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Euere Gastfreundschaft anzunehmen versprochen habe. Hättet Ihr mich nicht mit so vieler Gastlichkeit und Liebenswürdigkeit überhäuft, ich hätte die Sehnsucht nicht bewältigen können, die mich so nahe am Ziele täglich mehr und mehr nach der heiligen Tempelstätte erfüllt."
„Wollt Ihr morgen wirklich Weiterreisen, so macht die ganze Gemeinde mich dafür verantwortlich. Ich hatte mich verpflichtet Euch den Aufenthalt bei mir so behaglich zu gestalten, daß wir Alle hofften, wenigstens über das Sukkotfeft Euch noch hier zurllckhalten zu können, aber jetzt, wenn Ihr Euch morgen schon von Allen verabschiedet, dann-"
„Ich werde mich von Niemanden verabschieden und in aller Frühe incognito ganz allein nach der heiligen Stadt reisen; es sind ja nur wenige Stunden von hier. Der Verkehr zwischen Jaffa und Jerusalem ist zudem ein sehr reger, und es ist nicht ausgeschlossen, daß ich bald wieder einmal hierher zurückkomme, und daß Ihr nach Jerusalem kommt."
„Ohne Begleitung kann man in hiesiger Gegend nicht reisen. Eine Bedeckung von einigen handfesten Begleitern ist für die Reise nach Jerusalem immerhin nöthig. Dafür will ich schon sorgen. Wenn Ihr aber wirklich ohne Wissen der hiesigen Gemeindemitglieder abreisen wollt, so wäre es rath- samer, noch heute abzureisen. Morgen werden die Angesehensten unserer Gemeinde in aller Frühe schon bereit stehen, um Euch das Geleite zu geben; dann ist es um Euer Inkognito geschehen."
„Ihr habt Recht; ich werde heute Nachmittag weiterziehen, ich bin dann ja noch vor Sonnenuntergang in Jerusalem. Meine Bücher und sonstigen Habseligkeiten sind, bereits.