Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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noch unterſchieben waren, gegeben worden. Es muͤſſen ſich die Richter beides in der Altſtat und

Neuſtat darnach richten. Auch in ſolchen din

gen, welche bekantlich beide Staͤte angingen, brauchte es des unterſchieds nicht z. e. die frei­heiten überhaupt, die muͤnze, der zoll davon Markgr. Johannis verordnung von 1314 ſ. 13. 124. zu leſen, die nur der Stat Salzwedel uͤber­haupt gedenket, eben wie Woldemar und Ag­

nes 1309 unten f. 17, 18, den beiden Staͤte

ihre freiheiten unter dem allgemeinen namen der Stat beſtaͤtigen, wie aus Herz. Ottens bes ſtaͤtigung von 1319 erhellet ſ. 18, der ſ. 19. Ci­vitaris utriusque gedenket, welches noch vor der Baieriſchen Markgrafen zeiten war.

ſ. 3.1. 28. Lochow J. CLuchow. ſ. 18.1. 43. Berchens l. Bertenrleus.­ſ. 24. 1. 5. Leſenbede l. Lehnbede.

1. 10. Weil auch die Stat den Markgrafen, Lud­wig dem Aelt. und Ludwig dem Römer 450 mark­ſilber vorgeſchoſſen, wofür die Markgrafen ih­nen die Bede erlaſſen ſo lange, bis ſie davon wuͤrden befriediget ſein. Die urkunde ſtehet in H. H. Lenz. Urt. ſ. 289. das datum if Vran­ckenuord, nach Godes Geborde 1351, am Vry­dach nach vnſer Vrouwen Tagh tho Lichtmeße.

A. 1400 hat die Stat ſich mit den Herzogen Erich vater und ſohn von Lauenburg wegen eis nes Landfriedens verglichen gegen 100 marck LUͤbekl. pfenninge und 6. laſten guten Salzwed. biers, wozu Hans v. d. Kneſebek u. die von d. Schulenburg auch beitragen muͤſſen. Der brief ſtehet in H. H. Lenz. Urk. ſ. 492.

ſ. 31. Summar. n. VI. Andenken einer ſtiftung: gehoͤret nachdem VII. S. zur S. Nikl. kirche.

ſ. 32. Den groſſen krleg betreffend, fo hat der Hrr. D.

Struve nebſt andern auch folgende nachricht uͤberſchikket. Es genaß Sal wedel 1632, da Ober­Teutſchland der ſitz des krieges wurde, noch eis nige ruhe, nahm iedoch A. i633 an der von dem Churf. angeſezten Defenſionsſteuer und aus ſchreibung des 10. manns feinen antheil. A. 1635. wurden den 14. Jan. von des Here zogs Franz Karls von Sachſen⸗ Lauenburg regi­mente drei compagnien auf der Alten Stat eins quartiret, dieſe koſteten biß den 11. Maͤrz d. a. an baaren geld 4865 rthlr. 16 gr. Der Herzog war ſelbſt im Febr. ſamt dem Fuͤrſten Gonzaga al­mhier und hatten ihren aufenthalt auf dem Raht­hauſe der Neuen Stat, zu welcher zeit das da ſelbſt befindl. archiv von dem geſinde und ſoldaten er» brochen, und daraus viele ſachen entwant, das übrige aber in höͤchſter verwirrung hinterlaſſen worden. Nach dem in dieſem jahr zwiſchen dem Kaiſer und Chur⸗Sachſen getroffenen Pragi­ſchen frieden ſuchten ein theil Schweden ihre ſi­cherheit in Salzwedel. Selbſt der Schwediſche Generallieutenant Rudwen kam den 1 Octobr. anhero, und es ging dazumahl bei gedroheter pluͤnderung ohne geld erpreſſungen nicht ab. Bald hernach fanden ſich noch in ſelbigem mo­nate dis die Schweden verfolgende Sachſen ein: und um abwendung ſchwerer einquarti= rung muſte man dieſe gleichfals mit einer gu­ten ſumme geldes und vorraht an lebensmit teln abfertigen..

Wr, m,

A. 1636, muſten beide Stäte Salzwedel inn April, Majo und Junio groſſe lieferungen an lebensmitteln dem General Torſtenſon, Gene: rals Banners kuͤche, Oberſten Heinrich von Stammern, und an das Herberſteiniſche regi= ment thun, ſonderlich auch im Auguſto an den General Banner. Den 15 iezt bemeldeten mo: nats legte ſich der Obriſtlieutenant Unger hier ein, den 22 eius. aber trieben ihn die Schwe­den wieder heraus. Sonſten aber nahmen vor­nehmlich die Einwohner der verwuͤſteten Staͤte Seehauſen und Oſterburg ihre zuflucht anhero.

A. 1637. Liquidirte die Alte Stat Salzwedel Y zu deß Saͤchſiſchen General Dehnen ausrich­tung 2) zum Doͤmitziſchen feldlager und ſchiff­brükken 3 zu des Generals Vzithums von Eich­ſtaͤdt marſche 4) noch an zehrungs und reiſeko­ſten, 5) an Vizthumſchen kranken 6 an Ge­neral Hans Kaſpar von Klitzing nach Doͤmitz

Nan deſſen regiment zuſammen az 6 rthlr. 8 gl.

Uebrigens wurden damahls andere oͤrter in

der Altenmarck von hieraus mit korn verſehen,

die es zum theil auf ſchubkarren abholeten.

A. 1638. Wolten gegen ende des iahrs im Dec. die Kaiſerl. die Salzwedler bei der Lubbowiſchen burg uͤberfallen; denn der General Galles ging damahlen von Perleberg uͤber die Elbe auf

Salzwedel; es ward aber daſſelbe unter veran­

ſtaltung des Schwediſchen vormahligen Leute: nants Michael Burchards durch anfuͤhrung einer guten anzahl buͤrger und bauren abgewant.

A. 1639. Hatte der feinen weg über Doͤmitzʒ hinter Salzwedel weg ins Erzſtift Magdeburg

nehmende Feldmarchal Banner eine pluͤnderung

der State Salzwedel im ſinn: es ward aber ſolche gleichfals noch durch vorbitte des ſchon bemeldeten Lieutenants Burchards, ſo vor­mahls in feinen dienſten geſtanden, verhütet. Der Schwediſche Obriſte Hans Stryhk lag auch in ſelbigem jahre in Salzwedel: und wie er hernach in das eingenommene. Gardelegen geſchikket ward, nahm er zum behuf ſelbiger Stat der Stat Salzwedel ſtůkke mit, nahm auch für gewehr und munition bezahlung, und ver ſprach dagegen die ſtuͤkke zulaſſen, die er den­noch hernach mit ſich führte, auch uͤberdem gro­ßen ſervice, und kuͤchengelber, auch ſonſten al­lerhand neue onera auferlegte, ingleichen we­gen des regiments hoͤhern unterhalt, als deſſen ſtaͤrke foderte. Jedoch dieſes ward dem Feld­marſchal Banner hinterbracht, da er denn ſub dato Buntzel d. a. einen derben ſchriftlichen ver­weis bekam.;

A. 1640. lagen die Sparriſche voͤlker in Salzwedel, nach deren abzug, welcher den 7 Jan. A. 1641 erfolgte, kamen darauf den 11 Mai die Schlangiſchen anhero. Dieſe lagen hie­ſelbſt bis den 8 Jun. waͤhren der welcher zeit ſich der Oberſte Kehrberg mit mehr andern Offiziern hie­ſelbſt aufhielte. Als dieſer geſtorben kam den zo Dec. Duwalt anhero.

A. 1642. Ließ ſich am 16 Jan. der am chira= gra und podagra krankliegende Feldmarſchal Torſtenſon von Witingen in einer ſaufte nach Saljwedel tragen, und nahm ſein quartier au» ßerhalb der Stat auf dem Amte. Die ö.

muſte