Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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und einer Hinterſtraſſe, und hat 3 thore, das Stendaliſche oder MNuͤhlenthor das Gar­delegiſche oder Doͤlnitſchethor und das Altethor.

1. 48. Ein, gehet aus.

I. 49. genant wird l. ehedem geheißen. Wo die auffahrt vom markt zur Altenburg geweſen, da ſtehet ietzo ein Buͤrgerhaus, welches auch eben deswegen einige freiheiten, ſonderlich vom lagergeld genießet.

Was hier von den brunnen geſaget wird, gehoͤret nach Arneburg und iſt durch ein ver­ſehen hieher gekommen. In Bismark fehlts an waſſer nicht; wiewohl es hart und ſalpe­terig iſt.

ſ. 74: I. 4. die groſſe Kirche hat nach der toͤpfer⸗ oder

damahls ſo genannten grapergilde brief von 150, die H. J. Maria Himmels koͤnigin zur partronin.

1. 33. Sinapius iſt nach einem Rahts pertokol

bereits i579 hier Paſtor geweſen, ferner aber Paſtor und Inſpector in Kalbe geworden, und endlich nach Braunſchweig gekommen.

ſ. 75.. 9. Herr Werner Chriſtoph Miri aus

Goslar.

1. id. Maria Himmels koͤnigin, gehet

aus, und iſt, wie nur gedacht dieſes der namen der groſſen Kirche.

1. 28. der hergebrachten erzehlung nach iſt der

Biſchof von Halberſtat alle jahr nach Bismark gekommen und hat eine wallfahrt gehalten, die ſehr zahlreich geweſen und der heiligen ſtraſſe den namen gegeben.

== 1.34. Es ſoll in der Kirche an der thurm mauer

oder wie es ſonſt lautet auf dem thurm uͤber dem gewoͤlbe eine groſſe laus an einer kette liegend ſein abgemahlet geweſen: und hat der Bur zer­meiſter Wernich, der uns jahr 1683 in den Raht gekommen, noch einen nachlas davon ge­ſehen. Weil nun von dem gemaͤhlde viel ge­redet worden; ſo haben fremde ſich einbilden laſſen, es wäre eine ſolche lebendige laus vor­handen, welche alle tage 1. pſund fleiſch ver­zehrete, und koͤnte man ſolche von unten ſe­hen, wann fie oben durch ein loch gezeiget würde. Hierbei nun wäre ein ſehr grober ſcherz vorge­gangen, welchen der einfaͤltige vorwitz dazu mit einem trinkgeld bezahlen muͤſſen.

ſ. 76. l. 1. Von unten: Er iſt zugleich Acciſe. Zieſe­

und Kriegsmetzeinnehmer, und fein ihm nun: mehro noch 2 Rahtsherren zur ſeite geſetzet, wel­che zahl die Herren v. Albensleben numehro feſt geſetzzet; da ehedem der Raht aus 1. Burger­meiſter und 4. Rahtsherren beſtanden. Un­ter hieſen Rahtsherren iſt des ehmaligen Feld­probſt H. Joh. Kaſp. Karſtets Herr Vater ge: weſen, welcher gelehrte und geſchikte Mann dieſer ſeiner Vaterſtat viel ehre macht. Das Staͤtlein iſt auch 1516. und 17 in groſſe ſchulden gerahten, und iſt im vorigen Seculo von benen Creditoribus, ſo die Obligariones in Bänder gehabt, ſehr gedrenget worden. Der Burgermeiſter Wernich, aber hat hei feiner an­kunft die ſache gehörigen orts anhängig gemacht und es ſoweit gebracht, das endlich die ſententz dahin ausgefallen: daß, wer von denen Credi­N

, ſ. 73. 1. 33. der ort beſtehet aus einer Kreuzſtraſſe

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toribus das meiſte fallen lieſſe, derſelbe am er: ſten bezahlet werden ſolte. Dieſer Burgemei­ſter Wernich, hat auch ſonſt noch vieles dem Rahthauſe und dem Staͤtgen zum beſten aus: gefunden, und mit groſſer muͤhe und prozeſſen

beigebracht, ſo aber hier zumelden zu weitlaͤuftig

iſt. Da nun der zeitige Burgemeiſter Hr. Senff, ohne beſchwehrung der Burger an die 5606 rthlr. durch eine beſondere begebenheit zuſammenbrach te, ſo citirte der damahlige Kriegesraht Hr. Karl Gottfried Hartmann die Creditores nach Bismark, da denn den 23 Mai 1722. mit de­nenſelben handlung gepflogen, und ſie darauf ſofort befriediget wurden.

Ven den gilden allhier iſt noch dieſes zumel­den, daß die von Alvensleben die erſte privi= legia darzu ertheilet haben, nehmlich:

) An die Brauer Buſſe von Alvensleben, Ritter und Oberhofmeiſter bei dem Markgra­fen Johann v. Brandenburg 1491.

2) An die töpffer, oder damahls graper ge­nant, Ludolph, Ritter, und Kurd von Alvensle­ben 1501 am tage des heil. Maãrtyrers Bonifa­ciü wobei zumelden, daß dieſe die einzige und ältefte gilde in der Altmark geweſen, weil die Meiſter aus allen Staten dieſe gilde allhier ha­ben mitgehalten; wie denn Apenburg, Arendſee nnd Werben bis ietzo fie noch mithalten: Die andre State aber haben nunmehro eigene privi­legia erhalten. In dieſem privileglo aber iſt ſonſt nichts merkwuͤrdiges enthalten, als daß nur wachs und etwas geld in die Kirche, Ma­ria Himmels koͤnigin, fol gegeben werden. Auch iſt von ſothanem briefe kein original, fon­dern nur eine kopei, vorhanden.

3) An die Bekker 1654 von dem damahli­chen Alvenslebiſchen Geſamtrichter, Chriſtlan Ketterborn..

Nunmehro aber ceßiren ſothane Alverslebi­ſche privilegla und find bereits ſchon 10 gilden mit Koͤnigl. privilegiis allhier angerichtet, als: 1) Bekker, 2) Gatnweber,) Maurer, 4 Muͤl­ler, s Schmiede, 6 Schneider,) Schuſter, 8) Tiſchler, 9) Toͤpffer, 10) Zimmerleute.

ſ. 76. l. I. anſtat 75. I. 102 und J. 19. anſtat 75. 1.. 1. 27. Doch iſt der akkerbau bei mittelmaßigem

erdreich deswegen koſtbar, weil wegen mangel der weide die pferde faſt beſtandig im(all müs­fen gehalten werden. Und aus eben der urſa­che kann auch wenig vieh gehalten werden, mit­

hin fehlet es auch an der dungung. Die wie­

ſen, die der ort noch hat, ſein eine halbe, drei vier­tel, auch wohl eine ganze meile abgelegen.

ſ. N. I. 11. A. 1745. 7 Jul. da man die ſchöͤnſte ernte

von winter und ſommer getreide vor ſich ſahe, hat ein ſtarker hagel, wie tauben eier und noch gröffer das ganze feld in einer viertelſtunde zu grunde gerichtet, daß auch kein fuß breit von der ſchoͤnen hofnung unverſehrt geblieben.

== 1.17. dieſe Tannenbreite hat vor zeiten ſchon ge­

ſtanden, und iſt auf ſolgende weiſe eingegangen.

Kurz vor dem groſſen brande 1676{ft zwi­

ſchen dem Magiſtrat und der Buͤrgerſchaft ein zwiſpalt dieſer Tannen wegen entſtanden, wodurch die Buͤrgerſchaft in eine ſolche un: bedachtſame wuht gerahten, daß ſie mann für mann in die Tannen eingefallen find, die­ſelbe