chierhergebracht, die ihn in den Keller des Thurmgesängnisses abgesührt haben, unmittelbar bevor ich zu Euch eintrat."
„Dann verzeiht, Excellenz, wir wollen beide sofort in's Gefängniß und den Gefangenen dort einem Verhör unterziehen. Sie werden sehen, daß hier ein Mißgriff vorliegt. Außer dem Bestreben, einem Unschuldigen zu feiner Freiheit zu verhelfen, liegt mir auch daran, daß der Polizei keine Unannehmlichkeiten aus der Einfperrung eines Unschuldigen erwachsen."
„Deshalb seid unbesorgt; dafür will ich die Verantwortlichkeit schon übernehmen," erwiederte mit überlegenem Lächeln der Stadthauptmann. „Wenn ich mich hier geirrt hätte, so würde ich meine Stelle als Leiter der hiesigen Polizei niederlegen. Wir haben's ja schwarz auf weiß hier vor uns, wie kann denn da von einem Zweifel die Rede sein? Aber wie man auch darüber denken mag, wir hätten beide jetzt gar kein Recht, den Schelm zu verhören. Der ist jetzt der strafenden Gerechtigkeit überantwortet und der strafende Richter hat allein das Recht, ein Verhör vorzunehmen."
„Aber, Herr Stadthauptmann," entgegnete Rabbi Jesaja, wenn die Dinge so liegen, wie konnten Ew. Excellenz so offenbar gegen unsere vor wenigen Stunden getroffenen Abmachungen verstoßen? Hatten wir nicht verabredet, daß keine Seele von der Sache etwas erfahren soll, bis wir uns noch einmal vorher gesprochen haben? Haben Ew. Excellenz nicht selber diesen Wunsch geäußert?"
„Ich weiß nicht, wie Ihr mir vorkommt," erwiederte gereizt der Stadthauptmann. »Statt, daß Ihr Euch für den geleisteten Dienst bedankt, erhebt Ihr Vorwürfe gegen mich, weil ich meine Pflicht so gut und prompt besorgt habe, wie ich es rnir selber nicht hätte träumen lassen. Damit der Spitzbube