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und einer Hinterſtraſſe, und hat 3 thore, das Stendaliſche oder MNuͤhlenthor das Gardelegiſche oder Doͤlnitſchethor und das Altethor.
1. 48. Ein, gehet aus.
I. 49. genant wird l. ehedem geheißen. Wo die auffahrt vom markt zur Altenburg geweſen, da ſtehet ietzo ein Buͤrgerhaus, welches auch eben deswegen einige freiheiten, ſonderlich vom lagergeld genießet.
Was hier von den brunnen geſaget wird, gehoͤret nach Arneburg und iſt durch ein verſehen hieher gekommen. In Bismark fehlts an waſſer nicht; wiewohl es hart und ſalpeterig iſt.
ſ. 74: I. 4. die groſſe Kirche hat nach der toͤpfer⸗ oder
damahls ſo genannten grapergilde brief von 150, die H. J. Maria Himmels koͤnigin zur partronin.
1. 33. Sinapius iſt nach einem Rahts pertokol
bereits i579 hier Paſtor geweſen, ferner aber Paſtor und Inſpector in Kalbe geworden, und endlich nach Braunſchweig gekommen.
ſ. 75.. 9. Herr Werner Chriſtoph Miri aus
Goslar.
1. id. Maria Himmels koͤnigin, gehet
aus, und iſt, wie nur gedacht dieſes der namen der groſſen Kirche.
1. 28. der hergebrachten erzehlung nach iſt der
Biſchof von Halberſtat alle jahr nach Bismark gekommen und hat eine wallfahrt gehalten, die ſehr zahlreich geweſen und der heiligen ſtraſſe den namen gegeben.
„== 1.34. Es ſoll in der Kirche an der thurm mauer
oder wie es ſonſt lautet auf dem thurm uͤber dem gewoͤlbe eine groſſe laus an einer kette liegend ſein abgemahlet geweſen: und hat der Bur zermeiſter Wernich, der uns jahr 1683 in den Raht gekommen, noch einen nachlas davon geſehen. Weil nun von dem gemaͤhlde viel geredet worden; ſo haben fremde ſich einbilden laſſen, es wäre eine ſolche lebendige laus vorhanden, welche alle tage 1. pſund fleiſch verzehrete, und koͤnte man ſolche von unten ſehen, wann fie oben durch ein loch gezeiget würde. Hierbei nun wäre ein ſehr grober ſcherz vorgegangen, welchen der einfaͤltige vorwitz dazu mit einem trinkgeld bezahlen muͤſſen.
ſ. 76. l. 1. Von unten: Er iſt zugleich Acciſe. Zieſe
und Kriegsmetzeinnehmer, und fein ihm nun: mehro noch 2 Rahtsherren zur ſeite geſetzet, welche zahl die Herren v. Albensleben numehro feſt geſetzzet; da ehedem der Raht aus 1. Burgermeiſter und 4. Rahtsherren beſtanden. Unter hieſen Rahtsherren iſt des ehmaligen Feldprobſt H. Joh. Kaſp. Karſtets Herr Vater ge: weſen, welcher gelehrte und geſchikte Mann dieſer ſeiner Vaterſtat viel ehre macht. Das Staͤtlein iſt auch 1516. und 17 in groſſe ſchulden gerahten, und iſt im vorigen Seculo von benen Creditoribus, ſo die Obligariones in Bänder gehabt, ſehr gedrenget worden. Der Burgermeiſter Wernich, aber hat hei feiner ankunft die ſache gehörigen orts anhängig gemacht und es ſoweit gebracht, das endlich die ſententz dahin ausgefallen: daß, wer von denen CrediN
, ſ. 73. 1. 33. der ort beſtehet aus einer Kreuzſtraſſe
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toribus das meiſte fallen lieſſe, derſelbe am er: ſten bezahlet werden ſolte. Dieſer Burgemeiſter Wernich, hat auch ſonſt noch vieles dem Rahthauſe und dem Staͤtgen zum beſten aus: gefunden, und mit groſſer muͤhe und prozeſſen
beigebracht, ſo aber hier zumelden zu weitlaͤuftig
iſt. Da nun der zeitige Burgemeiſter Hr. Senff, ohne beſchwehrung der Burger an die 5606 rthlr. durch eine beſondere begebenheit zuſammenbrach te, ſo citirte der damahlige Kriegesraht Hr. Karl Gottfried Hartmann die Creditores nach Bismark, da denn den 23 Mai 1722. mit denenſelben handlung gepflogen, und ſie darauf ſofort befriediget wurden.
Ven den gilden allhier iſt noch dieſes zumelden, daß die von Alvensleben die erſte privi= legia darzu ertheilet haben, nehmlich:
) An die Brauer Buſſe von Alvensleben, Ritter und Oberhofmeiſter bei dem Markgrafen Johann v. Brandenburg 1491.
2) An die töpffer, oder damahls graper genant, Ludolph, Ritter, und Kurd von Alvensleben 1501 am tage des heil. Maãrtyrers Bonifaciü wobei zumelden, daß dieſe die einzige und ältefte gilde in der Altmark geweſen, weil die Meiſter aus allen Staten dieſe gilde allhier haben mitgehalten; wie denn Apenburg, Arendſee nnd Werben bis ietzo fie noch mithalten: Die andre State aber haben nunmehro eigene privilegia erhalten. In dieſem privileglo aber iſt ſonſt nichts merkwuͤrdiges enthalten, als daß nur wachs und etwas geld in die Kirche, Maria Himmels koͤnigin, fol gegeben werden. Auch iſt von ſothanem briefe kein original, fondern nur eine kopei, vorhanden.
3) An die Bekker 1654 von dem damahlichen Alvenslebiſchen Geſamtrichter, Chriſtlan Ketterborn..
Nunmehro aber ceßiren ſothane Alverslebiſche privilegla und find bereits ſchon 10 gilden mit Koͤnigl. privilegiis allhier angerichtet, als: 1) Bekker, 2) Gatnweber,) Maurer, 4 Muͤller, s Schmiede, 6 Schneider,) Schuſter, 8) Tiſchler, 9) Toͤpffer, 10) Zimmerleute.
ſ. 76. l. I. anſtat 75. I. 102 und J. 19. anſtat 75. 1.. 1. 27. Doch iſt der akkerbau bei mittelmaßigem
erdreich deswegen koſtbar, weil wegen mangel der weide die pferde faſt beſtandig im(all müsfen gehalten werden. Und aus eben der urſache kann auch wenig vieh gehalten werden, mit
hin fehlet es auch an der dungung. Die wie
ſen, die der ort noch hat, ſein eine halbe, drei viertel, auch wohl eine ganze meile abgelegen.
ſ. N. I. 11. A. 1745. 7 Jul. da man die ſchöͤnſte ernte
von winter und ſommer getreide vor ſich ſahe, hat ein ſtarker hagel, wie tauben eier und noch gröffer das ganze feld in einer viertelſtunde zu grunde gerichtet, daß auch kein fuß breit von der ſchoͤnen hofnung unverſehrt geblieben.
== 1.17. dieſe Tannenbreite hat vor zeiten ſchon ge
ſtanden, und iſt auf ſolgende weiſe eingegangen.
Kurz vor dem groſſen brande 1676{ft zwi
ſchen dem Magiſtrat und der Buͤrgerſchaft ein zwiſpalt dieſer Tannen wegen entſtanden, wodurch die Buͤrgerſchaft in eine ſolche un: bedachtſame wuht gerahten, daß ſie mann für mann in die Tannen eingefallen find, dieſelbe