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Jude und Nichtjude : eine Erwiderung auf die Schriften der Triple-Allianz der Herren Doctoren Holdheim, Salomon und Frankfurter / von einem Ungenannten
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heit gränzende Auftreten der Einsender in der Zeitung des Judenthums über diesen Gegenstand die Gemüther der Gläubigen, die Sie etwa zu dereinstigen Proselyten zu machen gedenken, nicht sehr günstig für Ihre ganze Sache gestimmt haben wird.

Nun, Herr Rabbiner, noch wenige Worte. Mögen Sie keins meiner Worte mißdeuten! Halten Sie sich vielmehr überzeugt, daß ich grade nur deshalb in diesem Tone zu Ihnen sprach, weil ich der Ueberzeugung lebe, daß Sie noch einzig und allein im Stande sind, ein Urtheil als Kenner über die Sache zu fällen; und daß ich mich daher doppelt ge­kränkt fühlen mußte, einen Mann, wie Sie, so reden zu hören, und zu sehen, wie Sie einer das Gesetz so verletzenden Sache dm Mantel der Religiosität umzuhängen bemüht waren. Und so will auch ich denn diese Abhandlung meinerseits mit dein Wunsche schließen, daß die Männer, die den Juden als Leitstern, als Richtschnur ihrer Handlungen dienen sollen, dem zu ihnen gefaßten Vertrauen entsprechen, daß sie nicht ihren Ruhm im Umsturz des Bestehenden, im Wegwerfen angelebter israe­litischer Sitte, in Unterminirung des religiösen Lebens in Israel suchen mögen, sondern grade in Consolidirung des angegriffenen gefährdeten Gesetzes! Mögen dies beachten alle erleuchteten und scharfsinnigen Rabbiner und Exrabbiner, die bisher das Gesetz vielleicht weder theore­tisch geachtet, noch praktisch geübt haben, auf daß durch sie Israel vertrauensvoll seiner dereinstigen, verheißenen, religiösen Zukunft entgegengeführt werde!