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„Du weißt nicht was in der Welt vorgeht und redest aber doch mit, wie einer, der Alles weiß. Also, die Prinzessin von Wales hat einen Jungen bekommen, es ist noch keine acht Tage her, die Prinzessin ist noch im Wochenbett. Als die telegraphische Nachricht nach Berlin kam, hat ihr die Königin von Preußen sofort durch einen Courier Massel tos sagen lassen und hat ihr als Kindbettgeschenk eine goldene Wiege geschenkt. Und was meinst Du, was sie in London gethan haben? Mit umgewandter Post haben sie die Wieg' wieder nach Berlin geschickt! Da hast Du die Freundschaft zwischen England und Preußen. En Chidusch, daß Preußen gern mit England gut stehen möcht', aber England will von Preußen nichts wissen."
Die Miinchhausiade war nun Rabbi Moscheh doch zu bunt.
„Woher weißt Du denn wieder diese Maase? die dürfte: im Zemach David stehen."
„Was, im Zemach David? In allen Zeitungen ist sie gestanden, aber Du siehst nur, was Dir in Deine Politik paßt; von Politik kann man mit Dir nicht reden. Wir wollen jetzt lernen."
Und sie lernten, wie wir sie ja bei unserem Eintritt in die Klaus antrafen. Das Stück Gemoro war schwer, Raschi nicht zu verstehen, Tosephot macht sich nichts wissen, aber ein Mahram Schiff war da, der schien absolut nicht lösbar zu sein. Man wußte nicht, was ihm schwierig war, und noch weniger wußte man sich die Antwort, die er gab, zurechtzulegen, Oesterreich und Preußen, ihre Siege und ihre Niederlagen, England und alle feine goldenen Wiegen waren jetzt versunken und vergessen. Wenn Rabbi Joöl und Rabbi Moscheh ein