Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
33
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33 Fünfter Theil, L Buch VII.

be. Das 1. iſt der Kalpin, welches aber keine Wieſe, ſondern eine Elslake und dabei gelegener Luch iſt, das auch wegen der nie­derung vermuhtlich niemahls eine wieſe ge­weſen; mag aber darum hier eine wieſe ge­nennet werden, weil das vieh hier auf die weide getrieben wird; wie dann die beide dorfſchaften, Roddan und Glaͤben, das recht haben und genieſſen, ſo wohl zu geſchloſ­ſenen, als ungeſchloſſenen zeiten, ihre bieh dahin auf die weide zutreiben.

Das 2. iſt die Suͤre, welches kein flus, wie hier geſagt wird, ſondern wieſewachs von etwa 300 guten fudern, und eine vier­tel meile vom Kalpin ab⸗ und laͤngſt dem Ha­velſtrohm gelegen iſt, wo er in die Elbe faͤlt. Der Verfaſſer der urkunde hat allem anſe­hen nach von der lage und beſchaffenheit die­fer ſtuͤkke nicht deutliche begriffe gehabt, und alles unter einer wieſe Prinzlow, die er we­gen der Elslake auch den wald Kalpin nen­net, begriffen. Es koͤnnte auch ſein, daß vor zeiten ein klein flies oder bach der gegend ge­weſen, des namens Suͤre, der aber ausge­truknet oder ſonſt vergangen: und wuͤrde

dann der erſte Verfaſſer von 1225 richtig, der zweite bon 1335 aber unrichtig ſein, und was ausgelaſſen haben.

Annaliſta Saxo ad A. 1056 gedentet eis nes Schloſſes Prizlaba, welches bei dem ein­flus der Havel in die Elbe gelegen geweſen. Vermuhtlich hat das Kalpin oder Prenz­low zu dieſem Schloſſe gehoͤret und davon den namen bekommen; und auf den am zu­ſammenfluß der Elbe und Havel gelege­nen fo genanten Seegebergen geſtanden; wiewohl ſich davon keine ſpur weder in den nachrichten bei der Stat, noch auf den ber­gen ſelbſt findet, welches ſandberge und mit eichen bewachſen ſein. Weil beides der Kal­vin und die Suͤrwieſen an der Herren von Quitzow gebiete graͤnzen; und es daher al­lerhand Streitigkeit geſetztt: fo hat man 1496,) nach Kilian zwiſchen beiden oͤr­tern und den Seegebergen graͤnzen gezogen und einen rezeß daruͤber aufgerichtet, und iſt bei der graͤnzziehung Churfuͤrſt Johan­nes ſelbſt zugegen geweſen.

Ged. Markgrafen haben auch noch in eben dem jahre 1225 andere guter an der Elbe und Dabel ſamt der Fiſcherei von der Markgraͤin Mechtildis und den beiden Markgr. Johann und Otten erhalten. Ingleichen in dem ſolgenden Jahre 1226 das Fehrrecht von Ihnen geſchenket hekommen, welches nach­mahls A. 1365 Markgraf Otto, aus

V Theil der Maͤrk. Hiſt.

Kap. Von der Stat Werben. 34

der Baieriſchen familie won neuem beſtaͤti­get, inhalts naͤhſtſtehender urkunde.

Nor Otto Hei gracia Brandenburgenfis& Luſacie Marchio aer Romani Imperii Archi­camerarius Comer Palentinus& Havarie Duůr coram univerſis& ſingulis tam preſenti­bus quam futuris recognoſcimus in hijs Scriptis lucide proteſtantes, quod conſſi­tutis coram nobis fidelibus noſtris dileciis Conſulibus opidi noſtri Werben quasdam litteras vetuſtate conſumtas nobis exhi­buerunt ſupplicantes humiliter, ut eas

de ſpeciali gratia innovare dignaremur

quarum tenor de Verbo ad Verbum ſe­quitur in hec Verba.;

Johannes& Orto Dei gracia Marchioöner Brandemburgenfes omnibus ſcripti preſentis inſpectoribus ſalutem. Quoniam que Scripto commentandur ab humana non facile memoria labuntur notum eſſe vo­lumus univerſis preſentem paginam per­legentibus, quod nos intuentes pium ae fidelem affectum dilectorum Ciyjtaten­ſium noſtrorum de Werben nobis quam ſepius exhibitum ipſis tanquam benemeri­tis pro parte vicem rependere volentes "ejusdem Opidi naulum damus, omnem proventum quem inde percepturi eramus, Communitati Civitatis aſſignantes& ei­dem uſui qui actenus ad Nos pertinehat totaliter renunciantes cujus rei teſtes ſunt Heinricus Pincerna, Teodericus& Henricus Fratres de Oßerburch, Gerhardur de Beliez, Goswinus de Boizenehürg, Albertus de Nyen­dorp, Gerhardus Advocatut de Saltwedele, Alvericus de Kerco e, Halt. de Ange ren, Al­hertus Salie, Albertus de Ledericdorp, Jo­hannes& Alardus Auca& alij quam plures. Actum apud Havelberg Anno Domini MCCXXVI. XII. Kal. Mai.

Mechtildis Dei gracias Marchionifa& ejus filii Johannes& Oito Marchiones Branden­burgenſet. Quoniam que ſcripto com­mendantur ah humana non facile memo­ria labuntur, placuit ea de quorum obli­vione oriri poteſt confuſio literis eternare, unde notum facimus univerſis preſentem paginam inſpecturis, quod nos diverſis & importunis incommoditatibus Alec rum Crvitatenfium noſtrorum de Igerhen com­paſſi ipſorum inopiam& defectum pro parte ſublevare volentes bona noſtra ipſi Civitati adjacentia& nohis vacantia citra Albiam& ſecus aquam que Obula dicitur ſita in aquis, paſcuis, pratis, virgultis five in alijs quibuscunque uſibus dedimus 3 eis­