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Das mosaische Judenthum : In einer Andachtsstunde als Predigt vorgetragen, am Wochenfeste 5597 und durch Anmerkungen erläutert / von M. Brück. Theolog.
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Sollte aber mit diesem Erndtefeste, das Gesetzgebungss fest angedeutet sein³), so fragt es sich.

I. Was hat Letzteres mit Ersterem gemein, daß es von ihm vertreten werden konnte?

Werfen wir einen Blick auf den Lebenswandel unseres Gesetzgebers Moses , so lost sich die erste Frage. Wir erfahren nemlich aus den wenigen auf uns gekommenen Nachrichten, vom Leben dieses göttlichen Mannes, daß er nicht nur wahrhaft fromm und tugendhaft, sondern auch ein Muster der Bescheidenheit war. Mit Bescheidenheit trat er das heilige Amt an, welches er durch das Bewußtsein seiner Körpermångel, und seines einflußlosen Standes, ab­lehnen wollte). Mit Bescheidenheit bekleidete er dieses hohe Amt bis zur Stunde seines Ueberganges zum ewigen Leben. Nicht als Fürst, nicht als Herrscher, nicht als bes soldeter und höchster Richter, sondern als anspruchsloser Lehrer, als Levit, als Diener der Tempeldiener lebte er unter seinem Volkes). Keine Art des Lohnes ließ er sich für seine unbegränzten Mühseligkeiten, für seine ununter­brochenen Körper und Geistesanstrengungen zu Theil werden. Daher auch dieser heilige Mann, beim Ausbruch der forachitischen Empórung frei sagen fonnte:" Von wem habe ich je Geschenk genommen? Wen habe ich je beleidiget). Mit Bescheidenheit richtete und leitete er das durch ihn in Freiheit gesetzte Volf, ohne sich

3) So ist z. B. die ursprüngliche Bestimmung desSabbat, der Schöpfungs­periode sich zu erinnern( Genes. 2. 3. Exod. 20. 11.), dabei aber durch das Ruhen, der Befreiung von Egypten gedacht werden soll. ( Deut. 5. 15.

4)( Exod. 3, 11; 4,1, 10, 13; 6, 30.) Hingegen befaß er die erforderlichsten Tugenden zum vollkommenen Gesetzgeber, und eine vielumfassende Kenntniß des göttlichen und menschlichen Rechtes( Philo de vita Mose, p. 654 56). Ob er sich aber auch in den Feldzügen des Sesoftris zum Heeresführer gebildet, läßt sich nicht behaupten. S. Hezels Briefe an einen Staatsmann 2. Brief.

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ובתענית י"א וידי משה כבדים ויקחו.29, 11, Vgl. ferner( Nnm( 5 אבן וישימו תחתיו". וכי לא היה לו משה כר אחת או כסת אחת לישב עליה, אלא כך אמר משה הואיל וישראל שרוין בצער אף אני אהיה

עמהם בצער.

6)( Num. 16. 15.)