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Leiden und Wiederwärtigkeiten getheilt; ſollten wir nicht ſtark genug ſein, um aus Liebe zu ihnen auch ein geiſtiges Leiden mit ihnen zu tragen und zu theilen? Können ſie unſer, unſerer Hülfe und Unterſtützung entbehren? Müßten ſie nicht noch tiefer ſich verirren, wenn ſie ſich von uns treulos und lieblos verlaſſen ſähen? Nein, meine Theuren!— lieber wollen wir langſam aber gemeinſam vorwärts ſchreiten, lieber manches geiſtige Elend mit unſern zurückgebliebenen Brüdern um ihrent­willen tragen, nur ſie nicht derſenigen Güter berauben, die aus dem innigen Zuſammenhalten für ſie entſpringen. Und gäbe es auch Einzelne, die uns verkennen und von uns ſich trennen, ſo werden doch ihre Kinder mit uns gemein ſam die Bahn wandeln, die dem goldenen Ziele entgegen führt. Sehet, m. Nr auch das murrende Geſchlecht in der Wüſte zeigte ſich untüchtig und undankbar gegen ſeine treuen Führer. Nur zwei Männer, Joſug und Kaleb, hatten die rechte Einſicht und waren ſtandhaft. Sie erkannten, daß ein heiliges Ziel nur auf langſamem und ſchwierigem Wege, unter Kampf und Entbehrung, zu erreichen iſt. Und doch ſchritten dieſe Männer nicht allein vorwärts, ſondern harrten aus in der Wüſte, um mit einem neuen und beſſern Geſchlechte gemeinſam in das gelobte Land zu ziehen. Wohlan denn, dieſe Männer ſeien unſere Muſter! Langſam aber gemeinſam vorwärts gehen, ſei unſer Wahlſpruch! Um unſerer Brüder und Freunde willen empfehle ich dieſen Weg des Friedens euch. Um der Ehre uuſeres Gotteshauſes willen wünſche ich euch dieſes köſtliche Gut. Dann wird der Herr ſeinem Volke Sieg verleihen, dann wird der Herr ſein Volk fegnen mit Frieden.

III.

Ich füge nur noch Weniges hinzu in Anſehung des dritten Punktes, der ſowohl für die Gemeinde als für den Lehrer ſehr erſprießlich und lehrreich iſt, und die Anforderungen verdeutlicht, durch deren Erfüllung der israelitiſche Volkslehrer dem Murren der Gemeinde gegenüber muthig aushalten kann. Dieſe find: An Gott glauben, auf Gott vertrauen und ſeinen Namen in den Augen ſeiner Gemeinde heiligen. Moſes und Aharon wurden nach dem klaren Zuſammenhang unſres Textes deshalb beſtraft, das gelobte Land, das Ziel ihrer Wünſche, nicht zu erreichen, weil ſie über das mürriſche Wiederſtreben des Volkes unwillig geworden, zu zornigen Aeußerungen gegen daſſelbe ſich hinreißen ließen. Das Urtheil ſcheint hart, aber es iſt ein gerechtes, von der höchſten Weisheit und Gerechtigkeit ſelbſt geſprochenes. Es liegt darin eine tiefe Belehrung, die wir nur kurz andeuten können. Was iſt es

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