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gepackt, für diese muß ich Wohl Kameele zur Beförderung nehmen."
„Für das Alles laßt mich sorgen. Aber wenn Ihr mein Haus wirklich schon verlassen wollt, so gestattet Ihr Wohl, daß ich einmal mit Euch einen Gang durch dasselbe mache. Ihr seid schon eine volle Woche mein Gast und kennt nur die wenigen Räume, in welchen Ihr täglich verkehrt. Ich möchte Euch aber gern alle Räume meines Hauses zeigen, damit Ihr Euch selber überzeugt, daß es mir nicht an Platz fehlt, selbst wenn Ihr mit Euerer ganzen Familie darin Wohnung nehmen wolltet."
Rabbi Jesaja erklärte sich zu einem Rundgang durch das Haus bereit. Die Bewunderung desselben war die einzige 'Gegenleistung für die herzliche Aufnahme, die er hier gefunden. Sie erstiegen zunächst das Dach, auf welchem ein blühender Garten angelegt war, in dessen Mittelpunkt eine mit allein Comfort ausgeschmückte Sukkoh sich befand. Von da stiegen sie in die anderen Räume des Hauses hinab, die eine große Anzahl von Sälen, kleinen und großen Zimmern enthielten, und alle durch ihre prunkvolle Ausstattung Ausrufe des Staunens dem fremden Beschauer entlockten.
„Wir haben jetzt noch ein Zimmer im Erdgeschoß zu besuchen, dann sind wir mit unserer Besichtigung zu Ende," sagte der freundliche Wirth, und öffnete mit einem großen Schlüssel eine schwere, kleine Thüre von Eichenholz. Hinter dieser Thüre war eine zweite ähnliche Thüre von schwerem Eisen, die sich durch einen leisen Druck geräuschlos öffnete und schloß. Zwischen diesen beiden Thüren war eine meterbreite Entfernung, so groß, als die Dicke der Mauer, auf welcher das -Haus ruhte. Das Zimmer hatte keine Fenster. In der Mitte