Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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Daß hier ſonderlich Schnepeln, auch Neunaugen in der Elbe gefangen worden, welche das beſondere dieſes landes ſein, iſt III. Th. II. K. V. 8. ſi 573. n. 6. u. VI. 5. ſ. 580. bemerkt worden. Man weiß aber auch hier von ziemlich groſſen Zandern zuſa­gen, welche in der Elbe gefangen werden und gehören nach a. o.. 573. Stinte aber werden weder hier noch in dem ganzen ſtrich bis zum einfluß der Havel in die Elbe gefan­gen: wann alſo am a. o. ſ. 577. geſaget wird, daß in der Elbe Stinte gefangen werden: ſo muß ſolches von der Elbe unterhalb Werben verſtanden werden. Wegen der fiſcherel muß hier auch ein Pritſtabel oder Waſſervoigt wohnen, der die aufſicht über das gewaͤſſer hat von Ratenau bis in die Elbe. Er iſt zugleich zukuͤber bei dem zum Koͤn. Amt Tangermuͤnde gehörigen Pritzmarrſee; welches auch die ur­ſach iſt, warum er auch an dieſem ſee wohnen muß. Er gehoͤret nach dem III. Th. II. K. VI. 5. ſ. 582.

Von dem Tangermuͤnd. Bier Ruhſchwanz iſt a. a. o. ſ. 65 5. erinnerung geſchehen, dabei hier noch zumerken, daß es ſeit einiger auch bei auswaͤrtigen in ruf gekommen und jährlich mehr als zooo tonnen nach Hamburg, verſchie­denes auch auf die fee verfuͤhret wird: wie dann auch den hier gebraueten Breihan und Brant­wein die auswaͤrtige ſehr wohl kennen.

In dem Kalbauiſchen felde vor der Stat hat das Königl. Amt noch einen Weinberg, welcher vorzeiten bepflanzet geweſen, aber auf Churfl. befehl ausgeriſſen und bis daher beſtaͤn­dig beakkert worden.

Faſanen finden ſich hier in dem Statge­hoͤlze und auf den Buchiſchen, Boͤlsdorfiſchen und Scheldorfiſchen feldmarken, und kommen über die Elbe von Jericho her.

Von Dreilingen hat es hier auch beiſpiele gegeben. A. 1712 im Jan. hat eines bekkers Mich. Riepers ehefrau Maria Otten, eine toch­ter und 2 ſoͤhne zur Welt gebracht, welche auch am 28 Jan. getaufet und Maria, Chriſtian und Peter genennet worden. Das aͤlteſte die toch­ter hat gelebet bis den 2. Aug. deſſelben jahres. Chriſtian ſtarb 19. April 1713, und Peter bis zum 10, Aug. 1714: die mutter aber iſt noch am leben.

A. 1751. 21. Dec. hat Mar. Dor. Schulzen eines gaͤrtners Ad. Langens ehefrau morgens um 9 uhr ein todtes maͤgdgen, mittags um 12 ubt ein knaͤblein und nachmittags um 3 uhr wieder ein maͤgdlein zur welt gebracht: die bei­de leztere aber ſein auch bald nach empfangener nohttaufe verſtorben. Beide beiſpiele gehören nach dem III. Th. III. K. ſ. 52.

Von Alten Leuten iſt A. 1751. 9. Jul. Anna Margrita Fluͤgels, Martin Ezerß witwe, und 1752. 3. Jan. Emerenzia eines Gaͤrtners Eberßens witwe geſtorben, welche ge­wiß beid über 90 jahr alt geweſen, jedoch nicht angeben konnen, ob fie ben 100 oder go jahre naͤher waͤren.

Jekzo lebt noch hieſelbſt ein hirte Jans Reeke von Fiſchbek, welcher feiner ausſage

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nach bei der niederlage der Schweden bei Fehr: bellin 20 jahr alt geweſen, mithin ietzo 98 jar alt iſt.

Nach dem III. Th. III. K. ſ. g8r. gehöͤret eines tiſchlers L'dikens tochter, welche am leibe zwar vollkommen geſund, aber gar keine kraͤfte des verſtandes auffert, Sie brummet und al: let nur, kann ſich ſelbſt nicht anziehen umd hel­fen, ſondern muß wie ein kleines kind, ohn­geacht fie min über 20 jahr alt iſt, gewartet, gepfleget und gereiniget werden, Und ein Statkimd, Gottfr. Weidner, iſt als tiſch­lergeſelle auf feiner wanderſchaft in feinem 24. jahre krank und dergeſtalt gelaͤhmet worden, daß er ſich im gerinſten nicht helfen können, und zu allen dingen muͤſſen ſich hintragen laſſen: und in ſolchen elenden umſtaͤnden hat er 39 jahr and 4 wochen zugebracht. Er war 1635 15. Jan. gebohren und iſt 1745. 17. März geſtorben alt 63 jahr. Er hat aber fein elend geduldig getragen, u. iſt gegen guhtthaͤtige herzen dankbar, dabei auch vornehmlich gottes fuͤrch­tig geweſen.. ER

Was eben daſelbſt ſ. 884! für ein ungeſtal­tes ei vorſtellig gemachet worden, daſſelbe hat feines gleichen in Tangermünde gehabt, wel: ches faſt eben fo gefaltet, nur unten nicht ein­gebogen und etwas kleiner geweſen.

ſ. Sr. 1. 31. derſelbe iſt 10 fuß breit und 16

fuß lang, und macht mehrentheils ein viereck aus. Nordwaͤrts nach luͤderiz hin liegt er etwas flach, daß man hinauf reiten, und das pferd auf demſelben wenden kann. In der mitte ſoll ſich ebenfalls ein 2 fingertief hinein gebrukter pferdetappe oder trappe zeigen,

ſ 64.1. 49: Weiſſewarte, iſt ein Koͤnigliches

Vorwerk, und liegt in einer gegend, welche ehedem Fiſchribbe geheiſſen. Der namen Warte ruͤhret her von den 2 warten, welche vor zeiten hier geſtanden, und zwar an der mittagsſeite des dorfs an der heerſtraſſe nach Magdeburg am Alten Landgraben bie Rohte Warte, davon zwar kein nachlaß mehr, wohl aber der name noch vorhanden, welchen der in dem daſelbſt gelegenen ſchlage befindliche akker füͤhret: und hinter dem dorfe und Vor werk nach der forſt zu die Weiſſe Warte, davon der thurm noch vor einigen jahren unbe­ſchaͤdigt geſtanden, nun aber abgebrochen, und die ſteine zum damm im dorfe angewendet wor­den. Jedoch ſtehet noch ein nachlaß von 3a fuß mauerwerk.

A. 1752. 12. Dec, iſt hieſelbſt geſtorben Barbara Magdalena Meiers. gebohr­ne Helmeken aus Hillersleben im Magdebl. eines Schneiders witwe, iſt 9s jahr alt wor­den, und bis an ihr ende rührig geweſen, daß ſie auch kurz vor ihrem tode noch eine meile we­ges gehen konnen, nur 3 tage vorher ſchwaͤch­lich geweſen, ohne brille geleſen, und ihren ver­ſtand vollkommen behalten. Sie hat fruͤhzei­tig an ihren tod gedacht, und ſich einen ſarg machen laſſen, den fie aber über 70 mahl ver­tauſchet und andern uͤberlaſſen, und ſich alle­mahl einen gr. mehr als er ihr gekoſtet, zur ergöͤtzlichkeit geben laſſen. ſ. 66.