Druckschrift 
Das mosaische Judenthum : In einer Andachtsstunde als Predigt vorgetragen, am Wochenfeste 5597 und durch Anmerkungen erläutert / von M. Brück. Theolog.
Entstehung
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Segne o Herr, dieſe Stunde, die wir Dir weihen, daß ſie eine Stunde der Erbauung unſeres Geiſtes, eine Stunde frommer Erhebung unſres Gemüthes, eine Stunde reuevoller Wiederkehr zu Deinem Geſetze ſei, Amen!

Die heutige Feſtfeier, entſpricht der in unſerem Gebete bezeichneten, nicht aber jener von der Religion ihr gege­benen Beſtimmung. Als Geſetzgebungsfeſt feiern wir dieſen Tag, zum Erndtefeſt aber wurde er vom Geſetze beſtimmt), dadurch jeder von uns zu einer zweifachen Frage Vers anlaßt wird.

J. Warum beſtimmt nicht die Religion dieſen Tag zum Geſetzgebungsfeſte, iſt er doch für das Judenthum der wichtigſte im Jahre, mit ihm ging ja das Licht der Wahrheit uns auf; mit ihm kam ja Heil und Segen uͤber Iſrael ; durch ihn nur erbten wir ja die himmliſchen Kleinodien, deren Beſitz unſer Wohl begruͤnden und erhalten kann?

1)nn ſon 707 2) Und die Erndtefeter bei den Erſtlingen deiner Feldſaat.

(Exod. 23, 16.) Dieſes Feſt heißt ferner auch: Wochen feſt, weil vom Ausſäen des Weizen bis zu deſſen Erndte, ſieben Wochen gezählt wurden. Das Wochen feſt ſollſt du dir beſtimmen als Feſt der Erſtlinge der Weizenerndte.(ibid. 34. 22.) Aus demſelben Grunde wird auch dieſer Tag, ſchlechtweg der E r ſt lin gtag genannt: Am Erſtlingstag, wenn ihr das ne ue Opfer bringt.(Num. 28. 26.) vgl.(Deut. 16. 9. 10.);(Num. 23. 16. 17.) Und weil er ſtets am 50. Tag nach dem Omerfeſt zu feiern iſt(Levit. 25. 16.) erhielt er von den Griechen den Namen Pfingſten, da d D'WOM MBDM mit Tanrhnorra vhiieas über­fegt wird. S. Adelungs Wörterb. Art. Pfingſt.