Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
259
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259 Finfter Theil, IJ. Buch. VII. Kap. Von der Stat Witſtok, 260

ris indiſſolubilem ſimul ill cum corpo­

re conjunctionem exſpectans Vixit Menſ.

VII. diem unam horas VIII..

Chriſte tua moriens pretioſ morte redemtus.|

Non morior vitam ſed laetus vivo perennem. Der Prinzeßin: Agnetas Parentihus proge­nitae Iohunne Sigismund& Anna Marchionibus Brandenburg. Anno 1606, 18ept. inter l.& Il. Noctis Catharro ſuffocatigo correpta placide in Chriſto expiravit Jechlini­Anno i508. d. 1z. Mart. circa 11. Noctur­nam. Dieſe gruft iſt 1753 eingefallen, und befunden worden, daß die ſaͤrge von zinn, der Prinzeßin ihrer 3 fus 4 zoll, des Prin­zen feiner 3 fus x. zoll lang, in iedem aber noch ein hoͤlzerner wiewohl ſchon verfaulter ſarg geſezt geweſen, in welchem man aber auch kein gerippe mehr gefunden, in dem darin befindlichen moder aber folgende ſtutke ange: troffen.

1. Eine guͤldene kette a 165 krohne.

2. Ein blau emaillirter guͤldener Löwe

a 83 kr..

3. Auf dem Loͤwen 4 diamanten.

4. 11 ſtuͤk krohnenſtifte nehſt 5 kleinen guldenen perlen a 1 kr.

5. Ein gůldener arm mit einem diaman­ten und 3 rubinen a5 Fr.

6. Ein kleiner collon mit einem hiazint beſezt, a kr.

7. Verſchiedene kleine meiſt vermoderte perlen. it. einige ſtuͤkken rohten atlas bon der Prinzeßin kleidung, ſo mit ſchmalen ſilbernen ſpitzen beſezt ge­weſen.

E. H. Magiſtrat berichtete den vorfall unterm 30 Mai dem Hochprl. Conſiſtorio, und ſchikte nach ergangenem befehl unterm 28 Jun. den obigen aufſatz nach Berlin. Der vorfall iſt S. K. M. hinterbracht, die ſa­chen aber auf dero befehl nach Berlin geſchilt, verkauft und dieſer Kirche gegeben worden.)

Es ſollen auch die beide Biſchoͤfe zu Ha­velberg Hieronymus Scultetus und fein Nach» folger Buſſo von Alvensleben in dieſer Kirche begraben liegen, und zwar der erſte vor dem Predigſtuhl oder Kanzel, wie An­gelus meldet III. B. ſ. 307. wovon aber kein nachlaß zufinden. Der andere, wie Steini Chronicon meldet, vor dem Altar im ho­hen kohr, woſelbſt auch beſage gedachten Chronici fein leichſtein ſoll zuſehen fein, wo­

von zwar. auch keine zuverlaͤßige gewißheit

vorhanden: iedoch ſiehet man an dem fuß des Taufſteins ein breites, wiewohl nicht

langes ſteinernes kreuze liegen, wovon der

vorfahren bericht iſt, daß ſolches kreu Biſchofs Buſſo von Alvensleben e n . ö i.. Dieſe Kirche iſt A. 1724 durch und durch ausgebeſſert worden.. ö. Der Thurm iſt einer von den anſehnlich­ſten und hoͤheſten des ganzen landes geweſen, hat aber etliche gefährliche anſtoͤſſe erlitten. Unter welchen der erſte iſt, deſſen der Secret. Stein in der Hiſtorie der Biſchoͤfe von Habel­berg gedenket, daß nehmlich die groſſe borſte nordenwaͤrts in dem gemaner deſſelben A. 1412. durch ein Erdbeben verurſachet wor­den, wovon mehr zuleſen in dem III. Th. l. K. XIV. S. ſ. 506. Die andere beide ſein fo viel feuersbruͤnſte, welche ſeinem vori­gen anſehen nicht wenig benommen. Die erſte hat ſich zugetragen A. 1495. am tage Dionyſi, an welchem abends um Jo uhr ein feuer in der Burgſtraſſe entſtanden, und ein brennendes ſchmer ſich an der ſpitze, wel: che damahls halb mit dachſpaͤhnen und halb mit kupfer und blei bedelket, auch hoͤher als die folgende, und noch gar neu gemeſen ſein ſpll, geſezet und angezündet, daß dieſelbe gänzlich ſamt allen glokken, auch allem was

unter dem Thurm an der Kirche vorhanden

geweſen, mithin das Kirchendach bis an das

kleine thuͤrmlein oder den ſogenannten Uh­lenthurn in die aſche geleget. Bei welcher feuersgefahr ſich dann begeben, daß weil mehr Buͤrgerhauͤſer in brand gerahten, die ſaͤmtliche Einwohner ſich dem H. Brandano gelobet, ſein feſt jaͤhrlich wie das Oſterfeſt in der Kirche zu feiern, welches auch einige zeit fo beibehalten, und altera die poſt innocent. puerorum gefeiert worden, und haben ſich inſunderheit die handwerksleute, ſo mit feuer umgehen, denſelben tag ſtille gehalten, web ches iedoch nach der zeit gaͤnzlich in abgang gekommen. Er iſt aber A. 1512 ſamt dem Kirchdache wieder zu hauen angefangen wor­den. Der meiſter hat geheiſſen Ehriſtopf von Luͤneburg, und hat ſich die ſpitze auf 42 mittelmaͤßige Mannes klafter oder 118 ellen, das mauerwerk auf 22 kiaftern oder 65 Brandenb. ellen, und alſo die ganze höhe des Thurms auf 64 klafter, oder 183 ellen erſtrekket. Der knopf darauf iſt 53 ellen in der runde herum, und in der breite 3 viertel groß, der Wetterhahn n lang und 3 breit geweſen, und ſolchem nach vor einen von den hͤheſten in dieſem lande und den Mel, lenburgiſchen, und 2 klafter höher als der Roſtokkiſche zu S. Nikolai geachtet worden. Die ſpitze iſt auch hernach A. 161 mit a