeiſter Hrn. Joachim Bertram und Johann Chriſtoph Stofregen: Rahts­berwante, Hrn. Johann Chriſtian Hupe und Joachim Daniel Wehling. Das Secretariat wurde noch von vorgedachtem Burgermeiſter Bertram mit verwaltet. Getziger Zeit bekleiden dieſe ſtellen die Herren

1. Johann Chriſtoph Wehling, diri­girender Burgermeiſter und zugleich Salz­faltor und Zolleinnehmer.

2. Johann Chriſtian Hupe, Procon­

ul und Acciseinnehmer.

3. Gotthold Leberecht Markgraf, Con­fal und Kämmerer auch Zieſemeiſter, des Hrn. Inſp. ſohn.

4. Johann Dieterich Jahns, Rahts­herr, Kriegsmetzeinnehmer und Apotheker.

5. Johann Luͤdeke, Rahtsherr und

aufmann..

5. Albrecht Bolman, Secretarius.

Daß die alte familie der Goldbekke, Ko­now, Kowlitz, aus Werben herſtammen, iſt zum theil oben gemeldet worden, und wird gehörigen orts deren fo, wie ande­rer ferner gedacht werden.

III. Die Gerichte, beides Hohe und Niedrige, werden von dem Magiſtrat ge­führer, welcher auch von Churfuͤrſt Fried­rich Wilhelm A. 1659, 18 April die frei­CE erhalten, die Succumbenz gelder eins lubeben. Und iſt dieſes vorrecht war 1718 Th. der Maͤrk. Hiſt.

aufgehohen, iedoch nachgehends wieder her­geſtellet worden. Von den abſonderlich fo genannten Gerichten Bodding und Lod­ding dieſes orts iſt oben C. XV.$.f. 64-71. umſtaͤndlich gehandelt worden. Hier iſt nur noch zumerken, daß laut alter proto­colle des Magiſtrats das Gericht zu Wer» ben vor dem Roͤbelſchen Thor nach Sten dalwaͤrts ehedem gehalten worden: und ſchei­net ſolches ein beſonderes Gericht und von denen eins geweſen zuſein, welche man uns ter freiem himmel gehalten. Vom Tan­germuͤndiſchen Hof⸗ und Landgerichte wird ein gleiches bermuhtet.

Die nachrichten aus dem Protocol bon 1568 verhalten ſich alſo:

1. Matthes Ludke in gehegter Ding­bank vorm Roͤbelſchen Thor vor uns dem Rathe heute dato ein Erbreiß von ſeinem Kohlhofe zwiſchen Andres Goldbek dem jüngern und Keſper Stedres Hoeffen ꝛc. Achim uͤberreichet. Pax. Actum Mitwoch in den ausgehenden Oſtern anno 68.

2.Matthes Bodke von Burgermei­ſter Andreſen Goldbegken dem eltern als einem erbrichter in gehegter Dingbankt vorm Roͤbelſchen Thore Hanſen Kratzen ein erbreiß von ein viertel landes zwiſchen gedachtem Burgermeiſter Andreſen Gold­begken des eltern und Hanſen Kratzen acker belegen heute dato uᷣberreichet. Pax. Actum ut ſupra.

3.Noch eins von 1585. Mont. nach kKiliani haben verordnete Richter u. Schop­pen der Stat Werben Barthol. Schul. zen Rathsverwandten der Stadt Seehau­ſen vorm Elbthore im gehegten Gerichte auf des Edlen und geſtrengen Dieterich von der Schulenburg der Altenmark befehlich an den halben ackerꝛc. gerichtlich angewieſen ꝛc. Was für ein unterſcheid in anſehung der an­zahl der Einwohner vor und nach dem groſ­fen krieg geweſen, laͤſſet ſich daher gar leicht abnehmen, daß bon A. 1600 bis 1622 jaͤhrlich über 100 kinder, zuweilen 120, 130 laut Kirchenbuch, nachgehends und ſelbſt bis ietzo jährlich zwiſchen 50 und Jo getau­fet worden, ohngeacht die Stat wieder be­bauet, und eine Kompanie reiterei darin gelegen iſt.

Die Hauptnahrung beſtehet auf Akker­bau und Viehzucht, wie es denn alhier gu­te aͤkker giebet.

Jahrmaͤrkte werden gehalten auf Las­tare, Johannis und Michael, wobei die Stat zwar auch die freiheit von alten zeiten

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